Kiefergelenks-Arthrose - ein steiniger Weg und endlich wieder Aussicht auf Erfolg



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  25. Eintrag von am 10.03.2005 - Anzahl gelesen : 66  
  Kiefergelenks-Arthrose - ein steiniger Weg und endlich wieder Aussicht auf Erfolg  
  0!
Ich bin und 28 Jahre alt. Ich habe Kiefergelenksarthrose (links) und quäle mich damit nun seit bereits 2,5 Jahren. Schon oft habe ich hier rein geschaut, heute habe ich mich entschieden, auch mal zu schreiben.
Zunächst mal ein dickes Lob, dieses Forum ist wirklich klasse!
Wir haben jetzt 00:00 und ich kann wieder mal nicht schlafen. Eines meiner lichen Probleme, die mir zu schaffen machen. Ich habe etliche Einträge hier gelesen und es ist schon eine kleine Linderung zu sehen, dass man nicht alleine ist. Denn so komme ich mir mit dieser Krankheit oft vor - alleine. Bei mir fing alles vor 2,5 Jahren mit einem 'Knacken' im linken Kiefergelenk an. Dieses 'Knacken' verstärkte sich zunehmend und dann kamen die Schmerzen. Ein 'Pochern' und 'Ziehen' über die gesamte linke Gesichtshälfte. Die Aufnahmen meines Zahnartztes zeigten eine deutliche Entzündung im linken Kiefergelenk. Die MRT-Aufnahme brachte dann das Resultat: Arthrose im linken Kiefergelenk.
Und auf ging die Reise von Arzt zu Arzt von Krankenhaus zu Krankenhaus. Bisher habe ich eine Athroskopie, eine Lavage, mehrere Aufbissschienen, Autogenes Training, etliche Untersuchungen, etc. pp. hinter mich gebracht. Nach meiner bisherigen Erfahrung muss ich leider sagen, dass es sehr schwierig ist, an kompetente Ärzte zu kommen. Es gibt nur wenige, die sich mit dieser Krankheit auskennen und diese auch behandeln können. Schön es ist wiederrum, wenn Ärzte zugeben, wenn sie einem nicht weiterhelfen können, nur leider gibt`s auch andere. Möchte da nicht immer bösen Willen unterstellen, meist ist es einfach das Unwissen. Heute kann ich sagen, dass ich sehr froh bin, einen guten Zahnarzt zu haben, einen guten Physiotherapeuten mit guten Verbindungen (er ist in einem Forschungskreis bzgl. Kiefergelenk), einen weiteren Zahnarzt aus diesem Forschungskreis. Vorletztes Jahr wurde festgestellt, dass man bei mir Reste der Wurzeln von Zähnen die entfernt wurden (vor ungefähr 8 Jahren) verg hatte. Da hatte ich bereits die Arthroskopie und die Lavage hinter mir. Als diese entfernt wurden (letztes Jahr Ende Feb.) ging es mir plötzlich, nach Abheilung, sehr gut. Ich bin morgens aufgewacht und hatte seit langer Zeit einen Tag lang keine Schmerzen und wie ein Wunder hielt das auch für ca. 5 Monate an. Plötzlich bekam ich im Spätsommer wahnsinnge Rückenschmerzen (Becken und HWS). Man dachte zunächst an einen Bandscheibenvorfall. Vorab bekam ich immer wieder Spritzen und wurde eingerenkt. Mein Becken war deutlich verschoben und meine Muskulatur war immer wieder wahnsinnig verspannt. Die Schmerzen waren unerträglich. Die Aufnahmen von HWS und BWS ergaben nichts auffälliges. Der Kiefer hielt weiterhin Ruhe, bis auf ein leichtes 'Ziehen' bei Wetterveränderungen und das waren für mich auch keine Schmerzen im Vergleich zu der vorangegangenen Zeit. Nachdem ich das einrenken und die Spritzen satt hatte, diese haben auch mit der Zeit überhaupt nicht mehr geholfen, folgte weiterer Arzt. Dieser fing mit der Neuraltherapie an. Dies bedeutet Spritzen in Schmerzfelder (Störfelder) im Körper. Ich bekam diese in meine Mandelnarben, Rücken und auch in den Kiefer. Nach dieser Spritze in meinen linken Kiefer begannen die Schmerzen wieder. Es war wieder alles wie vorher und es wurde immer schlimmer. Die Schlafstörungen, die Gleichgewichtsprobleme (starker Schwindel), die Gesichtsschmerzen, die Verspannungen alles war wieder da und es nimmt immer mehr zu. Hinzu kommen jetzt