Gelenkerhaltende Hüftchirurgie



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  71. Eintrag von am 02.09.2002  
  Gelenkerhaltende Hüftchirurgie  
  0Behandlungsmöglichkeiten
welche das kUEnstliche Gelenk ersetzen
oder hinausschieben können

Gelenkerhaltende
Hüftchirurgie

Einleitung
Durch Fortschritte in der Diagnostik und neue Einsichten in die Krankheitsentstehung hat sich die Therapie von
Hüfterkrankungen gewandelt. Musste der Arzt frUEher den Patienten auf das kUEnstliche Hüftgelenk vertrösten, stehen heute Behandlungsmöglichkeiten zur VerfUEgung, welche das kUEnstliche Gelenk hinausschieben, wenn nicht sogar ersetzen können.

Die Hüftdysplasie

Ursache:
Die Hüftdysplasie ist eine vererbte Hüfterkrankung. MAEdchen sind hAEufiger betroffen als Jungen. Durch die konsequente und frUEhe Erfassung dieser Erkrankung unmittelbar nach der Geburt konnte die HAEufigkeit gesenkt, jedoch nicht zum Verschwinden gebracht werden. Besteht die Dysplasie weiter, manifestiert
sie sich schon im jungen Erwachsenenalter als belastungsabhAEngige Hüft- und insbesondere Leistenschmerzen. Das Problem der Hüftdysplasie ist die überlastung der steil stehenden Hüftpfanne, so daß der Pfannenrand beschAEdigt und alsbald der Hüftknorpel abgerieben wird. Schmerzen und Arthrose treten sehr frUEh, zwischen dem 25. und 40. Lebensjahr, auf. Ein Patient mit einer unbehandelten Hüftdysplasie benötigt im Alter von 40 bis 50 Jahren ein kUEnstliches Gelenk.
Die Therapie:
Da die Ursache der frUEhen Arthrose in der Steilstellung der Hüftpfanne liegt, muss diese Fehlstellung korrigiert werden. Die Therapie besteht somit in der korrekten Einstellung der Hüftpfanne über dem Hüftkopf. Die Hüftpfanne muss aus dem Becken ausgesAEgt, gedreht und flach über den Hüftkopf gestellt werden. Die Pfanne
wird dann mit einigen Schrauben in der neuen Position fixiert und heilt UEblicherweise nach 6–8 Wochen in der neuen Position ein. Eine Korrektur der Stellung des Hüftkopfes ist selten erforderlich. Die Operation ist technisch schwierig und dauert etwa drei Stunden. Die Nachbehandlung ist jedoch einfach und besteht in der Teilbelastung an StOEcken wAEhrend sechs bis acht Wochen mit anschliessender Physiotherapie wAEhrend etwa zwei Monaten. Der Blutverlust macht eine prAEoperative Eigenblutspende nötig. Der Zugang erfolgt von vorne, so daß längs in der Leiste eine etwa 15 cm lange Narbe entsteht. Die Hospitalisation betRäGt etwa eine Woche.
Komplikationen:
Durch die Lage des Hautschnittes wird ein Hautnerv durchtrennt, so daß auf der Aussenseite auf HüfthOEhe ein taubes Gefühl entsteht, welches sich nur langsam zurückbildet. Ebenfalls besteht die Gefahr der Verletzung des Ischiasnervs, so daß vorübergehend auch das Gefühl im Fuss oder Bein gestOErt sein kann.

Die Labrumläsion

Ursache:
Der Pfannenrand wird vom Labrum, einem Dichtungsring, umgeben. Knochenauflagerungen am Rand des Hüftkopfes, wie sie bei bestimmten Hüftformen vorkommen, können das Labrum schAEdigen und im frUEhen Alter
Schmerzen und eine schnelle Abnutzung des Knorpels auslOEsen. Der Labrumschaden führt zu einschiessenden Leistenschmerzen, welche lange Zeit nicht erkannt werden. Die von Sportlern geklagten
Abduktorenzerrungen dUErften vielfach auf eine Labrumläsion zurückzuführen sein. Sehr gut lassen sich VerAEnderungen mit der Magnetresonanzuntersuchung (MRI) darstellen.

Die operative Behandlung der
Labrumläsion

Die Operation verfolgt zwei Ziele. Zum einen soll der einschiessende Hüftschmerz, welcher durch den Riss des
Labrums verursacht wird, behoben werden. Zum andern soll das Fortschreiten der Hüftarthrose verhindert oder wenigstens hinausgezOEgert werden. Das erste Ziel wird erreicht durch die Resektion des verletzten Labrumanteils, das zweite durch die sogenannte offset Korrektur. Hierbei werden Knochenauflagerungen am übergang zwischen Hüftkopf und Schenkelhals entfernt und dieser übergang wird vertieft. Der Zugang zur Hüfte erfolgt von der Seite oder von vorne. Von der Seite wird der seitliche Hüftmuskel mit einem Knochendeckel weggeklappt und bei Operationsende mit zwei bis drei Schrauben wieder befestigt. Beim Zugang von vorne erfolgt der Hautschnitt in der Leiste und es muss ein Muskelansatz, ebenfalls mit einem anhaftenden KnochenstUEck, weggeklappt und bei Operationsende wieder mit einer Schraube fixiert werden. Der Eingriff dauert etwa eine Stunde. Die Nachbehandlung besteht vor allem im Abwarten der Anheilung des Knochens mit BenUEtzung von zwei StOEcken wAEhrend 4–6 Wochen. Falls die Schrauben stOEren, mUEssen sie nach vier bis sechs Monaten entfernt werden. Die Resultate der Operation sind gut. Bis zur Beschwerdefreiheit kann es ein Jahr dauern und geringe Restbeschwerden können zurückbleiben. Der Eingriff ist sehr komplikationsarm. Selten heilt das beim Zugang weggeklappte KnochenstUEck nicht richtig an, es muss dann nochmals mit Schrauben fixiert werden. Eine Labrumteilresektion ohne Operation am Schenkelhals ist auch mittels einer Hüftarthroskopie möglich. Hierbei wird durch 2–3 kleine ZugAEnge eine Optik in das Gelenk eingebracht. Mit speziellen Instrumenten kann das Labrum entfernt werden. Der Eingriff ist wie eine Kniegelenksarthroskopie wenig belastend.
 
  2. Antwort von am 18.06.2003  
  all,
nochmals zum nachlesen ,

C.

 
  1. Antwort von am 13.12.2002  
  Zum Nachlesen!
Hier kann man sich über gelenkerhaltende Operationsmethoden informieren.

vom Forumteam
B.
 




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Stand : 23.03.2004 07:04:44
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