Frage der OP-Indikation



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  213. Eintrag von am 21.03.2004  
  Frage der OP-Indikation  
  0Ich bin 56 Jahre alt, leide erst seit einem 3/4 Jahr unter einer röntgenologisch festgestellten linksseitigen Coxarthrose. Allerdings ziehen die Schmerzen jetzt neurdings auch bis ins linke Knie, und insbesondere das Treppenabsteigen, aber auch das Treppenhochsteigen (lebe in einem Haus, wo das Treppensteigen stAEndig erforderlich ist) sind schmerzhaft und unsicher. Meine Lebensqualität empfinde ich als eingeschrAEnkt. Eine lange medikamentOEse Schmerztherapie jedoch widerstrebt mir. Soll ich mich zu einer OP entschliessen? Oder gibt es andere, mir vielleicht noch unbekannte möglichkeiten der Behandlung? Wer hat Ratschläge und Erfahrungen?  
  12. Antwort von am 24.03.2004  
  F.,

Dein Beitrag macht mir Mut, die OP nicht zu lange rauszuzOEgern. Der Hausarzt hat mir jetzt gestern einen Cox-2-Hemmer verschrieben und Krankengymnastik, evtl. könnte ich auch eine stationAEre Heilbehandlung machen - und sollte alles nichts helfen, dann stUEnde die OP am Ende der Massnahmen. Auch er machte mir Mut zur OP, die Prothesen würden heute schon 30 Jahre halten; er meinte jedoch, daß zunächst andere Massnahmen versucht werden sollten! Der Cox-2-Hemmer wirkt massiv, finde ich. Ich werde ihn nur bei Bedarf nehmen, da ich ja eigentlich gegen solche Mittel bin. Ich denke, daß ich noch ein bisschen Zeit brauche, um mich auf eine OP einzustellen und werde, wie von Dir vorgeschlagen, noch weiter in den BeitRäGen hier forschen, und irgendwann kommt dann der Tag der Entscheidung, wenn die Zeit reif ist!

Auf jeden Fall für Deinen Beitrag und die BeitRäGe aller anderen! Bin zum 1. Mal in einem Forum und freue mich riesig über die Resonanz!

Herzliche
A.
 
  11. Antwort von am 23.03.2004  
  A.,

Mir ging es wie Dir, auch wenn bei mir das Knie und nicht die Hüfte betroffen war. Ich bin dann an einen sehr guten Orthopäden geraten, der nach dem Studium sämtlicher Vorakten zum Schluss kam, daß irgendwann im Leben für mich der Zeitpunkt einer Prothese gekommen sei. Den Zeitpunkt bestimmen mUEsse ich. Er wies jedoch darauf hin, daß nicht nur eine wiederhergestellte Statik sondern auch die Lebensqualität wichtig sei. WOErtlich meinte er, als ich ihm mitteilte, daß ich mich zur OP entschlossen hAEtte, neben dem gesunden Knie wolle er mir mein Lachen wieder zurückgeben. Schön formuliert und durch den Heilungsverlauf bestens bewiesen.
GrUEessli
 
  10. Antwort von am 23.03.2004  
  A.,
ich kann gut nachvollziehen, wie du dich fühlst, denn die Entscheidung für eine OP ist keinesfalls einfach zu treffen. Es kann ja halt immer was schiefgehen..... Deshalb finde ich es besonders wichtig, daß DU SELBST für dich beschliesst, die OP machen zu lassen.
Bei mir kam der Entschluss buchstAEblich innerhalb eines Tages, als es mir nach einem längeren Spaziergang so schlecht ging, daß ich nur noch dachte: SO nicht mehr! Heute würde ich sagen, ich habe zu lange gewartet, denn meine ganze Statik ist ziemlich 'im Eimer', die Muskulatur des linken Oberschenkels war schon Monate vor der OP stark verkUEmmert und macht mir wohl deshalb jetzt, 6 Monate danach, immer noch zu schaffen. Aber trotzdem bereue ich meine Entscheidung keine Minute, denn meistens geht es mir deutlich besser als vor der OP.
Meistens geht es denen schneller wieder gut, die nicht allzu lange gewartet haben, aber letztendlich musst du allein die Entscheidung treffen, denn du musst auch nachher damit leben - so oder so.
Ich Wünsche dir viel GlUEck, egal, wie bzw. wann du dich entscheidest!
K.
 
  9. Antwort von am 23.03.2004  
  A.,
kann mich I. nur anschliessen. Ein Satz hat mir den Weg gezeigt: Nicht das Alter ist ausschlaggebend, sondern deine Lebensqualität. Habe mich für die OP entschieden (Januar 04 McMinn-Hüfte) und es noch keine Sekunde bereut. Wenn du noch mehr Infos brauchst schreib mir in die Mailbox. Alles Gute und nimm dir Zeit bei deinen überlegungen, damit du sicher hinter deiner Entscheidung stehen kannst
J.
 
