Diagnose-und Behandlungsablauf bei Kniegelenksarthrose???(in Deutschland, gesetzliche Krankenversicherung!)



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  491. Eintrag von am 09.02.2003  
  Diagnose-und Behandlungsablauf bei Kniegelenksarthrose???(in Deutschland, gesetzliche Krankenversicherung!)  
  0!

Wie sieht eigentlich ein 'normaler'(=durchschnittlicher) Diagnose- und Behandlungsablauf bei Kniegelenksarthrose aus?
Ich habe in beiden Knien relativ starke Schmerzen und die Beweglichkeit ist inzwischen immens eingeschrAEnkt.

Mich würde nun interessieren, welche diagnostischen Verfahren nun eigentlich eingesetzt werden mUEssten und welche Art von Behandlung ich (in welcher Reihenfolge?) bekommen sollte.

Ich wohne in Deutschland und bin gesetzlich krankenversichert.

Mein Arzt hielt es leider bisher weder für nötig, die Knie zu röntgen, noch, mir Krankengymnastik zu verschreiben, noch, mir Spritzen zu geben!

Alles, was ich bekam, waren -ZAEpfchen und die Aufforderung, mich regelmAEssig zu bewegen (haha... wie denn? bei den Schmerzen!?)

Ich hoffe, jemand von Euch kann mir meine Frage beantworten!?


A.
 
  3. Antwort von am 10.02.2003  
  C.!
Zu dem Reizstrom habe ich mal eine Frage. Ich bekam ihn für die Kniearthrose verschrieben (Patellas). Vor der Behandlung hatte ich nur Schmerzen beim Treppensteigen und Hinknien. Jetzt aber tun mir die Knie stAEndig weh. Ich habe daher die Behandlung abgebrochen. Kann es sein, daß ich den Reizstrom nicht vertrage?

D.
 
  2. Antwort von am 10.02.2003  
  A.


Ich habe auch div. Arthrosen Knie und Hüfte. Wenn die Diagnose durch ROE und Orthopäden /nicht prakt.Arzt) abgeklärt ist, wäre es gut Knorpelaufbauende PrAEparate zu nehmen. Ich mache zweimal jAEhrlich eine Kur mit Spritzen direkt ins Kniegelenk /Hydalgan) und die helfen mir sehr. für die Hüfte ebenfalls andere Spritzen die ich selber bezahlen muss. Wenn ein Entzündungsschube kommt, wie er bei Arthrose hAEufi g ist mache ich Behandlun g mit Reizstrom. Ich komme so ohne Medikamente aus. überanstrenungen meiden ist sehr wichtig, wenn ich nicht aufpasse kommt es zu EntzündungenAuf jeden Faqll würde ich den Arzt wechseln, es ist unverantwortlich ohne genaue Abklärung Medikamentezu verschreiben. Geh zu einem erfahrenen Orthopäden oder Rheumafacharzt

Herzliche

C.
 
  1. Antwort von am 09.02.2003  
  A.,

der (durchschnittliche) Verlauf bei Kniegelenksarthrose ist total unterschiedlich genauso wie die Behandlungsmethoden.

Wenn Du 5 AErzte nimmst und diese Arthrose diagnostizieren, bekommst min. 10 verschiedene Behandlungsmethoden. Das ist leider so.

Steht denn definitiv fest, daß es Arthrose ist?
Versteh' mich nun nicht falsch, aber wie kann man diese denn ohne röntgen definitiv feststellen? Oder hat Dein Arzt seine Glaskugel befragt? (kleiner Scherz)

Eine EischrAEnkung der Bewegung erfolgt schon alleine daraus, daß Du Schmerzen hast. Wir Menschen sind so - unsere KOErperteile suchen sich Bewegungen mit den geringsten wiederstand.

Sorry, wenn ich nun deutlich werde, aber bevor ich mir irgendwelche Medikamente verabreichen lasse, würde ich mich mal röntgen lassen, oder noch besser einem MRT (Kernspintomographie) unterziehen. Ist zwar nicht für jeden angenehm (ich schlafe immer dabei) aber eine wirklich sichere Methode eine Diagnose zu stellen.

Was die Spritzen ins Knie angeht, da wäre ich vorsichtig, wenn dein Arzt nur mal eben seine Glaskugel befragt.

Eine kleine Anleitung, was Arthrose überhaupt ist:

Gelenke bestehen aus mehreren Teilen und verschiedenen Strukturen. Sie alle können in unterschiedlichem Masse betroffen sein, wenn das Gelenk an Arthrose erkrankt. Hierdurch erklären sich viele VerAEnderungen des Arthrosegelenkes. Nur wenn man sie kennt, kann man die AErztlichen Massnahmen besser verstehen.