auch noch Augenschmerzen (alles was weit weg ist und klein geschrieben ist, kann ich kaum lesen) sowie starke Ohrenschmerzen. Meine Periode bekomme ich alle zwei Wochen und eine Zyste im Unterleib kam nun auch noch hinzu. Ich fühle mich sehr schwach, kraftlos und immer müde, wobei ich kaum schlafen kann. Immer wieder bin ich krank geschrieben. Ich versuche mich für meinen Job so gut es geht zusammen zu reissen. Der ist mir sehr wichtig und ich kann nur von Glück sagen, dass ich immer gerne gearbeitet habe und mich ins Zeug gelegt habe, so dass ich sagen kann, dass sich Fleiss auszahlt. Denn mein Arbeitgeber baut immer noch auf mich. Darüber bin ich froh, denn ich weiss, wie schwer es heut zu Tage ist bzgl. Job. Dieses Krankheitsbild verstehen, kann er wohl nicht, aber man weiss dort, dass ich keinem irgendetwas vor mache. Woher diese Krankheit? - Das kann mir niemand so genau sagen, man vermutet, dass durch Schlafstörungen (ich schlafe immer schon sehr unruhig, träume viel) ich meinen Kiefer immer hin und her bewegt habe, da mein Unterkiefer auch noch zurückgesetzt ist sind die Bänder nicht sehr belastbar und dann noch die Entfernung der Weisheitszähne, dadurch begann wohl die Arthrose. Das Schlimme für mich ist, dass ich im Grunde genommen meine Lebensenergie verloren habe. Ich bin eigentlich sehr aufgeweckt, treffe mich gerne mit meinen Freunden zum , spazieren, Party, etc., spiele gerne Squash. Das alles gibt es schon seit Monaten nicht mehr. Wenn ich mal am Wochenende zwei Freunde da habe und wir kochen, ist das schon eine Meisterleistung. Ich gehe arbeiten so gut ich kann, versuche dort mein Bestes zu geben. Das lenkt ab, verlangt aber eine enorme Kraft. Wenn ich abends od. am Wochenede zu Hause bin, brauche ich nur Ruhe, kein Telefon, keine Leute,...Es gibt Tage, an denen ich total depressiv bin. Denke keiner versteht mich. Ich habe einen engen Kreis aus meinem Freundes-/Bekanntenkreis auf die ich mich 100% verlassen kann. Die versuchen zu verstehen und sind auch nicht böse über ständige Absagen von mir sind. Sie geben mich nicht auf und das tut gut. Auch meine Eltern stehen hinter mir. Dennoch ist der Umgang momentan sehr schwer. Ich verstehe mich ja selbst manchmal nicht, wie sollen sie es tun. Sie kennen mich ja auch nur anders, aufgeweckt immer in Action. Es ist nicht einfach. Stand heute ist, dass ich in ca. einer Woche (21.03.) operiert werde, dass Gelenk wird geglättet und evtl. wird etwas aus dem Kiefermuskel entnommen und eingesetzt, da nicht mehr viel da ist. Das wird allerdings erst während der laufenden OP entschieden. Lt. Arzt (meiner Meinung nach sehr kompetent, Empfehlung) ist das eine grosse Chance auf Heilung. Ich muss allerdings anschl. weiterhin mein Gelenk schonen, denn es wird niemals mehr so, wie es mal war. Ich lege grosse Hoffnungen auf diese OP. Anschl. beginne ich ab Anfang Mai eine sechswöchige Schmerztherapie, hauptsächlich für meinen Rücken. Von dort aus habe ich auch bereits ein TENZ-Gerät (Elektroden) für meine Verspannungen sowie eine genaue Tablettenverordnung. Natürlich habe ich auch weiterhin Krankengymnastik. Das gute ist, die Ärzte Krankengymnast, Schmerztherapeut sowie der Prof. der mich operieren wird und Zahnarzt sprechen miteinander und stimmen sich ab.
Eines kann ich ganz deutlich sagen, die Krankheit hat mich und mein Leben verändert, ich werde allerdings niemals aufgeben, auch wenn es einem manchmal danach ist. Mein grösster Wunsch - Ich möchte endlich wieder einen schmerzfreien Tag erleben - und wenn dieser kommt, weiss ich, ich werde meine Lebensfreude und -energie wieder zurück bekommen, denn es wird aufwerts gehen. Gerne helfe ich bei Interesse zu Ärzten, Behandlungen, etc. so gut ich kann weiter!

