Gefürchtete Arthrofibrose



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  1375. Eintrag von am 03.07.2007 - Anzahl gelesen : 73  
  Gefürchtete Arthrofibrose  
  0 Ihr Lieben,
wer von euch hat Erfahrung mit der gefürchteten Arthrofibrose nach mehrfachen Knie-OP's machen müssen? Ich hatte vor 14 Wochen meine letzte OP, MACI und Tuberositasversetzung im li.Knie. Jetzt die 3. Woche starke Schmerzen im Knie. Ein Streckdefizit, Beugung von 60° und ein Erguss im Gelenk. Ausserdem eine Kapselschrumpfung. Nun ist ein neues MRT geplant. Besonders schlimm sind meine Schmerzen nachts, wenn das Bein angewinkelt war und ich es dann strecken will könnte ich jedesmal heulen. Die Schmerzen sind in der Kniekehle ziehen bis in die Wade, ein Gefühl als ob das Gelenk eingeklemmt oder blockiert ist. Wer von euch hat solche Beschwerden in Bezug auf eine Arthrofibrose und kann mir berichten. Ebenso was dann an Diagnostik und Therapie gemacht wurde.
Habt schon mal Dank für eure Infos,
Bettina
 
  2. Antwort von am 05.07.2007  
  Bettina, von dieser gefürchteten Arthrofibrose kann ich ein Lied singen. Letztes Jahr im Jan. bekam ich eine Schlittenprothes ins Knie eingesetzt. Von Anfang an konnte ich nur 40° beugen und hatte auch ein sehr starkes Streckdefizit. Nach ausdauernder Physiotherapie kam ich dann immerhin auf 90° Beugung. Zur Streckung fehlten 20%. Die Schmerzen waren fast unerträglich, aber ich nahm keine Medis dagegen. Das Knie war aber so blockiert, dass man sich entschloss, eine Totalprothese einzubauen. Dies geschah dann im Aug. letzten Jahres. Nach dem Öffnen des Knies sah der Operateur dann die Bescherung. Das wilde Narbengwebe hatte alles verklebt. Nach dieser zweiten OP ging das ganze wieder von vorne los. Beugung nur 30° und zur Streckung fehlten 30%. Während der Reha brachte man mich wieder in die Klinik zu einer Narkosemobilisation. Das heisst, das Knie wurde in Narkose voll durchgebeugt und gestreckt. Danach war ich 6 Wochen lang jeden Tag auf einer Motor-Bewegungsschiene plus intensiver Krankengymnastik. Die unerträglichen Schmerzen konnte ich mit Tabletten einigermassen in den Griff bekommen. Bis heute komme ich leider nicht über 90° Beugung und zur Streckung fehlen immer noch 10%. Nehme immer noch Medis. Ohne geht's leider nicht. Das alles verdanke ich dieser gefürchteten Arthrofibrose und man kann leider nichts dagegen machen. Ich versuche nun, mich mit dieser Behinderung zu arrangieren und es gelingt einigermassen. Ich mache nach wie vor Krankengymnastik und bewege das Knie, so oft es nur geht, ohne Belastung durch. Fahrradtrainer (mit Schenkelverkürzung) oder auf dem Stuhl sitzend, den Unterschenkel vor und zurück schwingen. Dehnübungen für die Streckung (ganz wichtig!). Aber wie gesagt, die Narkosemobilisation und die anschliessende Motorschiene hatten mir sehr geholfen. Ich bin an diesem linken Knie insg. 6x operiert, aber jeder Eingriff mobilisiert die Arthrofibrose von Neuem. Das Versorgungsamt hat mir inzwischen einen GdB von 60% plus das Merkzeichen G zugesprochen. Die Arthrofibrose spielte bei der Beurteilung auch eine Rolle. Ebenso das Beuge-und Streckdefizit. Du kannst mich gerne über meine Infobox ansprechen, wenn Du noch Fragen hast. Ich wünsche Dir nun alles Gute und eine schmerzärmere Zeit. Lieben , Gabi  
  1. Antwort von am 03.07.2007  
  A.,

war beim Lesen deines Berichtes sehr schockiert, weil es mir nach über zwei Wochen ähnlich geht und die Ärzte ratlos sind. Hatte meine letzte Knie-OP im Januar mit einer Knochenanbohrung und dem Absaugen einer Einblutung (im September 2006 Knorpeltransplantation). Nach einer langen Entlastungszeit ging es langsam bergauf und ich konnte im Mai wieder arbeiten. Mitte Juni bekam ich plötzlich starke Schmerzen, kann seitdem nicht mehr belasten und richtig beugen und habe eine Einziehung (Eindellung) am lateralen Gelenkspalt - unterer Teil der Narbe. Die ganze Region ist extrem berührungsempfindlich. Die Ärzte vermuten einen erneuten Gelenkkapseleinriss und meinen, dass ich mir wegen der Delle keine Sorgen machen sollte, was ich aber tue! Wegen der Berührungsempfindlichkeit gibt es den Verdacht eines Neuronoms (Nervenverästelungen an der Narbe). Die Narbe müsste dann rausgeschnitten werden. Von einer Arthrofibrose habe ich noch nichts gehört, finde mich aber in deiner Schilderung wieder. Bei mir wurde gleich ein MRT gemacht - jedoch ohne Befund, weil Artefakte das Bild stören. Wegen der Bewegungseinschränkung wurden Nerven und Gefässe untersucht - alles o.k. Melde dich doch wieder, wenn es bei dir ein Ergebnis gibt. , (B.)
 




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Stand : 08.07.2007 10:50:59
MaschinenArthrose : X1375Y20070708105059Z1375 - V136


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