Die Gelenke haben viele Aufgaben

• Unsere Gelenke ermöglichen es, daß wir uns bewegen können. Wir führen viele tausend Bewegungen am Tag durch, meist ohne daß wir uns dessen bewusst sind. Verbessert und erleichtert werden diese Bewegungen durch die Gelenkschmiere. Dieser FlUEssigkeitsfilm wird von der inneren Gelenkschleimhaut gebildet.

• Gelenke besitzen StossdAEmpfer, um plOEtzliche und harte Bewegungen zu dAEmpfen: den Gelenkknorpel. Dieser glatte und elastische überzug schUEtzt die Gelenke bei jeder Bewegung und ermöglicht einen einwandfreien Bewegungsablauf.

• Gelenke geben Halt. Gelenke haben wichtige Strukturen, die bestimmte Bewegungen führen und andere aber verhindern. Ein Fingerspitzengelenk z. B. kann nur wie ein Scharnier bewegt werden. Es ist jedoch nicht zur Seite hin aufklappbar. Gegen falsche Bewegungen ist das Gelenk gesichert. Diesen Schutz geben Teile der Gelenkkapsel (sogenannte ,,fibröse Kapsel') und die GelenkbAEnder.

In welchen Stadien entwickelt sich die Gelenkkrankheit Arthrose, und was ist Arthrose genau?

• FrUEhstadium

Ausgangspunkt jeder Arthrose ist ein Schaden im Knorpelüberzug, der sogenannte 'Knorpelschaden'. Oft ist dieser Schaden zunächst nur auf eine kleine FlAEche von vielleicht 2 Quadratzentimetern begrenzt. Ausserdem ist er noch oberflAEchlich. Kurz darauf treten im röntgenbild erste Verdichtungen des Knochens auf. Es handelt sich hierbei immer um Knochenbezirke, die direkt unter dem erkrankten Knorpel liegen. Diese zusAEtzlichen VerAEnderungen am Knochen sind ein entscheidendes Zeichen für das FrUEhstadium der Arthrose. Ohne diese KnochenverAEnderungen liegt nur ein 'Knorpelschaden' vor, nicht aber eine 'Arthrose'. Arthrose bedeutet deshalb immer Knorpelschaden mit KnochenverAEnderungen.

• SpAEtstadium

Zwischen dem ,,FrUEhstadium' und dem ,,SpAEtstadium' können viele Jahre liegen. Viele Arthrosepatienten befinden sich deshalb in einem Zwischenstadium, das zwischen FrUEh- und SpAEtstadium liegt. Ihre VerAEnderungen sind also stAErker als im FrUEhstadium, doch noch geringer als im SpAEtstadium. Im SpAEtstadium ist der Gelenkknorpel im erkrankten Bereich nicht nur erkrankt und geschAEdigt, sondern sogar vollstAEndig abgerieben und verschwunden. Hierdurch reibt der jetzt freiliegende Knochen direkt auf dem Knochen der Gegenseite. Im röntgenbild sieht man, daß sich die Knochen direkt berUEhren. Der sogenannte Gelenkspalt ist deshalb verschwunden. Auch der Knochen hat sich gegenüber dem FrUEhstadium verAEndert:

• Er ist wesentlich dichter und hAErter und im röntgenbild deutlicher erkennbar.

• An den RAEndern der Gelenke sind grosse knOEcherne Zacken entstanden. Diese knOEchernen Ausziehungen (,,Osteophyten') führen zu einer Verbreiterung des Gelenkes. Der Betroffene stellt fest, daß seine Gelenke grösSer und aufgetrieben sind. Diese Knochenzacken können sich bei bestimmten Bewegungen auch berUEhren und weitere Schmerzen auslOEsen.

Ursachen und Folgen der Arthrose

Die Ursachen der Arthrose führen wie gescC.rt immer zuerst zu einem Knorpelschaden. Hunderte, wenn nicht tausende verschiedene Faktoren können zu einem Knorpelschaden führen. UnfAElle, überlastungen, angeborene Fehlformen der Gelenke, StoffwechselstOErungen und vermutlich auch Ernährungsfehler sind die wichtigsten Ursachen.

Die Folgen der Arthrose sind vielen Betroffenen nur zu gut bekannt:
– Schmerzen
– EntzündungsschUEbe
– Verdickung und Verformung
– beginnende Einsteifungen.
für jedes Gelenk und jedes Stadium sind das Ausmass und die AuspRäGung dieser VorgAEnge aber sehr verschieden

Ich hoffe Dir weitergeholfen zu haben.


B.
 




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Stand : 23.03.2004 07:13:41
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