Wie kommt Ihr im Alltag damit klar???



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  42. Eintrag von am 21.03.2004  
  Wie kommt Ihr im Alltag damit klar???  
  0Bitte könnt Ihr mir sagen, wann Ihr merkt, dass Ihr Euch bzw. Eure Fingergelenke überlastet??

Habe viel rumgestöbert die letzte Zeit. Wie kann man arthrotische Hände, Finger, Handgelenke entlasten, die man dauernd benötigt? Bin auch noch berufstätiger Single und hab keinen, der mir helfen könnte.
Fühle mich die letzte Zeit schon vom ganz normalen Singlehaushalt überfordert/erschöpft, wegen der permanenten Schmerzen trotz (z.B. Obst, Gemüse schneiden, abspülen, saugen.....überall braucht man die Hände). Unter der Woche bleibt alles liegen, weil ich abends nach dem Job wie ein angestochener Luftballon in mich zusammenfalle, am Wochenende liegt dann waschen, kochen, putzen bügeln an, und ich bin Montagmorgen urlaubsreif......

Ich habe die Diagnose erst vor zehn Tagen bekommen- Schmerzen habe ich schon jahrelang in sämtlichen Fingergelenken, besonders Daumen, auch in den Füssen und da besonders Grosszehen, Knie ist auch schon kaputt. Meine Mutter hat ganz deformierte Hände, bei mir beginnt es.

Bin für jeden Tipp/ Trick dankbar, der hilfreich ist für die Alltagsbewältigung und suche ganz allgemein Erfahrungsaustausch.
von A. , 44
 
  9. Antwort von am 29.06.2004  
  Rhizzi,
auch ich habe zwar erst seit zwei Monaten die Diagnose Arthrose, aber bereits seit vielen Jahren Schmerzen. Wenn es zu arg wird,(ich habe kleine Kinder und bin berufstätig und kann mir daher keine Schmerzen leisten) benutze ich -gel. Das gibt es rezeptfrei in der Apotheke und hilft mir kurzfristig immer gut über so einen Schub hinweg.
Ich hoffe, dass Dir mein Beitrag vielleicht etwas helfen kann.
Tschüss
J. 1967
 
  8. Antwort von am 11.05.2004  
  Hi A.

Auch ich habe Arthrose im Handgelenk. Mein Arzt ist der Meinung, Schmerzmittel helfen nur bedingt. Sie machen dann irgendwann auch den Magen kaputt. Mit hat er geholfen in dem er Muskelgewebe aus meinem Oberschenkel entnommen hat und es als Knorpelersatz auf meinen defekten Knochen eingestezt hat. Diese Methode kommt aus den USA und wird dort sehr häufig bei Rheuma eingesetzt, mit viel Erfolg. Hier in Deutschland scheint das noch nicht so verbreitet zu sein. Ich bin vor drei Jahren auch von Arzt zu Arzt gelaufen und jeder hat nur mit der Schulter gezuckt, da kann man nichts mehr machen. Ich müsste damit jetzt leben. Nur damals hatte ich keinen Bock drauf mich mit 32 abzuschreiben und nichts mehr zu machen. Heute kann ich zwar die Hand nicht mehr komplett bewegen, aber ich kann meinen Bruf ausüben und kann auch den Haushalt machen. Selbst Motorrad kann ich wieder fahren. Klar, ich muss zwar öfter mal Pausen machen und sehr auf meine Hand hören, aber das klappt ganz gut und meine Freunde akzeptieren das auch. Mein Freund holt mich öfter mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, wenn ich mir doch mal mehr zugemutet habe als geht.
Wichtig für Dich wäre erstmal einen vernüftigen Arzt zu finden der Dich nicht nur mit Medikamenten vollpumpt, sondern Dir auch KG und Bandagen verschreibt, denn die helfen ungemein.
Ich komme ohne Medikamente aus, habe lediglich fürs Schwimmen und fürs Motorradfahren jeweils eine Bandage. Nachts ziehe ich ab und zu nach Bedarf eine mit Daumeneinschluss an und dann ist am nächsten Tag die Hand wieder ok.
Ich hoffe ich konnte Dir hiermit etwas helfen. Wenn Du noch mehr Tips brauchst, I.de Dich einfach.

