Ambulante Reha nach Hüft-Tep - was man beachten muss
- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
517. Eintrag von am 02.01.2007 - Anzahl gelesen : 117
Ambulante Reha nach Hüft-Tep - was man beachten muss
0, ich bin 32 und bekomme Ende Februar ein neues Hüftgelenk. Da ich einen 6 jährigen schulpflichtigen Sohn habe, kommt für mich nur eine ambulante Reha in Frage. Ich hab noch gar keine Ahnung um was ich mich da kümmern muss. Physiotherapeut, Fitnessstudio, Wassergymnastik? Wie reagieren die Krankenkassen in solchen Fällen. Ich wäre Euch für Informationen und Erfahrungen sehr dankbar. A.
6. Antwort
von am 06.01.2007
Ihr Lieben,
vielen Dank für Eure Antworten! Durch Eure Erfahrungsberichte und dem was ich von meiner Krankenkasse gehört habe, (amublante Reha-Zentren=Mangelware in unserer Gegend) tendiere ich jetzt doch mehr zur stationären Reha, auch wenn mir die Trennung von meinem Sohn und meinem Freund sehr schwer fallen wird. Ist wohl der beste Weg um möglichst schnell wieder auf die Beine zu kommen.
Bin auch weiterhin für jede Info zu diesem Thema dankbar, A.
5. Antwort
von am 05.01.2007
A.,
ich habe Erfahrungen mit ambulanter und stationärer Reha und kann Dir nur raten, eine stationäre Reha zu machen - gerade weil Du noch ein 6jähriges Kind zu versorgen hast. Nach der Hüft-Op ist das Muskeltraining etc. gerade in den ersten 6 Wochen ganz wichtig für die Genesung und Wiederherstellung der Beweglichkeit. Dies erreicht man aber meines Erachtens nicht in dem erforderlichen Mass, wenn man nur 3x wöchentlich zur KG geht. Eine gute ambulante Reha findet an 5 Wochentagen statt und beinhaltet in ca. 4 Stunden kompensiert soviele Anwendungen wie in der stationären Reha auf einen ganzen Tag verteilt. Das bedeutet, dass man i.d.R. nach 4 Stunden Muskeltraining , KG, Wassergymanstik etc. am Nachmittag regelrecht 'kaputt' ist (so erging es mir jedenfalls). Es würde für Dich eine sehr grosse Belastung werden, wenn Du dann noch den Haushalt und Deinen Sohn versorgen müsstest (ohne Haushaltshilfe geht das gar nicht). Aber wie andere schon gesagt haben: auch alltägliche Dinge werden Dir am Anfang schwer fallen bzw. sind gar nicht möglich (z.B. Anziehen der Thrombosestrümpfe).
Es wäre meiner Meinung wirklich sinnvoller, eine stationäre Reha zu machen (da erholst Du Dich auch besser von der OP), wenn Du eine Möglichkeit hast, Deinen Sohn betreuen zu lassen - auch wenn es sicherlich erst mal hart sein dürfte, von ihm getrennt zu sein. Du tust Dir und Deinem Sohn aber langfristig auch keinen Gefallen, wenn Du Dir nach der OP zuviel zumutest.
Ich hoffe, dass Du die für Dich richtige Entscheidung triffst und wünsche Dir alles Gute F.
4. Antwort
von am 03.01.2007
A.,
da ich selbst in der Nachbarschaftshilfe arbeite, kann ich Dir Auskunft geben. Dein behandelnder Arzt muss einen Antrag auf Familienhilfe bei Deiner Krankenkasse stellen. Bitte stelle diesen umgehend, da die Bearbeitung dieses Antrages seine Zeit braucht. Sollte Dir die Krankenkasse eine Familienhilfe ablehnen, bitte lege sofort Widerspruch ein. Diese Familienhilfe müsstest Du auch bekommen für die Zeit, in der Du eine ambulante Reha machst. Auch in dieser Zeit muss Dein Sohn versorgt werden und der Haushalt geführt werden. Allerdings würde ich Dir auch zu einer stationären REHA raten. Und wenn es nur 14 Tage sind, Du erholst Dich von Deiner Operation viel schneller. Erkundige Dich vorab schon mal bei Deiner Krankenkasse, welche REHA-Klinik für Dich in Frage kommt. Die Kassen haben heute eigene Häuser, evtl. sogar eines in Deiner Wohnortnähe. Ich hoffe, ich konnte Dir helfen Ich wünsche Dir viel Erfolg zu Deiner Hüftoperation.
Herzliche von E.
3. Antwort
von am 03.01.2007
A.
