- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
947. Eintrag von am 22.01.2009 - Anzahl gelesen : 54
McMinn oder Kurzschaft, das ist hier die Frage
0, sicher haben einige die Frage für sich schon beantwortet. Daher frage ich in die Runde, nach welchen Kriterien ihr vorgegangen seit. Meine Rahmenbedingungen: 45 Jahre, männlich, sportlich, 80 kg. bei 175 cm, rechtes Bein bereits Dank der Arthrose 1 cm kürzer....schmerzen bei fast jeder Bewegung, beruflich angespannt und kaum Zeit für 3 Monate Berufspause. Wer skizziert seinen Entscheidungsweg? Wer nennt die Risiken unverblümt? Vielen Dank für Eure Erfahrungen.
2. Antwort
von am 23.01.2009
A., bei mir wurde vor drei Jahren Hüftarthrose festgestellt - aufgrund von Hüftdysplasie. Der Orthopäde riet damals gleich zur Operation, da die Arthrose beidseitig schon weit fortgeschritten war - ich wollte jedoch nicht. Ich habe dann mit vielen Nahrungsergänzungsmitteln, mit Physiotherapie und entsprechender Bewegung versucht, die Schmerzen in den Griff zu bekommen. Leider scheint es jedoch so zu sein, dass eine Arthrose von selbst nicht mehr besser wird; meine hat sich dazu entschlossen, schlechter zu werden. Nachdem mein Aktionsradius Mitte letzten Jahres immer kleiner und die Schmerzen immer ausgeprägter wurden, habe ich mich sehr zögerlich mit dem Gedanken an eine Operation befasst. Ich habe dann versucht (auch mit den Infos hier im Forum) ein Krankenhaus zu finden, wo ich mich gut aufgehoben fühlen kann. Bezüglich der Operationsmethode kommt eine McMinn, die ich eigentlich wollte, bei mir nicht in Betracht. Es könnte jedoch eine Kurzschaft funktionieren. Allerdings haben mir die Ärzte klar gesagt, dass die letzte Entscheidung erst bei der Operation fallen wird. Da ich zu meinem Operateur Vertrauen habe, habe ich auch das so akzeptiert. Da ich mit meiner Entscheidung jetzt auch einen inneren Frieden gefunden habe, ist für mich dieser Vorgehensweg in meinen Augen richtig gewesen. Dies trotz der Tatsache, dass ich wohl etwas zu lange gewartet habe, da die lange Zeit eingenommene Schonhaltung schon ihre Wirkung zeigt. Der Beruf ist auch mit ein Grund, weshalb ich relativ lange gezögert hatte. Allerdings muss ich sagen, dass so, wie ich mich im Büro vorwärts bewege, das Verständnis schon ausgesprochen gross ist. , C.
1. Antwort
von am 23.01.2009
A., bin auch 45 Jahre und bekam im Dezember 2007 eine unzementierte Kurzschaftprothese. Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht(Vorgeschichte in meiner Visitenkarte). Ich habe viele Ärzte konsultiert.Jahrelang hörte ich 'viel zu jung, warten Sie noch ein paar Jahre'.Tja und dann ging 2007 gar nichts mehr. Ich konnte nicht einmal mehr die Treppen in unserem Haus steigen und schlief unten im Gästezimmer.An Sport war gar nicht mehr zu denken. Meine Lebensqualität war auf Null runtergeschraubt und mein Leidensdruck wurde immer grösser. Den Tag überstand ich nur mit Hammermedikamenten. Ich fand einen sehr guten Orthopäden in , der mir auch die Möglichkeit einer McMinn oder einer Kurzschaftprothese aufzeigte. Beide sind sehr knochenschondend . Die McMinn kam aber nicht mehr für mich in Frage, da ich viel zu lange mit der Arthrose herumgelaufen war.Das Röntgenbild war niederschmetternd. Von meinem Hüftkopf war nicht mehr viel übrig. Bis zur Operation stand nicht fest, welchen Typ von Gelenkersatz ich bekommen würde. Dies wurde während der OP entschieden. Also bekam ich die Kurzschaftprothese. Ich durfte vom 1. Tag an voll belasten. Meine Arthroseschmerzen waren wie weggewischt.
Ich war 3 Monate krank geschrieben. Aber das muss bei Dir nicht auch der Fall sein. Ich bin einige Jahre mit diesen Beschwerden rumgelaufen. Heute nach 1 Jahr bin ich ein glücklicher und zufriedener Mensch. Ich gehe 2 x wöchentlich in die Muckibude und trainiere meine Beinmuskeln. Ich fahre sogar wieder mit meinem Mann Motorrad und gehe regelmässig Jive und Disco-Fox tanzen. Alles ohne Beschwerden. Mein Gangbild ist jetzt erst wieder ganz normal. Im Gehirn war immer noch abgespeichert, dass ich humpeln muss, oder dass ich einige Bewegungen nur ausweichend machen kann. Ich bereue die OP in keinem Fall, nur dass ich solange gewartet habe und wenn ich eine Wechsel-OP brauche, ja dann ist auch noch genug Knochen dafür übrig.