I.i
 
  7. Antwort von am 10.05.2004  
  A., habe gerade Deinen Beitrag entdeckt. Es geht Dir schlecht, ich kann es nachvollziehen. Auch ich bin Leidensgenossin. Ob ich Dir einen guten Rat geben kann, weiss ich nicht. Mir tut Wärme gut. Vor 1 1/2 Jahren habe ich mir ein therapeutisches Paraffinbad angeschafft und mache vor allem im Winter mit meinen Händen Paraffinbäder. Das hilft mir. Sonst versuche ich immer meine Hände warm zu halten, wie alle anderen Körperteile, die von Arthrose 'heimgesucht' sind auch. Mein rechter Fuss mag es allerdings kalt, das ist dann etwas schwierig. Medikamente auf Dauer finde ich nicht so gut, obwohl ich schon seit mehr als 2 Jahren täglich nehme. Ansonsten bewege ich meine Finger ohne Belastung, wenn es geht. Hausarbeit und Beruf muss aber trotzdem funktionieren. Das kenne ich, bin auch Single, leber aber mit meinem 23jährigen Sohn zusammen, noch! Er hilft wo es geht, ist aber auch belastet mit Schmerzen und Beschwerden im Bereich der Gelenke.
Grüssle
H.
 
  6. Antwort von am 07.05.2004  
 
für Eure Antworten!
D., nun ja, der Beitrag stand bereits sechs Wochen und es hatten ihn bereits 90!!!! Leute gelesen und niemand hatte geantwortet! Das fand ich sehr enttäuschend und hat sicher nichts mit „gleich aufgeben“ zu tun.
, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, zu schreiben.
Es ging mir nicht so sehr um praktische Tipps, sondern eher darum, wie Ihr persönlich die Situation bewältigt.
Naja, am Anfang ist es immer schwerer, als wenn einem als alter Hase alles leichter fällt. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass im praktischen Alltag mit solchen Schmerzen etwas leichter wird...wenn jeder Handgriff so wehtut.
Das mit den Ordnern kenn ich auch. Mit Daumen und Zeigefingern ist bei mir schon lange nichts mehr- zeitweise noch nicht mal mehr die Bettdecke über mich ziehen!! Zudem kommt noch, dass ich es auch doll habe ihn den Mittel- und Grundgelenken- und da wird auch ein leichter Order richtig schmerzhaft.
Ich musste mir sogar schon Plastikgeschirr anschaffen, weil normale Teller und Tassen zum Problem wurden allein durch ihr Gewicht. Das hätte ich nie gedacht, weil ich das eigentlich nicht ausstehen kann.
Manchmal weiss ich nicht, ob nur ich es nur so schlimm habe, denn ich bin bei Gott weder wehleidig noch eine Jammersuse.
Spülmaschine geht in meiner Miniküche einfach nicht- schlimm genug, dass da die Waschmaschine laut Vermieter stehen muss!
Tja, und das mit Fertiggerichten—brrr- vom Geschmack mal abgesehen, kann ich mir- gerade als Single mit Kind rein nichts leisten, da ich aus lichen Gründen nur noch Teilzeit arbeiten kann und wirklich jeden Cent umdrehen muss- allein schon was ich für Medikamente zuzahlen muss.....
Das mit Tiefkühlgemüse mach ich schon öfters, aber es geht nichts über frisches Gemüse oder Salat- altes Labberzeug hab ich noch nie gegessen, weil ich schon immer auf gesunde Ernährung achte. Und gebügelt wurden bei mir immer nur die Blusen. Wenn ich schon keine Röcke mehr tragen kann, weil ich wegen der kaputten Füsse nur noch flache Schuhe anziehen kann, will ich wenigstens noch schicke Blusen zu den Hosen anziehen. Nur wegen Arthrose brauch ich doch nicht in Sack und Asche zu gehen. Beruflich arbeite ich mit Kindern.

