Hüftgelenksbeschwerden und Reiten



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  222. Eintrag von am 13.04.2004  
  Hüftgelenksbeschwerden und Reiten  
  0Ich habe nach einigen Jahren Pause (aufgehört hatte ich u.a. wegen Beschwerden im Hüftgelenk) vor einigen Wochen wieder mit dem Reiten angefangen. Die ersten Male ging es ganz gut, beim letzten Mal hatte ich allerdings wieder ganz starke Schmerzen und konnte kaum mehr absteigen. Die Schmerzen haben dann auch noch einen Tag ziemlich stark angehalten und sind dann besser geworden, ich bin aber nicht beschwerdefrei.
Der Arzt hatte mir vor einigen Jahren einen leichten Verschleiss diagnostiziert und ich bekam Krankengymnastik verordnet.
Beim Wandern und Radfahren habe ich keine Probleme, allerdings immer dann wenn ich die Beine abspreizen oder im Gelenk drehen muss.
Hat jemand einen Tipp was ich tun kann, bzw wie man Hüftbeschwerden und Reiten doch vereinbaren kann, z.B. vielleicht durch entsprechende Gymnastik vor dem Reiten?
Ich bin gespannt auf Eure Antworten

Herzlich
A.
 
  7. Antwort von am 28.06.2004  
  G. 17,
ich kenne das Problem mit den Sätteln gut. Dressursattel geht bei mir auch ganz schlecht, je 'besser' und teurer der Sattel, desto grösser meine Schmerzen. Ich habe vor einiger Zeit eine Reitbeteiligung an einem Dressurpferd aufgegeben, weil ich dachte Reiten generell geht nicht mehr, habe aber später gemerkt, dass es mit Vielseitigkeits oder Springsattel noch ganz gut klappt.
Ich halte je nach Tageszustand eine Stunde (aber nicht mehr) noch ganz gut durch -mehr oder weniger schmerzfrei beim Reiten- habe aber meist einen schlechten Tag danach.
Absitzen ist auch so eine Sache für sich. Meistens sitze ich erstmal wie festgeklebt da und habe das Gefühl ich komme überhaupt nicht mehr runter, an schlechten Tagen schwinge ich dann einfach nach ein paar Anläufen mein rechtes Bein über den Mähnenkamm und rutsche links runter und an besseren Tagen kann ich noch ganz normal absitzen. Ausgeritten bin ich schon lange nicht mehr, da ich nach einigen Jahren Pause erst seit 3 Monaten wieder dabei bin. Bin mir auch nicht sicher, dass ich einen Ausritt durchhalte. Ich möchte es aber einfach mal probieren und überlege ob ich im Spätsommer mal ein verlängertes Wochenende in der Lüneburger Heide Reiterferien machen soll. Ausserdem möchte ich es mal wieder mit Krankengymnastik und Krafttraining versuchen zur Kräftigung der Sehnen und Bänder. Vielleicht bringt es ja was.

A.
 
  6. Antwort von am 27.06.2004  
  ich suche einen Erfahrungsaustausch mit Reitern, die eine Hüftgelenksdysplasie haben. Insbesondere interessiert mich wie ihr das mit den Sätteln macht. Ich selber kann mittlerweile nicht mehr im Dressursattel sitzen und reite daher mit einem Springsattel. Neuerdings überlege ich auf einen Trekkingsattel umzusteigen. Der Punkt ist, dass ich eben mehr im Stuhlsitz sitze. Am besten allerdings geht es mir ohne Sattel. Da habe ich die Beinfreiheit und kann sitzen wie es mir am besten passt.
Problematisch sind die Schmerzen, eine Stunde halte ich es auf dem Pferd nicht mehr aus und ich wünschte es wäre anders.
Auf Ausritten muss ich nach einer gewissen Zeit absteigen und ein Stück zu Fuss gehen; es sind jedoch die Muskeln, die schmerzen. Das Absteigen funktioniert auch nicht mehr auf normalem Wege; mit Sattel ist es kein Problem schnell herunter zu kommen. Ohne Sattel tue ich mich schwer; ich schwinge das linke Bein nach vorn über den Hals meines Pferdes und lasse mich dann nach herunter gleiten. Zum Glück macht mein Pferd das alles so mit.
Ich würde mich über einen weiteren Erfahrungsaustausch freuen. Die anderen in meinem Stall können meine Probleme nicht unbedingt nach vollziehen.

G.
 
