Arthrose am Hüftgelenk-OP ja oder nein?



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  856. Eintrag von am 17.05.2003  
  Arthrose am Hüftgelenk-OP ja oder nein?  
  0!
Wegen einer Hüftkopfnekrose mit Arthrose habe ich vor 20 Jahren eine Umstellungsosteotomie machen lassen. Bis vor wenigen Wochen lief alles prima; keine Schmerzen, nur BewegungseinschrAEnkungen.
Seit letzten Monat habe ich Schmerzen in der Leiste und im Knie. Mein Orthopäde meint, ich sei eigentlich schon seit 4 Jahren reif für eine TEP, solle damit aber warten, bis es gar nicht mehr anders geht, weil ich erst 35 bin.
Er war sich nicht sicher, ob die Schmerzen von der Arthrose kommen oder ob es irgendwelche Muskelgeschichten wegen der Fehlhaltung sind. Krankengymnastik hat fast nichts gebracht, Akupunktur nehme ich nächste Woche in Angriff.
Da ich manchmal für 1 oder 2 Tage schmerzfrei bin, sehe ich eigentlich keinen Grund für eine OP; wenn dann nicht mal wieder so ein sch... Tag kommen würde, wo ich vor Schmerzen keine 50 Meter am StUEck mehr gehen kann.
Wer hat Erfahrung im Unterscheiden von Schmerzen, ob die nun vom Knochen oder von der Muskulatur herkommen?
Ehe ich meinen KOErper mit Schmerzmitteln (die ich Gott sei dank noch nicht brauche) ruiniere, lasse ich mich natUErlich operieren. Dies sollte dann aber der letzte Ausweg sein.
wäre toll, wenn mir jemand sagen könnte, was ein Knochenschmerz und was ein Muskelschmerz ist!
Mein Orthopäde kann es nicht (der ist ja auch gesund...)
 
  5. Antwort von am 18.05.2003  
  A.,
auch ich stehe vor der Entscheidung, neue Hüfte?
Da ich aber die OP noch herauszOEgern möchte, mache ich jetzt folgendes:
1). jeden Tag Fahrrad fahren
2). Gymnastik zu hause , 3x am Stuhl, wie im Forum beschrieben.
3). 2x in der Woche, Krankengymnastik an Geräten in einem
Reha-Zentrum unter Anleitung von Diplomsportlehrern und Phisiotherapeuten.
Ich bin jetzt in der Nacht total schmerzfrei, die MuskelverkUErzung im Oberschenkel ist fast behoben nur das Knie tut manchmal noch weh.
Ich hoffe ich schaffe es und ein starker Wille ist gefragt.
Am meisten haben mir die Antworten und Ratschläge der Leidensgenossen aus dem Forum geholfen. Die Orthopäden sind alle überlastet, haben keine Zeit sich mit den einzelnen Problemen einer Hüftarthrose auseinanderzusetzen oder keine Ahnung.
Vom Forum habe ich bis jetzt weitaus mehr profitiert.
Alles Gute
F.
 
  4. Antwort von am 18.05.2003  
  A.,

da du erst seit einigen Wochen Schmerzen hast und zudem noch Tage ganz ohne Schmerzen, sehe ich im Augenblick keinen Grund für eine umgehende OP.

In deinem jungen Alter sollte man sich so eine Entscheidung sehr grUEndlich überlegen, denn es gibt schliesslich keinen Weg zurück!
daß die Hüft-TEP bei Anne 35 über 20 Jahre lang gehalten hat, ist sicher sehr erfreulich; 20 Jahre sind aber nicht der zu erwartende Durchschnittswert, vor allem nicht bei jungen Leuten, die ihre Hüfte immer stAErker belasten als z.B. Menschen im Rentenalter.

Um Erfolge durch Krankengymnastik erzielen zu können, muss man sicher mehr Zeit als ein paar Wochen veranschlagen - und natUErlich viel Durchhaltevermögen und Geduld.
Wie wurde die Krankengymnastik bei dir denn durchgeführt, nur aktiv oder auch passiv? Erfahrene Physiotherapeuten können nicht nur durch Weichteilbehandlung so manche Muskelprobleme lOEsen, sondern ausserdem besser diagnostizieren als die meisten Orthopäden! Diese möglichkeit würde ich erst einmal ausschOEpfen!

Um besser UEben zu können, kann es durchaus sinnvoll sein, vorübergehend Schmerzmittel zu nehmen. Eine OP geht schliesslich auch nicht ohne Schmerzmittel und diverse andere Medikamente ab, ist also nicht unbedingt 'gesUEnder'!

GrundsAEtzlich ist es immer ratsam, sich von (mindestens) einem zweiten Orthopäden beraten zu lassen, bevor man eine OP ins Auge fasst.

