Hysterie?!



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  95. Eintrag von am 14.06.2003  
  Hysterie?!  
  0Ich bin im Moment vOEllig ratlos. Seit Ostern hab ich erneut einen entzündetes Knie, der Arzt, der mich seit eineinhalb Jahren wg. einem Knieinfekt behandelt tippte auf ein Infektrezidiv, verschrieb mir Antibiotika, aber die Punktionsergebnisse ergaben keine Keime. Letzte Woche war ich dann nochmal da, weil es immer schlimmer wurde, er hat es nochmal punktiert, ist aber am nächsten Tag in Urlaub gefahren. Wenn das Laborergebnis einen Infekt ergibt sollte mir einer der anderen AErzte ein Antibiotikum verschreiben.
TatsAEchlich haben sie diesmal Keime nachgewiesen - eigenartigerweise Bakterien, die vorher noch nie in dem Knie waren...(!). Der Arzt (den kannte ich noch gar nicht - ) war vOEllig hysterisch, wollte das Knie sofort aufschneiden. daß es meinem Knie inzwischen wieder vergleichsweise gut geht hat er ignoriert, er hat gar nicht zugehOErt. Er hat mir auch nicht beantwortet, wie jetzt vOEllig andere Keime im Knie sein können. Hat nur wUEste Drohungen ausgesprochen, was passiert, wenn ich mich nicht gleich operieren lasse.
Jetzt weiss ich nicht ob er vielleicht doch recht hat, oder ob ich nach meinem Gefühl gehen soll. Das sagt mir nAEmlich: erst mal abwarten, solange es so gut geht. Wenn es schlimmer wird kann ich immer noch ins Krankenhaus. Vertrauen hab ich im Moment nAEmlich nur zu dem Arzt, der gerade im Urlaub ist.
Ich weiss ja, daß das alles ein etwas anderes Thema ist, aber vielleicht hat ja doch jemand einen Rat für mich - könnte ich dringend gebrauchen.
A.
 
  3. Antwort von am 15.06.2003  
  Liebe A.,

in dieser verzwickten Situation kann ich dir nur raten, einen dritten und wenn nötig auch einen vierten Arzt zu Rate zu ziehen. Ich denke auch, daß die Gen von B. sehr berechtigt sind.

Ich Wünsche dir die richtige Entscheidung und schicke dir

D.
 
  2. Antwort von am 15.06.2003  
  Lieber B.,
erst mal vielen Dank für Deine Antwort.
Die ZusammenhAEnge sind ein bisschen anders als es sich vielleicht angehOErt hat (ist kompliziert richtig zu erklären).
Der ursprUEngliche Infekt ist tatsAEchlich durch eine Punktion entstanden - bei meinem Orthopäden.
Der Arzt der mich seitdem behandelt ist ein anderer: er ist selbst Professor an der in der ich jetzt auch war. Der Arzt, bei dem ich jetzt war, ist einer der Assistenz- oder OberAErzte und quasi zur Vertretung in der Sprechstunde.
Das was Du schreibst über die Folgen in meinem Knie durch die Infektion ist natUErlich auch das, was mir Sorgen macht.
Nur: zum Einen denke ich, daß es dem Knie dann jetzt schlechter gehen mUEsste - immer wenn der Infekt ganz akut war hatte ich hOEllische Schmerzen und konnte B. nicht laufen. Das ist jetzt nicht so schlimm.
Zum Anderen hat mein Arzt (der Prof) mich inzwischen zehnmal operiert und es ist dadurch auch nicht besser geworden. Und ich würde einfach gern glauben, daß er die Situation anders beurteilen würde.
Aber Du hast natUErlich auch nicht Unrecht wenn Du denkst, daß ich dem Vertetungsarzt auch gar nicht glauben will, weil ich keine Lust habe auf noch eine OP und wieder Krankenhaus.
Es ist manchmal echt schwierig vernUEnftig zu sein.
Und nachdenklich gemacht hat mich Dein Brief jetzt schon.
und von A.

 
  1. Antwort von am 14.06.2003  
  A.! Das, was Du da scrst, ist ' ne ziemlich 'heisse Kiste'. Ich will Dir erklären, was ich damit alles meine:
1. Ein Knieinfekt entsteht nicht einfach so. Meist ist er Folge einer Punktion. Da ist halt das Risiko sehr hoch, daß sich an der Nadel vorbei Bakterien ins Knie schmuggeln, und dort schlagen sie dann erbarmunglos zu; haben da wohl den nährboden schlechthin. Die Gefahren, die dort lauern, sind UEbrigens auch der Grund, weshalb nur FachAErzte, wie Orthopäden oder Rheumatologen punktieren dUErfen.
2. Es wundert mich schon, daß Dein Arzt Dich seit nunmehr 1, 5 Jahren (offenbar nicht erfolgreich...) auf Knieinfektion behandelt. Ich will keine Zwietracht zwischen ihm und Dir sAEhen....Aber mein erster Ge dazu ist, daß er evtl. einen eigenen Fehler nur selbst zu beseitigen versucht. (Von Vertuschen darf ich hier nicht reden. Sieh' es mir aber bitte nach, wenn mir immerhin dieser Ge gekommen ist).
3. Wenn der Uni-Arzt so deutlich mit Dir geredet hat, nährt das meine Gen zu 2. Und wieso traust Du dem Uniarzt nicht? Ist vielleicht Deine Angst vor einer OP so riesig, daß Du deshalb so ernste Warnungen lieber in den Wind schlägst? WENN der Unidoc Recht hat, kann ich seine, wie Du es nennst, Hysterie, absolut verstehen. Denn mit Bakterien im Knie, die noch dazu auf Antibiotika offenbar nicht nachhaltig reagieren, kannst Du nicht 'vor Dich hin' leben. Die Folgen in Deinem Knie dUErften dann von Tag zu Tag schlimmer bis hin zu verheerend werden. Mein Rat: Wenn Du so misstrauisch bist, daß Du dem Uni-Arzt B. nicht glaubst, geh aber ganz, ganz schnell noch zu einem dritten Doc!
3. Du fragst, ob Du dem Doc glauben oder lieber Deinem Gefühl trauen solltest. Mit Gefühlen lassen sich Eigendiagnosen dieser GrösSenordnung nun wirklich nicht stellen. Das funktioniert gerade mal bei einer ErkAEltung...und da bekanntlich auch nicht immer. Ich sag Dir mal ein typisches Alltagsbeispiel für Gefühls(fehl)diagnosen: Viele Leute, die einen Herzinfarkt kriegen 'glauben' zunächst, daß das keiner ist und ignorieren die Anzeichen. Und wenn sie dann zwangsweise ins Krankenhaus eingeliefert werden, sind die SchAEden grösSer als es nötig wäre.
Und nun? Muss ich Dich mit Deinen Gen alleine lassen. Du siehst, ein Teil des Forumgens ist es, demjenigen, der um Rat bittet, keinen zu geben, sondern ihn zum Nachdenken über sich selbst anzuregen. Alles Gute und ein ganz herzlicher von B. P.S. Uff! Dieser Brief hat mich ganz schön gefordert...
 




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Stand : 23.03.2004 07:15:03
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