- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
49. Eintrag von am 19.12.2003
Lieber nicht zu schnell zu viel erwarten
0Ich habe gerade die begeisterten Berichte der 'McMinn-Hüften' gelesen und möchte etwas warnen; nicht bei jedem kann eine McMinn OP gemacht werden und auch nicht jeder lAEuft so schnell wieder herum. Bei mir haben die Erzählungen anderer, bereits länger operierter Leute eher zu Frustration geführt, weil es an den ersten drei Tagen nach OP (Hüft-TEP) nur weh tat (der rücken wegen des Liegens, der Bauch wegen BlAEhungen; das Bein eigentlich weniger) und ich beim ersten Versuch aufzustehen (Mittwoch, OP war Montag) nicht wirklich erfolgreich war. Ich stand zwar irgendwie, aber doch eher auf dem gesunden Bein und war froh, als ich nach ganz kurzer Zeit wieder im Bett war. Ein Satz hat sich bei mir eingepRäGt: 'Nie vergleichen, jeder ist anders'. Wie schnell man wieder auf die Beine kommt, hAEngt von der Dauer der Fehlbelastung ebenso ab wie vom Alter, von der Art der Erkrankung (nicht jede Coxarthrose ist gleich; Fehlstellungen, Displasien etc) und man sollte nicht enttAEuscht sein, wenn es länger dauert. Meine OP ist jetzt gute drei Monate her und ich bin noch nicht ganz schmerzfrei. Jetzt habe ich mich wegen Weihnachten wohl ein bisschen zu viel belastet und habe ziemlich Probleme. Mein Physiotherapeut hat mir deshalb dringend geraten, etwas kUErzer zu treten, damit ich keine Entzündung bekomme. Schade eigentlich; ich dachte, nach drei Monaten wäre alles vergessen, aber ganz so ist es eben doch nicht. (Auch wenn es mir nach wie vor deutlich besser geht als vor der OP!) Deshalb würde ich es auch sofort wieder machen lassen. Frohe Weihnachten an alle und ein gutes 2004! A. 54
3. Antwort
von am 22.12.2003
da will ich mich doch auch gleich einreihen unter diejenigen, die nach der Hüft-TEP-OP ebenfalls nicht 'Hurra' schreien konnten!
Ich konnte fast 3 Monate lang auf meinem operierten Bein nicht voll auftreten. An manchen Tagen war das Gehen mit Krücken die reinste QuAElerei. Die AErzte hielten dies allerdings nicht für 'normal'. Physiotherapeuten waren eher bereit und fähig, die Sache differenzierter zu sehen.
Inzwischen (nach 9 Monaten) hat sich so Manches gebessert; es gibt aber auch eine Reihe von Problemen, die ich vorher nie hatte: Wie bei Ina haben sich die Schmerzen verlagert. Laut Orthopäde sind Muskeln und Sehnen überlastet. Auf meine Bemerkung 'So viel belaste ich aber doch eigentlich auch wieder nicht!' kam von ihm dann die Antwort 'Vielleicht machen Sie ja zu wenig. Sie mUEssen schon dranbleiben!'
In diesem Sinne Wünscht euch
D.
ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr mit möglichst wenig Schmerzen und viel Lebensmut!
2. Antwort
von am 19.12.2003
A.! Das sprichst du mir aus der Seele: Ich hatte meine Hüft-TEP vor ca. 9 Monaten. Ich war auch froh, als ich nach dem ersten Aufstehen wieder im Bett war, weil es sooo weh tat. Durch eine angeborene Dysplasie hatte ich unter jahrelangen Schmerzen zu leiden und ich dachte mit der OP seien sie weg. Nein, erstmals waren sie viel schrecklicher. Komischerweise konnte ich mich allerdings nach wenigen Tagen schon nicht mehr an den Schmerz vor der TEP erinnern. Bin bis heute nicht ganz schmerzfrei, weil die andere Hüfte auch kaputt ist und zur Zeit haben wir viel Arbeit. Abends bin ich dann erledigt und muss die Beine hochlegen. Trotz alledem bin auch ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Jetzt weiss ich endlich, wie es ist, wenn man gerade laufen kann. Mein Rat an Alle: 'Mutet euch nicht zuviel zu!' Auch von mir frohe Weihnachten und ein schmerzfreies 2004!
C.
1. Antwort
von am 19.12.2003
Liebe A.,
da gebe ich Dir recht, jede Erkrankung und die OP ist anders. der eine springt schon frUEh rum, der andere braucht länger. In der Reha fühlte ich mich auch manchmal wie ein 'Ei' und auch spAEter bei der KG, alles ging/geht so schleppend. Heute 6Monate nach der OP (HTEP standard) gibt mir die Hüfte soweit Ruhe und ich laufe ohne das man etwas sieht, aber die Peripherie herum (rücken, Knie) meckern über die neue Geometrie meines KOErpers (Achskorrektur, Beinverlängerung), die Schmerzen haben sich verlagert und ich weiss daß es noch gut Zeit in Anspruch nehmen wird. Aber es ist machbar. Anfangs habe ich auch zu viel erwartet und werde schon ungeduldig. Deswegen gehOEre ich zu denen hier im Forum die etwas skeptischer an die Eingriffe drangehen. Ich meine die OP ist soweit ok, aber lange kein leichter Spaziergang, daß man nach drei Monaten wieder topfit ist, zumindest nicht bei mir. Und wie ich hier doch lesen kann bei so manch anderem auch.