Hast du schon einmal an die möglichkeit einer konservativen (d.h. nicht operativen) stationAEren Behandlung in einer orthopädischen Fachklinik gedacht? Dies könnte eine OP noch eine Weile hinausschieben und wäre gleichzeitig gegebenenfalls auch eine gute OP-Vorbereitung.

Gute Besserung

E.
 
  3. Antwort von am 17.05.2003  
  A.,

ich kann mich da im Prinzip B. anschliessen. Ich bin 45 und habe seit letztes Jahr August meine Hüft-Tep. Auch ich habe mich, meist ohne Schmerzmittel, unnUEtz lange gequAElt, bis ich letztes Jahr nicht mehr bereit war, die Schmerzen und die EinschrAEnkungen länger hinzunehmen.
Heutzutage hat man mindestens drei Op-Chancen für eine Hüft-Tep: 1. knochensparende Tep (McMinn oder Kurzschaft) ohne Zement, 2. normale Tep ohne Zement, 3. normale Tep mit Zement. Anne35 hat ihre Teps zum Teil über 20 Jahre gehabt, bevor sie ausgetauscht wurden. Du siehst also, auch in jUEngeren Jahren sind die Perspektiven durchaus sehr gut.

Was sagen denn Deine röngenbilder? Normalerweise kann man daran schon den Zustand des Gelenkes sehr gut erkennen. Ich habe meine Op nie bereut, im Gegenteil. Ich fühle mich jezt wie neu geboren. Ich Wünsche Dir viel GlUEck bei Deiner Entscheidung und alles Liebe

D.
 
  2. Antwort von am 17.05.2003  
  A.!
Deine Schmerzen könnten von der Umstellung kommen. Bei einer fortgeschrittenen Arthrose treten diese Schmerzen in der Leiste auch auf. Ich selbst habe angeborene Hüftdysplasie und bei mir wurde vor 30 Jahren eine Umstellung gemacht. Mein Oberschenkel kippt nun um ca. 10 Grad nach aussen. Anfangs hatte ich den Eindruck, daß es besser ist. Doch bei Anstrengungen hatte ich in dieser Hüfte grosse Schmerzen. Die Hüfte steht ja dann in einem anderen Winkel. Was machst du eigentlich für deine Muskulatur? Lass dir von deinem Arzt Krankengymnastik verschreiben. Ausserdem würde ich dir empfehlen, die Hüfte einmal in einem orthopädischen KH anschauen zu lassen.
Wenn du noch Fragen hast, schreibe mir doch in meine Mailbox. Ich werde versuchen, dir behilflich zu sein!

C.
 
  1. Antwort von am 17.05.2003  
  A.,

die Schmerzen, die du beschreibst, kenne ich gut. Vor einem Jahr hat mich daraufhin mein Orthopäde für 'reif für die OP' erklärt. Ich habe eine ganze Weile gebraucht, um das genauso zu sehen.
Seit 25.3. habe ich meine Hüft-TEP und bin heilfroh! Ich fühle mich wie neugeboren.

Weil ich relativ lange gewartet habe, hatte ich vor der OP eine schmerzhafte Entzündung im linken Fuss und starke Schmerzen im linken Knie und in der Wirbelsäule bekommen. Kam alles von der Entlastungshaltung wegen der Schmerzen und der zunehmenden BewegungseinschrAEnkung in der rechten Hüfte. Ich bin erbAErmlich ´rumgehinkt, manche Tage kam ich am Morgen kaum noch vom Bett ins Bad. Die letzten Wochen vor der OP musste ich stAEndig Schmerzmittel nehmen, die ich vorher wie du abgelehnt hatte. Krankengymnastik hatte mir zwei Jahre lang geholfen, zum Schluss aber nur noch jeweils sehr kurzfristig. Zuletzt war ich krank geschrieben, bis dahin hatte ich die zähne zusammengebissen und mich durchgeschleppt.

Nicht das Alter, sondern die Schmerzintensität und die schwindende Lebensqualität und die zunehmende überlastung der UEbrigen Gelenke waren für mich entscheidend.

Seit der OP bin ich schmerzfrei und kann schon vieles wieder machen, war vorher absolut nicht mehr möglich war. Ich bin heilfroh, daß ich diesen Schritt gegangen bin.

Hole auf jeden Fall noch eine andere Meinung ein. Hier im Arthroseforum kannst du dich ebenfalls gut informieren.
Die Entscheidung musst du letztendlich alleine treffen, denn du selbst hast die Verantwortung für deinen KOErper und dein Leben.

Ich Wünsche dir alles Gute!


B.
 




ForumNr : 501-0012 - Diskussionsforum - 029
SID : deutsches-arthrose-forum -



Stand : 23.03.2004 07:07:15
SuchmaschinenArthrose : X856Y20040323070715Z856 - V029


Arthrose





-