  8. Antwort von am 23.03.2004  
  A.,
ich kann mich nur der Meinung von C. anschliessen. Ich nahm Jahre lang Schmerzmittel bis ich mich zur Hüft-Tep (Okt. 03)entschlossen habe.
Jetzt denke ich mir, hAEtte ich es das viel frUEher machen lassen! Man ist danach eine anderer Mensch. NatUErlich muss man sich im Klaren sein, daß so eine OP auch Risiken hat, aber ich würde nicht mehr so lange warten, wenn meine zweite Seite zum Austausch kommt.
Ich Wünsche Dir alles Gute
I.
 
  7. Antwort von am 23.03.2004  
  G.,

in einem muss ich Dir recht geben. Es ist nicht sicher, ob man nach einem 3/4 Jahr sämtliche therapeutischen möglichkeiten ausgeschOEpft hat. Aber es ist sicher, daß man weiss, ob man mit den Schmerzen umgehen kann oder nicht. Und warum soll man mit starken EinschrAEnkungen weiterleben, wenn es andere möglichkeiten gibt? Ich selber habe die Erfahrung gemacht, daß man sich persönlich sehr schnell verAEndert, wenn man stAEndig Schmerzen hat, auch wenn die einigermassen ertRäGlich sind. Und in meinem Fall leidet die ganze Familie und die Umgebung darunter. NatUErlich kann bei einem OP was schief gehen, aber eine gewisse Gefahr ist immer gegeben. Den meisten geht es aber hinterher besser. Und ich kann Dir nur aus eigener Erfahrung sagen, daß es VerlAEufe gibt, die sehr schnell gehen. Bei mir war es z.B. im Mai ein einzelnes StUEck, daß sich im Knie abgelOEst hatte. Inzwischen ist das Knie total kaputt und ich kann nur noch mit Krücken gehen. Und da kann man sehr schnell entscheiden, ob man die Entscheidung zur OP trifft.

B.
 
  6. Antwort von am 22.03.2004  
 
also nach einem 3/4 jahr sollte man sicherlich noch nicht alle therapeut. möglichkeiten ausgeschOEpft haben.man sollte immer bedenken das die operation am ende der behandlungskette steht. also so ein entschluss sollte reifen. dieser weg ist of mUEhsam. nach einer op gibt es kein zurück. in der regel geht alles gut, aber den einen, den es mit einer komplikation trifft, für den ist es dann bitter, besonders wenn man noch so jung ist. erst wenn die lebensqualität gravierend beeintrAEchtigt ist und eine schmerztherapie keinen erfolg bringt, bleibt die op. solange der alltag noch mit einschrAEnkungen und moderaten schmerzen zu meistern ist sollte man eine abwartende haltung einnehmen und die entscheidung vom verlauf abhAEngig machen.
G.
 
  5. Antwort von am 22.03.2004  
  A.,

auch bei mir fingen die Hüftprobleme im zarten Alter von 50 Jahren an. Zunächst dachte ich, na det machste mit links, so ein paar Schmerzen werden mich schon nicht unterkriegen. Aber denkste, schlimm war eigentlich, daß sich im Lauf der Zeit eben durch die Schmerzen auch die ganze Persönlichkeit verAEndert - von den VerAEnderungen im Gangbild, die aus der Ferne betrachtet doch auf eine wesentlich AEltere Person hindeuten, als die, die man eigentlich ist, mal ganz abgesehen.
Langer Rede kurzer Sinn: im letzten Sommer tat mir dann nicht nur die Hüfte weh, sondern immer stAErker auch das Knie (na logisch, infolge der Fehlbelastung) und ich habe mich ganz schnell und ohne langes Nachdenken für die OP entschieden.
Heute - 7 Monate nach der OP kann ich nur sagen, es war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.
Und wenn meine zweite Hüfte dran sein sollte, dann werde ich mich wieder genauso entscheiden.
Zur weiteren Information empfehle ich Dir, auch mal in den Erfahrungsberichten hier im Forum zu stOEbern.
Alles Gute und toi, toi, toi
F.
 
  4. Antwort von am 21.03.2004  
  A.,

ich bin auch in einer AEhnlichen Lage wie Du, und einmal habe ich mich auch schon für eine schwere OP (Okt. 2002 Wirbelsäulenversteifung) entschieden, weil mir zugesagt wurde, daß meine Probleme dann beseitigt wären.
Ich weiss heute, daß diese Operation NICHT das gebracht hat, was ich mir erhofft hatte.

Dabei muss man bedenken, daß nicht nur ich die Folgen allein tragen musste, auch meine Familie ist dadurch erheblichen Belastungen ausgesetzt gewesen(- das gilt nicht nur für MUEtter, wenn auch da in viel stAErkeren Masse).

