Marathonlaufen mit Hüftgelenkarthrose



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  907. Eintrag von am 28.05.2003  
  Marathonlaufen mit Hüftgelenkarthrose  
  0Ich nehme an, daß dieses Thema auch schon behandelt wurde. Da ich neu bin - und auch erst seit einigen Tagen mit der Diagnose Hüftgelenkarthrose konfrontiert bin - möchte ich fragen, ob jemand Erfahrugen hat. Soll ich weiterlaufen, soll ich umstellen auf Bike, bin vOEllig verunsichert. Alles was ich mit Gewissheit weiss ist, daß mir ein Leben ohne Laufen nicht vorstellen kann ....

für eure BeitRäGe
A.

 
  4. Antwort von am 30.05.2003  
  Vielen Dank für eure aufschlussreichen Antworten.
TOEnt nicht sehr optimistisch und ich brauch wohl noch etwas Zeit um mich mit den Tatsachen abfinden zu können.

Ich versuche zur Zeit immer noch zu Laufen (war letzte Woche an einem 50 km Wettkampf). WAEhrend dem Lauf hatte ich keinerlei Beschwerden mit der Hüfte. Ich hatte sogar das Gefühl, daß es mit zunehmender Laufdauer eher besser wird ?!


M.


 
  3. Antwort von am 29.05.2003  
  A.,
meine Erfahrung zu dem Thema. Ich bin Jahrgang 1950. Laufe
sehr gerne (lieber als Radfahren)(z.zt. nicht mehr möglich). Wog schon mal 99kg bei einer Grösse von 1,76m. Zu Marathonzeit 83kg jetzt 90kg.
Im FrUEhjahr 2000 war ich beim Orthopäden, da mich Kollegen darauf hinwiesen, daß ich so komisch gehe. Ich merkte seit gut einem Jahr, daß es bei StreckUEbungen links deutliche Unterschiede zu gab. Ansonsten hatte ich keine Probleme/Schmerzen etc. Das Laufen ging immer besser.
Der Orthopäde stellte fest, daß ich links Hüftarthose 2. Grades hatte und 1. Grades. Es wurde mir angeraten
doch Radfahren oder Schwimmen als Sport zu machen. Laufen wäre nicht so gut. Ich selbst dachte, daß ich vielleicht Ende 50 eine neue Hüfte benötigen würde.
Da das Laufen so gut ging, habe ich in 2000 Mitte August den Monschau (Eifel)-Marathon (4:22) und Anfang Oktober den -Marathon (3:52) gelaufen.
über den Winter habe ich es etwas ruhiger angehen lassen.
Anfang April 2001 habe ich noch den Maas-Marathon (Visé bei LUEttich/B) (4:14) gelaufen. Das war z.T. eine QuAElerei.
Anfang 2002 ging es mit dem Laufen schnell berg ab
(3 bis 4 mal Training ca. 50km/Woche). Hatte 2 Tage lang Schmerzen in der Hüfte. Ende Mai in 2002 musste ich das Laufen und Volleyball-Spielen einstellen.
Diagnose: links Coxarthose 4. Grades. OP sollte in Betracht gezogen werden.
Aussage Orthopäde: das viele Laufen (Marathon) hat die Arthose wahrscheinlich beschleunigt.
Im August 2002 hatte ich einen ersten OP-Termin für MAErz 2003 vereinbart.
Sport: NordicWalking (mit StOEcken), viel Radfahren, Fitness-Training. Es geht schnell bergab mit den möglichkeiten.
In Februar 2003 bin ich mehr als reif für eine OP.
'Leider'!!! -(Gott sei Dank) habe ich mich kurz vor der OP noch etwas in möglichkeiten vertieft und habe von der
McMinn (BHR) Methode im Internet gelesen. Die Vorteile dieser Methode haben mich überzeugt und ein Mann mit einer
konv. TEP und einer McMinn Hüfte hat mich endgUEltig dazu bewogen, den OP Termin 2 Tage vorher abzusagen.
Inzwischen habe ich einen McMinn OP-Termin für den 12.06.03. Und es geht täglich weiter bergab. NordicWalking
max noch 1h (relativ langsam). Radfahren ca. 2h aber nur flach. Arbeiten auf den Knien (Garten) bezahle ich mit einem
halben Tag Krücken. Schlafen: schlecht.
Nehme noch keine Schmerztabletten.
Es wird hOEchste Zeit für die OP.
Ich bereue es bisher nicht, daß ich trotz Arthrose den Marathon gelaufen bin. Nach der McMinn-OP möchte ich wieder mit Laufen beginnen. Aber einen erneuten Marathon habe ich mir abgeschmickt.
Meine rechte Hüfte möchte ich noch etwas schonen.
Noch ein Hinweis. Hier im Forum hat jemand (LangstreckenlAEufer) berichtet, daß er x? Monate nach einer McMinn OP schon wieder 10km lAEuft.
Beim London-Marathon 2001? ist wohl auch einer mit einer McMinn mitgelaufen. Also die sportlichen möglickeiten mit einer McMinn sind wesentlich besser als mit einer konv. TEP.
Was die mittel/längerfristigen Folgen eines solchen Sporteinsatzes ist, weiss man bisher nicht.
Wenn man etwas logisch überlegt, dann muss man sich schon eingestehen, daß extrem und viel Beanspruchung auf Dauer
Auswirkung haben muss. daß dabei die verwendete
Reibungspaarung (Metall-Metall wie bei McMinn, oder Keramik/Keramik oder Metall/PE) eine sehr wichtige Rolle spielt, ist für mich auch klar.
Auch eine McMinn ist eine kUEnstliche Hüfte.
Du musst für dich entscheiden, was dir wichtiger ist:
Laufen einschrAEnken und ein paar Jahre länger mit deiner eigenen Hüfte rumlaufen oder ...
Wie du dich auch entscheidest, steh zu deiner Entscheidung.
Erst hinterher weiss man, ob dies so richtig war.

D.

 
  2. Antwort von am 29.05.2003  
  Guten Abend A.

B. hat eigentlich schon alles gesagt. Ich seh's genauso, und kann Dir auch nur raten, Dich auf eine andere Sportart zu verlagern, die Deine Hüften nicht belastet.
Je frUEher Du darauf rücksicht nimmst, je länger bleibt Dir Zeit, etwas anderes zu machen.

Falls Du bei einem Physiotherapeuten bist, frag ihn mal nach Sportarten, die Du machen kannst. Es gibt da sicher noch einige.

Alles Gute und
C.
 
  1. Antwort von am 29.05.2003  
  A.,

auch wenn es schwerfAEllt ... Wenn du noch möglichst lange gehen können möchtest, solltest du auf extreme Belastungen, wie sie beim Marathonlaufen entstehen, verzichten.

Bei einer Arthrose sollte das betreffende Gelenk zwar viel bewegt werden, aber möglichst wenig belastet und vor allem nicht überlastet werden. Fahrradfahren (in Massen und möglichst in ebenem Gelände) ist insofern weniger schAEdlich als Laufen. GUEnstig ist ein regelmAEssiger Wechsel zwischen Bewegung und Ruhe.

Es tut mir leid, dir keine angenehmere Mitteilung machen zu können.

B.


 




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