Arthrose, brauche ich ein künstliches Kniegelenk??



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  192. Eintrag von am 08.12.2003  
  Arthrose, brauche ich ein künstliches Kniegelenk??  
  0Ich bin 59 Jahre alt und es wurde eine Arthrose im rechten Knie festgestellt.
Mein Arzt empfahl mir eine Therapie mit Hyaluronsäure, die zwischen 250 und 350 Euro kosten. Andernfalls kann ich in den nächsten 6 Monaten mit einem künstlichen Kniegelenk rechnen.
Ich bin nun sehr verzweifelt. Was soll ich machen?_
Helfen diese Spritzen überhaupt?
Kann man diese auch billiger kaufen?
Gibt es ein anderes Medikament??
Wird diese Behandlung von der Krankenkasse bezahlt???
Gibt es ein pflanzliches Mittel oder andere Massnahmen diese Arthrose zu behandeln??
Wer kann mir mit Informationen helfen?
 
  10. Antwort von am 08.01.2004  
  A.,

will der Arzt eigentlich nur geld machen, habe selbst auch hochgradig Arthrose und schon fast alles versucht. Nach Umstellungs-OP vor 9 und 10 jahren ging es mir sehr lange recht gut, seit letztem Jahr jedoch wird es immer schimmer am rechten Knie. zwischenzeitlich habe ich auch schonmal Knorpelaufbauspritzen bekommen, hat allerdings sogar meine Krankenkasse bezahlt, es half sage und schreibe ein halbes Jahr, danach war es gemnauso wie vorher.
Letztes Jahr habe ich dann eine Anbohrung nach Pridie bekommen, hat leider auch nicht mehr geholfen. Die Kniescheibe ist komplett hin und die meisten Ärzte wollten mir nun zu einem künstlichen Kniegelenk raten, habe jedoch eine gute Klinik, wo ich auch die OP alle hab machen lassen. Sie nehmen mir nun in 3 Wochen die Kniescheibe raus, dadurch wird das Gelenk entlastet und ich brauche kein neues Gelsnk, da ich eigentlich dafür auch noch viel zu jung bin.
Man hofft in der Klinik übrigens, dass man hier in Deutschland in 5-10 jahren gerade mit der Knorpelfaserforschung viel weiter sein wird und man viel mehr Möglichkeiten hat.
Also, such Dir einen gescheiten Ärzt oder auch eine Klinik, die Ahnung hat, es gibt viele , die sich darauf spezialisiert haben.

Alles Gute
K.
 
  9. Antwort von am 27.12.2003  
  A.,
ich kann nur ebenfalls bestätigen, dass dieser Arzt unseriös oder einfach dumm ist.
Mit Hyaluronsäure kannst Du bestenfalls die Beschwerden für einige Monate bessern, wenn der Knorpel noch nicht völlig kaputt ist. Falls zu weit fortgeschritten, nutzt das nichts mehr. Ich habe gerade 5 Spritzen hinter mir. Es war ein Versuch und ich werde für diese 5 Spritzen ca. 180 Euro bezahlen müssen. Gebracht haben sie mir tatsächlich überhaupt nichts, denn meine schlimmen Schmerzen sind immer noch da. Mein nächster Schritt ist eine Arthroskopie, damit genau festgestellt werden kann, was in dem Gelenk los ist. Ohne zumindest eine Kernspin-Untersuchung kann kein Arzt sagen, wie gross der Knorpelschaden ist und wirklich reinschauen kann man nur mit der Arthroskopie. Das solltest Du Deinem Orthopäden sagen oder besser gleicht den Arzt wechseln.
Denn die Spritzen - mein Präparat hiess Go On - werden natürlich nicht von der Kasse bezahlt. Mein Orthopäde hat mir diese Spritzen nicht verkaufen wollen, obwohl er auf Nachfrage die Besserung der Beschwerden bei einigen seiner Patienten bestätigt hat. Und er hat mir auch nur 5 Injektionen gegeben, denn wenn sich nach 5 keine Besserung einstellt, wird sich auch nach 10 nichts tun. Soviel zu den verschiedenen Ärzten. Wenn der Schaden wirklich so schlimm ist, dass Du ein künstliches Gelenk brauchst, werden Dir diese Spritzen mit Sicherheit nicht helfen. Nur der Orthopäde verdient daran. Wäre mal interessant zu wissen, wieviele Spritzen bei ihm 350 Euro kosten sollen. Im Internet kannst Du die Preise nachschauen - und zwar genau die Summe, die mir mein Orthopäde verrechnet.