Ich bin auch nach der 'neuen' Hüfte nach Hause, aber bin immerhin genau 3 Wochen im Spital geblieben. Da ich in einem rollstuhlgängigen Haus wohne und die Physio gleich nebendran war, ging es einigermassen gut. Aber 6 Wochen lang die Stützstrümpfe an- und ausziehen konnte ich ohne Hilfe nicht (Socken anziehen, ist ebenfalls eine Tortur...). Oder in die Badewanne (über den Rand zu kommen- unmöglich alleine). Vielleicht wäre es gut die Spitex zu organisieren. Auch haben wir unsere ganze Wohnung erhöht, da normal Sitzen nicht ging - in ein tiefes Bett steigen war unmöglich, Sofa oder Sitze alles vorher erhöhen, auch Sitzaufsatz für WC ist unbedingt nötig, da der rechte Winkel einige Wochen lang nicht geht. Da ich auch im Winter operiert wurde, ist das Risiko, dass Schnee liegt relativ gross. Da du sicher einige Wochen mit Krücken unterwegs bist, (laufen üben sollst du ja viel), musst du dir genau überlegen, wie du in die Physio oder zum Arzt kommst, wenn es eisig ist. Auch einkaufen, kochen, etc. ist direkt nach dem Spital schwer möglich. Ich fühlte mich zwar im Spital recht fit, aber der Sprung nach Hause war recht 'behindert'. Zudem verläuft die Gesundung nicht linear, plötzlich geht es besser und dann tut sich nichts mehr, und das in verschiedenen Zeitabständen, ist schwer auszuhalten. Die Krankenkasse übernimmt die Physio (Physiotherapien haben oft einen immer benutzbaren Kraftraum- darauf würde ich bei der Auswahl achten), ebenfalls die Spitexleistungen - sonst klär das doch im Vorfeld ab, damit du beruhigt operieren kannst. Wassergymnastik mit der frischen Narbe kann ich mir am Anfang schlecht vorstellen. (Tipp: gute Narbencreme kaufen und 1 Jahr täglich einmassieren, lohnt sich für gute Narbenbildung und auch da heilen die Schichten in unregelmässigen Abständen und es dauert bis du wieder auf der Seite liegen kannst. PS: Haben sie dir gesagt, dass Du vor der OP lernen musst auf dem Rücken zu schlafen?) Noch ein Tipp: Als ich die Krücken nicht mehr brauchte, habe ich immer Walkingstöcke zum Gehen genommen, damit ich weniger hinke bezw. mir aus Gewohnheit zu hinken abgewöhne.
Also viel Glück und gute Vorbereitung. Lieber D.
2. Antwort
von am 02.01.2007
A., ich habe im letzten Jahr zwei neue Hüften bekommen und jeweils eine Reha in gemacht. Ich kann Gabi nur zustimmen, eine ambulante Reha ist eine anstrengende Sache. Es gibt für deinen Sohn die Möglichkeit einer Haushaltshilfe, für die Dauer der Reha. Informiere dich mal bei der KK. Ich hatte im Juni eine Mitpatientin mit 2 kleinen Kindern ihr wurde für die Dauer der Reha von der KK eine Huaushaltshilfe gestellt. Für die ambulante Reha kannst du dich vorab informieren, wer in deiner Umgebung eine solche durchführt. Viele dieser Häuser bieten ihren Patienten einen Abholservice an. Dann müsstest du dich nicht noch um die Fahrerei kümmern. Solltest du noch Fragen haben wende dich bitte an meine Infobox. C.
1. Antwort
von am 02.01.2007
A., eigentlich musst Du Dich selbst um nichts kümmern. In den Kliniken gibt es Sozialstationen. Nach der OP kommt dann ein Mitarbeiter der Sozialstation zu Dir und bespricht mit Dir die Sache der Reha. Hier wirst Du dann den Wunsch nach einer ambulanten Reha äussern. Um alles andere kümmert sich dann die Sozialstation und die geben Dir dann Bescheid wie alles weiterläuft. Voraussetzung für Dich wäre natürlich, dass Du in Deiner Nähe eine Einrichtung hast, in der eine ambulante Reha durchführbar ist. Ich selber habe auch schon eine ambulante Reha durchgeführt, wobei ich allerdings sagen muss, dass mir die stationäre Reha für meine Gesundung mehr gebracht hat. Hast Du denn nicht irgendjemand, der Deinen Sohn für 3 Wochen betreuen könnte? Immerhin wirst Du nach der OP noch an Krücken laufen und auch an Krücken aus der Klinik entlassen werden. Und wenn ich mir dann vorstelle, dass Du so den Haushalt versorgen möchtest und jeden 2. Tag in die ambulante Reha gehst (Dauer mind. 3 Stunden pro Verordnung)?! Bitte überlege Dir das sehr genau. Eine Reha nach einer Hüft-TEP wirst Du auf alle Fälle bekommen, da macht die KK keine Probleme. Vielleicht konnte ich Dir mit meiner Info ein bisschen weiterhelfen. Es würde mich freuen. Ich wünsche Dir nun alles Gute und viel Erfolg mit Deiner OP. Lieben , Gabi