Auch als Dienststellenleiter habe ich Verantwortung gegenüber meinen Kollegen, die durch meine fünf Monate lange Abwesenheit stark beeintrAEchtigt waren.
Ausserdem ist es sehr schwierig, nach so langer Absens zu kommen und wieder den 'Chef zu spielen', obwohl man in vielen Entscheidungen gar nicht mehr richtig 'drin' ist. Das hat mich schon in hohem Masse belastet.
Auch meine beiden ChOEre, die in der Zeit verwaist waren, haben unter der langen Vakanz gelitten.

Nun stehe ich schon wieder vor der Frage, mich operieren zu lassen (Hüft-TEP) und das noch einmal auf mich zu nehmen.

Und wer garantiert mir diesmal, daß es dann wirklich besser wird? Meine ganze rechte Seite ist doch beeintrAEchtigt (Hüfte, Oberschenkel aussen, innen und hinten, Knie besonders aussen, und auch das Ileosakralgelenk blockiert immer wieder).
Der Wirbelsäule geht es zwar besser, aber was hilft mir das?

Trotzdem werde ich mich wohl für die OP entscheiden, weil es so nicht weitergehen kann.

Ich hoffe nur, daß es diesmal etwas schneller gehen wird, werde auch frUEher mit dem Dienst anfangen, auch wenn ich noch nicht so ganz genesen bin. Und letztlich muss ich auf die EinschAEtzung der AErzte vertrauen, daß das Knie selbst doch noch nicht so kaputt ist, daß es als nächstes dran ist.

Ich weiss nicht, was ich DIR raten soll nach meinen Erfahrungen der ersten OP - ich werde es jedenfalls wieder probieren, denn nur mit Schmerzmitteln kann ich nicht leben, und die Blutegeltherapie, die mir als einziges vorübergehende Linderung verschafft, kann auch kein Dauerzustand sein.

Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen, allein schon damit Du siehst, daß Du mit den Problemen nicht allein bist, aber die Entscheidung musst Du schliesslich selbst treffen!

Herzliche und alles Gute,

E.
 
  3. Antwort von am 21.03.2004  
  B.,

ja so geht es mir eben auch mit den EinschrAEnkungen, ich komme mir vor wie '80', und das belastet mich sehr. Auch komme ich noch gar nicht klar damit, daß das alles plOEtzlich so schnell kam. Morgen habe ich einen Hausarzttermin und da will ich erst mal hOEren, was er zu meinem Zustand sagt. Im Sommer meinte er, wenn Schmerzen am Knie aufträten, sei das nicht das Knie, sondern es kAEme von der Hüfte, und dann sei es so weit zu operieren. Andererseits lese ich oft, daß zuerst alles mögliche andere ausprobiert wird, bevor operiert wird. Aber wie gesagt, ich bin total gegen Schmerzmittel, nur um die OP hinauszuzOEgern, und was es sonst noch gibt an Therapien weiss ich eben nicht. Ich lass mich da mal beraten von verschiedenen Seiten.

, A.
 
  2. Antwort von am 21.03.2004  
  !
Auch ich stand im letzten Jahr vor der Wahl, Schmerzmittel, oder OP. Da ich mit meinen 42 Lenzen noch recht 'jung' bin, rieten mir die AErzte, noch zu warten, da die Lebenserwartung so einer neuen Hüfte ja nur 15-20 Jahre betRäGt. Da ich aber auch meiner Family sehr viel zugemutet habe aufgrund der immer wiederkehrenden depressiven Phasen und ich selbst merkte, das ich ein anderer Mensch wurde durch die Schmerzen, habe ich mich im August 2003 zu einer Hüft-OP entschlossen. Ich kann heute nur sagen, das war absolut richtig!! Die kleinen Zipperlein, die mich jetzt aufgrund der OP noch plagen sind rein gar nichts gegen das, was ich vorher durchgemacht habe. Was nUEtzen mir zwei gewonnene JAhre die ich aufgrund der starken Schmerzen oder Schmerzmittel doch nicht richtig geniessen kan?!?!
Ich Wünsche Dir alles Gute bei der Entscheidungsfindung

C.
 
  1. Antwort von am 21.03.2004  
  A.,

ich habe zwar keine Probleme mit der Hüfte, sondern mit dem Knie, aber ansonsten AEhnliche Gen wie Du. Mich mit Medikamenten vollstopfen möchte ich nicht. Dann habe ich zwar weniger Schmerzen, aber relativ schnell einen Leberschaden. Und da ich meine Lebensqualität sehr eingeschrAEnkt sehe, ist mir da doch der OP lieber. NatUErlich kann man jahrelang damit leben. Aber ich habe mich sehr verAEndert durch die stAEndigen Schmerzen und das eingeschrAEnke Leben. Und ich will das irgendwann beenden. Vielen geht es vielleicht anders, die kommen mit den EinschrAEnkungen zurecht. Aber wenn man das nicht kann, sollte man eine LOEsung suchen.

B.
 




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Stand : 24.03.2004 20:37:02
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