Aber lasse Dich bitte nicht entmutigen und verunsichern. Suche Dir einen anderen Orthopäden. Falls Du in en wohnst, gebe ich Dir gerne die Anschrift meines Arztes in . Wenn Du noch keine unerträglichen Schmerzen beim Laufen hast und vor allem nicht den sogenannten 'Ruheschmerz' - vor allem nachts - dann kommst Du sicher noch gut mit zurecht - notfalls die 100er-Dosis retardiert. Und dann brauchst Du vor allem auf keinen Fall ein künstliches Knie!!!

Ich selbst bin 48 Jahre alt und habe jetzt seit Juni sehr viel ausprobiert, um meine sehr schlimmen Schmerzen zu beseitigen - leider bisher erfolglos. Trotzdem ist das Wichtigste, das Gelenk trotz schlimmer Schmerzen zu bewegen, aber nicht zu belasten -- am besten im Wasser - Aqua-Jogging kann ist dazu sehr empfehlen.

Alles Liebe und Gute. J.
 
  8. Antwort von am 18.12.2003  
  A.,

die Aussage, dass Du mit einem künstlichen Gelenk zu rechnen hättest, wen Du die Hyaluron-Spritzen nicht geben lässt, halte ich für nicht haltbar. Hyaluron wird keine Arthrose wegzaubern, sonder bestenfalls die Symptome für eine Zeit lindern. Aber auch das wohl nur für ein halbes Jahr. Eine zweite Meinung solltest Du Dir auf jeden Fall besorgen. Man kann wirklich viel mit KG und Muskelaufbau machen. Allerdings ist die Aussicht auf eine Prothese auch nicht so schlimm, immerhin geht es den meisten hinterher besser. Natürlich ist es immer erst einmal ein Schock, wenn man so etwas hört. Ich habe mich monatelang wie auf der Flucht gefühlt, als ich wusste, mein Knie ist kaputt. Jetzt nach sieben Monaten habe ich mich fast schon daran gewöhnt, dass ich viele Sachen nicht mehr machen kann. Was nicht heisst, dass ich damit leben will, ich habe demnächst eine autologe Zelltransplantation vor mir. Aber mein Leben hat sich verändert, ich kann einfach besser mir den Einschränkungen umgehen. Wenn der Leidensdruck allerdings zu gross wird, ist man bereit, alles zu akzeptieren, notfalls auch eine Prothese. Auch bei mir war schon die Rede davon, und ich hätte es machen lassen. Heute bin ich froh, mir noch eine zusätzliche Meinung geholt zu haben, denn dadurch habe ich noch eine Chance, mein Knie zu erhalten. Daran siehst Du, wie wichtig es ist, noch mal zu einem anderen Arzt zu gehen.

I.
 
  7. Antwort von am 18.12.2003  
  A.,

ich schliesse mich auch meinen Vorgängern an und würde vorschlagen erst mal einen oder mehrere weitere Ärtzte zu konsultieren. Dann müsste mal geklärt werden an welcher Stelle im Knie der Knorpelschaden ist und welcher Grad der Schädigung vorliegt. Danach richtet sich dann auch der Therapieansatz.
Mit konventionellen Massnahmen (Spritzen, Krankengymnastik, Physiotherapie) wird meist erst mal begonnen, wobei man sagen muss, dass Spritzen grundsätzlich eine Infektionsquelle darstellen und die Wirkung meist nur von kurzer Dauer ist. Ist der Knorpelschaden grösser (3.-4. Grades), dann kann man auch operativ etwas machen. Da muss aber nicht gleich ein neues Kniegelenk her, ich finde das völlig überzogen. Das eigene Kniegelenk ist immer noch das beste und sollte so lange wie möglich erhalten werden. Man kann z.B. eine Abrasion (Anbohrung des Knochens) vornehmen lassen, damit der Körper angeregt wird neuen Faserknorpel zu produzieren. Dieser Faserknorpel ist zwar qualitativ nicht so hochwertig und belastbar wie der originale, aber besser als gar nichts. Ausserdem kann man sich auch Knorpel verpflanzen lassen. Dabei unterscheidet man 2 Methoden: entweder wird aus gesunden Stellen Knorpel rausgestanzt und an anderer Stelle eingesetzt (bei kleineren Defekten) oder es wird ausserhalb des Körpers im Labor Knorpel angezüchtet und dann wieder eingepflanzt (bei grösseren Defekten).
Aber eine Operation würde ich nur in einer absoluten Fachklinik machen lassen, die sich auch wirklich auf diese Op-Techniken verstehen. Ansonsten ist der Schaden nachher grösser als vorher.
Aber da Arthrose immer schlimmer wird, solltest du schnellstens handeln. Empfehlenswert ist auch ein gezielter Muskelaufbau, das entlastet auch etwas.

Mei Tipp: Wechsel den Arzt und geb den Verstand nicht an der Garderobe im Wartezimmer ab !!!