LG
 
  5. Antwort von am 17.07.2006  
  ,

für deinen Eintrag. Ich habe mich darin wiedererkannt. Auch ich bin 28 und leide seit Jahren unter meinem linken Kiefergelenk. Angefangen hat es mit Knacken. Vor über einem Jahr hat man mir dann eine ausgeprägte Arthrose diagnostiziert. Ich hatte Bewegungs- und Tens-Therapie. Diese ständigen Schmerzen machen einen traurig. Leider kann das alles auch nur jemand verstehen, der selbst von Kiefergelenksarthrose betroffen ist.

Dieses Forum hier hilft. Ich wünsche dir alles Gute für deine Zukunft! Wie ist deine OP verlaufen? Würde mich sehr interessieren. Lg, F.
 
  4. Antwort von am 06.06.2005  
  ,
ich habe deinen Bericht gelesen und könnte heulen! Vieles ist so, wie auch bei mir. Die Schmerzen, Müdigkeit, Trauer. Ich muss mich so oft zusammenreissen, weiter machen.Aber es tut unheimlich gut, zu wissen, dass es mehrere Menschen gibt, die sich ähnlich fühlen. Ich wünsch dir alles Liebe und ganz viel Kraft,
Tschau E.
 
  3. Antwort von am 12.04.2005  
  Liebe ,
dein Bericht hat mich schon sehr angetan. Ich habe heute von meinen Arzt erfahren, dass ich wohl auch Kieferarthrose hab. Hatte bis heute noch keine Ahnung was das ist. Angefangen hat es letzte Woche. Nachdem ich auch eine Erkältung hatte und diese durch meinen HNO-Arzt behandelt wurde hatte ich an meiner linken Gesichtshälfte unheimliche Schmerzen. Ich konnte den Kopf teilweise kaum bewegen und das schmerzte auch. Mein HNO-Arzt meinte es wäre eine Neuralsie die man mit Schmerzmittel und Akkupunktur behandeln könne. Nachdem ich dies genauer wissen wollte ging ich zu einen Neurologen, der mich zur Kernspintomographie schickte. Diese habe ich noch nicht gehabt. Stattd ging ich zu meinen Allgemeinarzt, der sehr gut ist, und der sagt mir sofort, dass ich Kiefergelenksprobleme habe, die dann auch eine Neuralsie hervorrufen können. So ging ich gleich anschlid zu einen Kieferorthopäden, der mich untersuchte. Ich weiss nicht ob es normal ist, das man bei dieser Untersuchung nicht einmal röntgt? Jedenfalls weiss ich jetzt nur das meine Gesichtsschmerzen vom Kiefer kommen. Wie akut die Lage hier ist, kann man denke ich ohne Röntgen doch nicht beurteilen. Wie auch immer, ich werde der Geschichte noch weiter auf den Grund gehen müssen.

Im Vergleich zu Dir habe ich wohl lächerliche Schmerzen. Trotzdem wünsch ich Dir alles Gute für deine OP. Kannst ja mal schreiben, wie Sie verlaufen ist.


D.
 
  2. Antwort von am 20.03.2005  
  , ich bin auch erst 27 und quäle mich mit dem Kiefergelenk rum. Ich habe Osteoporose links, das heisst der Knorpel ist durch das ständige knacken gerissen und es ist eine Arthrose entstanden. Entzündet ist es auch beidseitig und die Kiefermuskulatur ist völlig verhärtet, so dass eine Art Nervengift nach der Arthoskopie gespritzt werden soll. Wenn alle Stricke reissen soll aus dem Schläfenmuskel etwas entfernt und als Knorpelersatz eingesetzt werden. Später soll der Unterkiefer um 1 cm nach vorne verlagert werden. Ich habe auch angst und es macht einem schon zu schaffen. Leider hat man ja auch meistenteils noch Schulter und Nackenschmerzen. C.
 
  1. Antwort von am 11.03.2005  
  Liebe ,
dein Bericht hat mich sehr berührt. Zeigt er mir doch auf, dass es wichtig ist NIE aufzugeben egal was auch so alles an einen ran kommt. Ich wünsche dir für deine OP alles erdenklich Gute und hoffe dass es danach wieder so wird wie du es dir wünscht. Dafür drücke ich dir ganz fest die Daumen.
,
B.
 




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Stand : 17.07.2006 21:28:00
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