E., schön, dass Du noch nicht so gehandicapped bist!
Hm- das mit den Leuten- die gucken doch immer komisch, wenn jemand „anders“ ist. Ist schon nicht einfach, niemandem mehr die Hand zu geben, weil es bei uns einfach dazu gehört, und Arthrose haben nur die alten Leute. „Verstauchte Hand“ kann ich auch nicht monateelang haben.... Und „wegen Grippeviren“ keine Hände schütteln...-tja- überängstliche Zicke...
Haushaltshilfe?? Finanzen siehe oben!!
Einkäufe erledige ich mit dem Auto nach der Arbeit- ist zeitweise auch ein Problem, werde aber demnächst im Schub jemanden um Hilfe bitten.
Haushalt in kleinen Portionen- sowieso- bin einfach erschöpft nach allem- das macht mit Angst...wie alt bin ich eigentlich?
Mit Gelenkschutz kenn ich mich schon aus, aber trotzdem würde ich mich gerne austauschen, wie es anderen im Alltag geht, oder ob Ihr so locker flockig alles aus dem ÄrI. schüttelt...
Bei der Physio bin ich gerade wegen dem Rücken..grrr Für den Rheumatologen ist Arthrose kein Thema, er geht gar nicht auf meine Fragen ein, KG Fehlanzeige...... Fühle ich beim Orthopäden besser aufgehoben- der ist sich auch ziemlich sicher, dass es Bechterew mit Gelenkbeteiligung ist. Nehme nur Schmerzmittel wenn es akut ist- momentan komme ich wieder ganz ohne aus und freu mich sehr darüber!! Ohne klinische Zeichen auch keine Basistherapie....
Wünsche Euch ein schönes WE!! A.
 
  5. Antwort von am 05.05.2004  
 

ich bins nochmal,
Ich finds auch schade, dass Dir solange niemand geantwortet hat. Bei mir wars so, dass ich den Beitrag ganz einfach bislang nicht mitbekommen habe.
Stelle aber auch fest, dass die meisten Leute, die in Foren schreibend Rat suchen ,später als 'alte'Hasen nicht unbedingt bereit sind, Hilfestellung zu geben.
Der Mensch neigt nun mal zum Egoismus.Man kann sich nur für sich selbst vornehmen, nicht schreibfaul zu werden.

Zur Arthrose,
hab auch beginnende Fingerarthrose, allerdings wirklich im Frühstadium ,so dass ich noch nicht besonders gehandicappt bin.
Zunehmend merke ich jedoch, dass bestimmte Tätigkeiten meinen Fingern nicht gut tun.
Viele Tips wurden hier ja schon angespn.
-Hilfe: Scheue Dich nicht, Leute kurz um Hilfe zu fragen. Das nimmt niemand übel meiner Erfahrung nach.
-Einkauf: Ich mache den Einkauf immer mit dem Rad und kaufe fast täglich in kleinen Portionen ein, damit ich nicht so schwer tragen muss. Ist besser als n Wochenendgrosseinkauf und nimmt weniger Zeit weg, als man zuerst erwarten würde.
-Wenn Du es Dir finanziell leisten kannst:Hast Du schon mal über eine Haushaltshilfe nachgedacht?
-Mit dem Haushalt versuche ich, die Arbeit in kleinen Portionen zu erledigen, d.h. keinen Grossputz am Wochenende.
-Kleidung: mag ich eh lieber bügelfrei(war schon immer bügelfaul!)
Hilfsmittel wurde auch schon angespn und Tiefkühlkost.

Was auch hilft ist eine gute Fingerphysio beim Physiotherapeuten.
Und falsches Schonen genauso vermeiden wie Überlastung. So bleiben die Finger beweglicher.
Es gibt auch Gelenkschutzkurse, weiss nur nicht ,wo die gemacht werden, vielleicht veranstaltet die sowas.
(Weiss von einem Privatrheumatologen, dass er sowas veranstaltet. )dort lernt man, wie Hausarbeit etc gelenkschonender und schmerzärmer
gemacht werden kann.

Zum Bechterew:
Solltest Du entzündliches Wirbelsäulenrheuma haben ,evtl Bechterew, so kann es da auch eine Gelenkbeteiligung meist der grösseren Gelenke der unteren Körperhälfte geben meines Wissens.
Bist Du bei einem Rheumatologen?
Wie wird behandelt? Wird über eine Basistherapie nachgedacht?
Kenne mich selber damit nicht aus, weiss nur, dass die Diagnose Bechterew häufig anfangs nicht immer eindeutig gestellt werden kann.
Vielleicht wird es Dir auch für die übrigen Gelenkprobleme helfen, wenn die Diagnose gefunden wird, das wünsch ich Dir!


E.
 
  4. Antwort von am 04.05.2004  
 

herzlich willkommen,
hab Deinen Beitrag jetzt erst gelesen.
Habe auch (beginnende) Poly-/Fingerarthrose
Heute abend bin ich zu ko, deswegen werd Dir morgen mehr schreiben



E.
 
  3. Antwort von am 04.05.2004  
  A.,

wer wird denn gleich aufgeben. Es gibt Tage, da kommen soviele Beiträge herein, dass einer eben auch mal schnell nach unten durchrutscht und von dem, der vielleicht etwas weiss, überlesen wird. Ich gestehe - ich hatte ihn auch überlesen. Da kann ich nur raten, nochmal nachhaken. An dieser Stelle ein schön an B..