Viel Glück und alles Gute!

Isa
 
  6. Antwort von am 11.12.2003  
  A.!
Hyaluronspritzen können vorrübergehend wirklich helfen, d.h. im Schnitt halten sie ein halbes Jahr vor. Wenn man Geld wie Heu hat kann man sich natürlich wieder welche geben lassen, aber man darf nicht vergessen, dass bei jeder Gelenkeinspritzung auch Infektionen auftreten können und Du einen Gelenkerguss bekommst.Irgendwann kann man dem vor künstlichen Kniegelenk nicht weglaufen, aber bis dahin kann man noch viel mit Krankengymnastik und regelmässiger (unbelasteter) Bewegung tun.Alles Gute- G.
 
  5. Antwort von am 11.12.2003  
  A.! Auch ich bestärke Dich, den Arzt zu wechseln. Wer Dich bei dieser Diagnose mit 'entweder/oder' verängstigt, handelt in meinen Augen hochgradig unseriös und will Geld verdienen. Ich sage Dir mal, was mir ein Orthopäde 'alter Schule' (das war bei mir ungefähr der 5.Orthopäde, den ich aufgesucht hatte, nachdem ich von den Schicki-Mikis die Nase voll hatte) gesagt hat: Sie werden irgendwann ein neuen Kniegelenk benötigen. WANN das sein wird, werden sie, abhängig vom Leidensdruck, selbst bestimmen. Spätestens dann, wenn nächtlicher Ruheschmerz einsetzt, werden Sie darüber nachdenken. Er riet mir allerdings, ich solle mich beizeiten nach einem Krankenhaus umsehen, in dem ich das dann machen lasse, damit ich nicht als Notfall IRGENDWO eingeliefert werde......Soviel dazu. Und wenn Du noch wissen möchtest, wie ich medikamentös etc. z.Z. (gut) mit mir umgehe, schau gerne auf meine Visitenkarte. Ich bin übrigens genauso alt wie Du......Falls Du den Medikamenten und Massnahmen vertrauen magst, die ich habe, kannst Du darüber auch mit Deinem Hausarzt verhandeln. DAFÜR musst Du m.E. nicht ungedingt zum Orthopäden. Alles Gute, und lass mal von Dir hören, wenn Du 'Deinen Umgang' mit dem Knie gefunden hast. Ich bin sicher Du wirst ihn auch finden!!! Die Situation am Beginn der Diagnose ist immer die schwerste. Lies und frag' deshalb fleissig das Forum. Ein herzlicher von F.
 
  4. Antwort von am 10.12.2003  
  A.,

ich bin gerade im Oktober 2003 am linken Knie athroskopiert worden, da ein Teil des Innenminiskus entfernt werden musste. Vor ca. 15 Jahren, hatte ich einen Sportunfall, und mein linkes Knie einen Kreuzbandriss (vorderes) Bei dieser Athroskopie wurde jetzt festgestellt, dass ich an drei verschieden Stellen (Kniescheibe, Gleitlager, Ansatz zum Schienbein) Knorpeldefekte 3. Grades habe. Meine Kreuzbandplastik ist ausser Funktion, und wurde entfernt. O.K., das mal als Einleitung. Ich habe keine richtigen Schmerzen in dem Knie, halt so die konstanten Beschwerden, die subjektiv für jeden anders sind. Prognose im Moment: in 3-5 Jahren ein künstliches Kniegelenk. Ich habe das Glück, dass mein Bruder Sportphysiotherapeut ist, und ich ihn viel fragen an, doch alle Erfahrungswerte sind natürlich auch subjektiv. Generell würde ich mich einfach kritisch mit dem Thema beschäftigen, z.B. hier in dem Forum, und mit verschiedenen Ärzten.
Ich habe jetzt erst mal angefangen abzunehmen, habe schon 5 Kilo geschafft, muss und will noch 10, gehe regelmässig schwimmen, und langsam laufen, alles was nicht unangenehm ist, und hinterher auch gut tut. Man kann im Wasser gut Gymnastik ohne Belastung machen. Suche Dir Dinge, die Du noch machen kannst, die hinterher auch super angenehm sind. Ich weiss, man muss sich überwinden, aber wenn man beweglicher und schmerzfreier wird, dann hat man dadurch einfach eine bessere Lebensqualität, und es tut einem gesamt gut. Ich habe mich noch für eine Durolan-Spritze entschieden, die ich am 29. Dez. bekomme, und die ich selbst zahlen muss. Dafür verzichte ich auf anderes, aber das ist für mich im Moment gesamt gesehen der natürlichste Aufwand mein Knie noch länger zu erhalten. Ich kann Dir nach dem 29. gerne einen Erfahrungsbericht geben. Schreib in meine Infobox. Jetzt hoffe und vertraue ich nur. Ich erhoffe mir, dass das Gelenk weicher in den Bewegungen wird, denn es hackt immer etwas, aber das kennst Du ja sicher.
Letztendlich musst Du für Dich selbst entscheiden. C. hat ja schon geschrieben, dass man den Defekt nicht rückgängig machen kann. Du musst das akzeptieren, fiel mir auch nicht leicht. Dann suche Dir Dinge, die Dir gut tun wie Schwimmen und Fahrradfahren, und versuche Spass dabei zu finden.
Ich weiss wie hart das alles ist, sich zu motivieren, und Schmerzen und Anlaufschwierigkeiten zu überwinden. Ich mache jeden Tag der Woche was, vor und nach der Arbeit und an den Wochenenden, nur dann geht es mir besser. Suche Dir Menschen, mit denen Du sprechen kannst, am Besten baut Euch gegenseitig auf und motiviert Euch. Ich sehe als grösstes Problem, dass die Psyche auf der Strecke bleibt, und diese muss man dann auch noch stärken. Ich wünsche Dir auf alle Fälle alles Gute auf Deinem Weg, und wie schon geschrieben, ich werde gerne meine Erfahrung mit meinem Knie nach dem Spritzen an Dich weiter geben, was natürlich für die nicht das Gleiche heissen muss.
Bis bald,