  5. Antwort von am 21.04.2004  
  Hi,

ich meld mich auch nochmal - zu E.s Beitrag. Ich muss mich nämlich jetzt auch konkret mit den verschiedenen Möglichkeiten auseinandersetzen.
Mein Orthopäde riet mir (38) zur McMinn oder einer ähnlichen Kappen-Lösung. Und er bestätigte mir auch, dass Reiten mit dieser Art Prothese kein Problem wäre.
Ein Arbeitskollege von mir hat seit ein paar Monaten eine McMinn und ist super zufrieden. Zwar kein Reiter, aber so ein richtiger Sportsknubbel. Laufen, Tennis, Leichtathletik usw. Er meinte auch, dass bei dieser Art Hüfte ein Auskugeln fast unmöglich wäre.


 
  4. Antwort von am 21.04.2004  
  Reiten ist mein Leben und mein Ein und Alles. Habe gestern von der neuen MCMINN Op gehört und werde mich jetzt mal schlau machen wie es nach der OP aussieht mit Reiten. Sitze jeden Tag mehrere Stunden auf dem Pferd und nehem dafür 75 ein. Das ist nicht die Lösung, aber vielleicht finden wir ja Reiter, die ein neues Gelenk haben.
LG E.
 
  3. Antwort von am 20.04.2004  
  A.,
ich habe vor gut einem Jahr mit dem Reiten aufgehört, weil ich nach jeder Stunde, in der ich 'richtig gearbeitet' habe, starke Beschwerden hatte, die dann auch am nächsten Tag anhielten. Allerdings haben mir Krankengymnasten und auch Ärzte mehrmals bestätigt, dass ich durch das Reiten (zweimal pro Woche) die OP sicher hinauszögern konnte.
Aufsitzen ging schon lange nur noch mit Treppe o.ä., war mir am Anfang etwas peinlich ('unsportlich') aber die Leute haben sich daran gewöhnt. Geholfen hat mir lange Zeit, am Anfang der Reitstunde richtig lange (20 Minuten) nur Schritt zu gehen. Das tat übrigens auch dem Pferd, das auch nicht mehr das Jüngste war, gut. Zum Schluss piekte es dann schon beim ersten Aufstehen beim Leichttraben sehr stark im Gelenk, Nachgurten ging auch nicht mehr, wei ich das Knie nicht heben konnte......
Mein Operateur hat mir übrigens versichert, ich dürfte mit Kunstgelenk wieder reiten, bisher (es ist jetzt ca. 7 Monate her) habe ich mich aber noch nicht getraut.
und ein fröhliches Wiehern aus !
D.
 
  2. Antwort von am 16.04.2004  
  A.,
mir wurde von allen ärztlichen Seiten geradezu zum Reiten geraten. Habe Hüftgelenksdysplasie und -arthrose. Komme zwar kaum noch ohne Leiter auf den Pferderücken, weil ich mein linkes Bein nicht mehr über 90 Grad anwinkeln kann, hatte aber bisher keine Probleme mit Schmerzen nach der Reitstunde - abgesehen vom Muskelkater ;-). Ich habe eher Probleme beim Wandern... Eigentlich musst Du das Gelenk ja nur beim Auf-/Absteigen drehen, ansonsten ist die Haltung beim Reiten meines Wissens optimal.
Alles Gute und sonnige !
C.
P.S.: Mein Reitlehrer hat nur immer etwas Angst, dass ich unglücklich runterfalle, weil seinem Vater, der künstliche Gelenke hat, wohl aus diesem Grund vom Reiten abgeraten wurde... (unbestätigte Info aus zweiter Hand), aber das ist ja auch wieder ein anderes Thema.
 
  1. Antwort von am 13.04.2004  
  A.,

ich bin ebenfalls Reiterin und habe eine fortgeschrittene Hüftgelenksarthrose.

Bisher haben mir die Ärzte eigentlich uneingeschränkt grünes Licht für die Reiterei gegeben. Reiten wird, was viele Laien nicht verstehen können oder wollen ('das kommt bestimmt von deiner Reiterei'...), als nicht belastend für die Hüfte angesehen.
Im Gegenteil - es hilft, die Beweglichkeit zu erhalten. Ausserdem macht es Spass und hält fit. Ich werde so lange wie möglich weiterreiten, auch weil es für mich ein Stück Lebensqualität bedeutet.

Mein Physio gab mir mal folgende Richtlinie: Schmerzen nach der Reiterei sind OK, solange sie nicht länger als einen Tag anhalten. Danach richte ich mich. Bisher klappt es so ganz gut.

Ein Tipp noch: Ich habe wesentlich weniger Beschwerden, wenn ich Pferde reite, die eher schmal sind. Ein Dickerchen, was auch noch triebig ist, beschert mir meist einen schwierigen 'Day after'....

Falls Du Dich über die Reiterei austauschen willst, kannst Du mir gerne schreiben.

ge ;-)
 




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Stand : 28.06.2004 19:24:58
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