Wie lange dauert der Muskelaufbau nach Hüft-TEP?



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  447. Eintrag von am 07.07.2006 - Anzahl gelesen : 59  
  Wie lange dauert der Muskelaufbau nach Hüft-TEP?  
  0 ich bin froh, dieses Forum gefunden zu haben, weil ich zur Zeit etwas verunsichert bin.

Schmerzen in der Hüfte und die damit verbundenen Beeinträchtigungen hatte ich schon mehrere Jahre. Die Operation der Hüft-TEP links habe ich fast 2 Jahre hinausgeschoben, weil mir alle (auch Ärzte) sagten, ich sei ja eigentlich noch zu jung. Nun bin ich - 47jährig – am 17. Mai operiert worden, war 14 tage im Krankenhaus und 3 Wochen in der Reha. Mein Ergotherapeut hier vor Ort war sogleich entsetzt, dass ich einen Hüftschiefstand durch Verlängerung des operierten Beines habe. Er mass einen Unterschied von 1,5 cm und fand es seltsam, dass das noch niemand festgestellt hat. Ich konnte ihm nur über anders lautende, bessere Aussagen von Ärzten und Krankengymnasten berichten. Mir war nur aufgefallen, und darüber machte ich mir natürlich so meine Gen, dass ich 5 Wochen nach der OP noch so schlimm wackel beim gehen ohne Stöcke. Andere konnten das schon sehr viel besser. Nun habe ich eine Einlage rechts und wackel auch nicht mehr so. Dann kamen die nächsten Hiobsbotschaften: die Muskeln sind total erschlafft; wahrscheinlich, weil ich die OP zu lange hinausgezögert habe und vorher schon zu lange die Schonhaltung hatte. Nun wird am Muskelaufbau gearbeitet. Aber irgendwie hatte ich mir das nicht so (schlimm) vorgestellt; ich wollte doch 8 Wochen nach der OP wieder arbeiten gehen. Den richtigen Gehschritt, also wie ich richtig laufen muss, habe ich auch erst hier von meinem Ergotherapeuten gelernt. Bis die Muskeln wieder aufgebaut sind und die Kraft richtig umgesetzt wird, geht bestimmt nicht so schnell.

Hat denn jemand von Euch Erfahrung damit, wie lange das jetzt noch dauern könnte? Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand etwas dazu antworten könnte. Ich hoffe, dass ich nicht zu langatmig mit meinen Ausführungen gewesen bin und sage schon einmal im Voraus.

von A.
 
  3. Antwort von am 08.07.2006  
  ,

je besser die Muskulatur vor der OP ausgebildet war, um so schneller kommt man wieder normal auf die Beine. Da Du A. sehr lange hinausgezögert hast, hatte die Muskulatur ausreichend Zeit sich zurück zu bilden. Deshalb raten normalerweise Ärzte auch dazu nicht zu lange zu warten.

Nun ist harte Arbeit angesagt. Krankengymnastik ist schön, gut, unumgänglich aber keinesfalls ausreichend. Dort werden Muskeln eigentlich nur gedehnt, eine Voraussetzung für den Aufbau.

Mein Tip an euch wäre nun, viel und stramm spazieren zu gehen und vor allem auch viel Rad fahren. Dabei ruhig auch mal die Grenzen ausloten. Schmerzen - ja, die gehören leider dazu. Wer allerdings fleissig dabei bleibt, wird bald mit deutlicher Besserung und auch mit weniger Schmerzen belohnt. Auch die Anlaufschmerzen werden dann bald verschwinden. Also - quält euch ;-)

D.
 
  2. Antwort von am 07.07.2006  
  B.
für Deine schnelle Antwort.
Erst einmal Entschuldigung, ich hatte Ergo- mit Physio verwechselt.
Nach Deinem Bericht denke ich jetzt, dass es vielleicht doch nicht immer oder bei jedem so schnell geht mit der Genesung oder dem Wiederaufbau der Muskeln wie man es vorher hörte oder es selber gerne hätte. Dass die gesamte Muskelkraft ohne weiteres Zutun so bleibt, wenn man sie wieder erreicht hat, das sehe ich allerdings eher skeptisch. Für den Rücken mache ich schon jahrelang Aufbautraining und muss laut Krankengymnast da auch immer dranbleiben. Ich merke es jetzt nach 5 Wochen aussetzen nämlich schon. Dieses Anlaufproblem nach dem Aufstehen habe ich übrigens auch. Aber ohne Schmerzen, es ist eher so eine Steife. das gibt sich aber, nachdem ich ein paar Schritte gelaufen bin. So, als wenn der Motor erst richtig in Gang kommen müsse. Bei mir ist es so, dass ich manchmal ein Ziehen in der Leiste bekomme, wenn ich sitze. Dabei achte ich schon darauf, dass der 90-Grad-Winkel eingehalten wird. Das Wort Geduld habe ich übrigens von den Orthopäden immer wieder zu hören bekommen.
Ich wünsche Dir viel Erfolg mit Deiner Gymnastik und sich Deine Anlaufschwierigkeiten bald geben.

A.
 
  1. Antwort von am 07.07.2006  
  A.,

ich habe jetzt seit 5. Mai das neue Hüftgelenk.
Ehrlich gesagt, ich hatte mir das auch anders vorgestellt. Der Physiotherapeut in der Reha sagte mir, dass ich eine Muskelschwäche habe und dass das seine Zeit dauert bis die volle Muskelkraft wieder vorhanden ist. Wenn ich nach der Krankengymnastik von der Liege gestiegen bin, konnte ich immer ein ganzes Stück ohne Stöcke laufen ohne zu humpeln, daher bin ich auch versucht, das zu glauben, was er sagte. Nach dem ersten Hinsetzen und Wiederaufstehen war aber die ganze Wirkung der KG wieder verpufft.
Jetzt bin ich aus der Reha entlassen und soll noch weiterhin KG verordnet kriegen und auch selbst zuhause trainieren. Der Physio meinte auch, dass die Muskelkraft, wenn sie mal wieder ganz hergestellt sein sollte, dann auch bleibt. Bis jetzt habe ich aber den Eindruck, dass es so ist wie vor der OP, es ist eben dieses Anlaufproblem da, wie gehabt.
Zur Beinlänge wurde mir gesagt, nachdem ich im Krankenhaus vermessen wurde, dass ich nun 2 gleichlange Beine hätte, im Gegensatz zu vorher, wobei ich selber aber auch nicht das Gefühl habe, dass sie gleichlang sind, sondern immer noch das linke etwas kürzer ist, man sieht es auch, wenn ich auf einem Stuhl sitze und mich hinten ganz fest gegen die Lehne drücke. Es wurde wohl das Ergebnis etwas 'schön gemessen'. Eigentlich wollte ich auch nach der Reha wieder arbeiten, das wird aber noch dauern. Von verschiedenen Seiten habe ich auch schon gehört, dass 12 Wochen Stöcke nach der Op normal sei. Also üben wir uns in Geduld (das Wort mit 6 Buchstaben, das bei uns in der Reha in aller Munde war).
Ich bin in der Reha auch auf eine Frau getroffen, die 2 Wochen nach der Op ohne Stöcke gerade laufen konnte, das war für mich schon frustrierend.


B.
 




ForumNr : 501-3800-Hüftgelenk-Prothese - Erfahrungsaustausch : Hüftgelenk-Prothese - 104
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Stand : 09.07.2006 10:11:31
MaschinenArthrose : X447Y20060709101131Z447 - V104


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