 
  3. Antwort von am 10.12.2003  
  A.,

ich kann mich meinen vorgängern nur anschliessen. ärzte sind schnell fertig, wenn es um ihre kassen geht. für mich stand auch nur die OP als alternative, doch durch einen arzt, der sich auf naturheilmittel spezialisiert hatte, habe ich die grünlippmuschel und ein glucosamin zum natürlichen knorpelaufbau entdeckt. erstens haben diese mittel keine nebenwirkungen und zweitens ist die OP für mich in weite ferne gerückt. zwar sind diese mittel auch nicht billig, aber wenn ich mir den preis dieser spritzen ansehe, ist mir die natur schon lieber.
schon nach kurzer zeit hatte ich keine schmerzen mehr. mein orthopäte sagte mir damals, dass es keine medikamente zum knorpelaufbau gibt, da hatte er wohl die natur ganz ausser acht gelassen, denn es ist gegen jede krankheit ein kraut gewachsen, mass muss es nur für sich entdecken. und ich habe es entdeckt und bin diesem arzt (der nicht mehr praktizieren kann, da er durch einen unfall seinen rechten arm und sein rechtes bein verloren hat) sehr dankbar, dass er sich jetzt mit der natur beschäftigt. ich höre mein gelenk nicht mehr im gehirn knirschen und kann mich schmerzfrei bewegen, ja sogar wieder wandern.
und gute besserung
D.
 
  2. Antwort von am 09.12.2003  
  A.,
kann B. nur zustimmen.
Zuerst würde ich den Arzt wechseln und eine andere Meinung einholen. Arthrose ist festgestellt - an dieser Diagnose lässt sich nichts mehr ändern. Jedoch bis ein neues Kniegelenk eingesetzt wird kann man erst noch andere Massnahmen nutzen. Es kommt auch ganz darauf an inwieweit Dein Gelenk abgenutzt ist. Du findest hier in den Erfahrungsberichten einiges über diese Art von Spritzen. Leider auch kein Wundermittel. Vorallen Dingen jetzt Ruhe bewahren und wie schon erwähnt - einen anderen Arzt konsultieren.
Wünsche Dir alles Gute

C.
 
  1. Antwort von am 08.12.2003  
  A.!
Hyaluronspritzen können Arthroseleiden bestenfalls etwas lindern - aber das ist auch schon alles. Dass ein Arzt eine Entweder-Oder-Aussage macht, finde ich ein starkes Stück.
Natürlich kann man sich mit Medikamenten behelfen, da gibt es einige, die man auf Rezept bekommt (nicht aber die besagten Spritzen)
Es gibt pflanzliche Mittel, ich selber habe gute Erfahrungen mit chinesischen Präparaten gemacht - die allerdings selbst zu bezahlen und nicht ganz billig sind.
Hier ist ein grosses Feld, wo man sich wirklich mal durchfühlen sollte - Apotheker können einem da oft ganz gute Tipps geben oder stellen selber mal etwas zusammen, je nach Apotheke.
Doch ganz ehrlich - wenn mir die Schmerzen eines Tages zu viel werden und ich auch nicht mehr richtig laufen kann - dann hätte ich keine Bedenken mehr, mir ein künstliches Gelenk einsetzen zu lassen. Irgendwo hat man doch seine Grenzen.
Alles Gute für dich!
B.
 




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