Ich selbst habe eine beginnende Fingergelenksarthrose und versuche genau zu beobachten, nach welchen Tätigkeiten die Schmerzen schlimmer werden. In der Arbeit z.B. habe ich festgestellt, dass ich einen richtigen Stich mit lange nachhaltigen Schmerzen bekomme, wenn ich schwere Ordner hebe. Deshalb habe ich nun einen Ordner, den ich ständig brauche und der auch der schwersten ist, auf meinem Schreibtisch so umgestellt, dass ich ihn nur noch nach vorne ziehen und umlegen muss und nicht mehr hin und her heben.

Um Hängeordner vom Haken und wieder zurück zu nehmen, nehme ich nicht mehr Daumen und Zeigfinger, sondern zum Greifen die recht Hand und mit der linken unterstütze ich das Gewicht.

Gemüse schneiden muss auch nicht unbedingt sein. Versuch es doch mal mit geschnittenem Gemüse aus der Gefriertruhe. Dies ist soger meist gesünder und vitaminhaltiger als das Gemüse das schon tagelang im Supermarkt auf dem Tisch liegt.

Überlege mal, ob wirklich alles gebügelt werden muss. Oft hilft es schon, den Schleudergang etwas zu reduzieren. Auf einem Bügel getrocknet, spart man sich das Bügeln. Handtücher und Spannbettlaken muss man auch nicht bügeln. Auch bei Bettwäsche kann man es sich sparen, wenn man sie sorfältig glatt zieht beim Aufhängen zum Trocknen. Oder Geschirrtücher...usw. Hier sollten deine Gelenke die erste Geige spielen und nicht dass MAN das doch aber bügelt.

Abspülen - es gibt auch kleine Spülmaschinen für Single-Haushalte, eine tolle Sache.

Und als Single kann man sich auch mal ein Fertiggericht leisten oder eine Pizza kommen lassen. Muss ja nicht immer sein, aber so ab und zu.....

Vielleicht schreibst du ja mal noch, was du beruflich machst, dann könnte evtl. noch jemand einen guten Tipp für dich bereit haben.

Ausserdem gibt es im Orthopädiefachgeschäft oder Sanitätsgeschäft auch wunderbare Hilfen, wenn das Greifen Probleme macht. Erkundige dich mal vor Ort ganz unverbindlich. Dort kann man dir bestimmt einige nützliche Dinge zeigen.

Im Moment habe ich keine weiteren Ideen, aber ich hoffe, ich konnte dir schon ein bisschen helfen.

Ich wünsche dir alles Gute und schicke

D.

 
  2. Antwort von am 04.05.2004  
  liebe B.,

, ist schon gut, letzlich muss da ja jeder selber durch.Man muss immer sehen, wie man selber klar kommt und mit seiner Kraft haushalten und wird dadurch zwangsläufig egoistischer. Finde ich zwar traurig, ist aber leider so.
Muss aber schon zugeben, ich hatte hier schon auf etwas mehr Unterstützung gehofft...... und bin enttäuscht.
'Enttäuschung ist die Folge einer falschen Erwartung'-naja, dachte halt, in so einem Forumm hilft man sich gegenseitig-war Fehlanzeige und ich werde nichts mehr fragen.

Leider mache ich mein ganzes Leben hindurch schon die Erfahrung: wer sich auf andere verlässt, ist im wahrsten Sinne des Wortes verlassen.

Ich lerne immer mehr, niemandem von mir zu erzählen, niemanden zu fragen, nur auf der Arbeit zu funktionieren und sonst mich einfach abzukapseln als Selbstschutz. Es gibt ja noch ein paar wenige Freunde...so ist es eben für einen als chronisch Kranker mit Schmerzen, was solls.
Ich hab mittlerweile gelernt, es zu akzeptieren. Habe seit 30 Jahren auch schwerste Migräne, und neuerdings denkt mein Arzt, die Diagnose Morbus Bechterew kommt noch dazu...

Wünsche Euch allen hier alles Gute! A.

B., Deine mails am Anfang haben mir schon etwas geholfen, es tut einfach gut zu wissen, dass man nicht so total alleine mit diesen Problemen dasteht und es anderen ähnlich geht....


 
  1. Antwort von am 04.05.2004  
  Hat noch wer ein paar Tipps und Tricks für A.?
 




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