Mikrofrakturierung bei retropatellarer Chondropathie °4?



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  24. Eintrag von am 17.01.2009 - Anzahl gelesen : 27  
  Mikrofrakturierung bei retropatellarer Chondropathie °4?  
  0Hi!
Bin 27 Jahre und habe seit 2003 eine Kreuzbandplastik im rechten Knie. Bei der damaligen Arthroskopie keinerlei Knorpel- oder Meniskusschäden feststellbar. Hatte aber vor sowie nach der Op Schmerzen (gering eher brennen, nach belastung, oder bei langem sitzen), v.a.im lateralen Gelenkskompartiment.
Vor einigen Wochen plötzlich stechender Schmerz mit kurzen Blockadeerscheinungen im Kniebinnenraum.
Tage später bemerkte ich mal am lateralen, mal am medialen Gelenksspalt einen kleinen harten frei beweglichen körper. Das Röntgenbild war ohne pathologischen Befund (ausser vKB-Plastik). Im MRT zeigte sich ein retropatellär gelegener Knorpeldefekt, mit einem Durchmesser von ca. 6mm, sowie der dazu passende freie Gelenkkörper lateral des Aussenmeniskus.
Therapievorschlag des Arztes: ASK des Kniegelenks mit Entfernung des freien Gelenkkörpers, sowie 'Picking' (=Mikrofrakturierung?) des Defektbereiches.
Eine Entfernung der Gelenkmaus ist voll und ganz in meinem Sinne, aber dem 'Picken' stehe ich momentan etwas skeptisch bzw. eher ablehnend gegenüber.
Denn ich habe im Bereich des Defekts (retropatellar) geringe bis fast keine Beschwerden, sondern wie bisher bestehend, eher im lateralen kompartiment (Ursache? da kein anatomisches Korrelat im MRT, vllt Irritation oder geringer Knorpelschaden verstärkt durch flottierenden Gelenkkörper?)
V.a. der Immobilisation des Gelenks mit daraus folgender Muskelatrophie des Oberschenkels stehe ich skeptisch gegenüber--->höhere Belastung der Patella.
Und ohne Immobilisation keine Möglichkeit zur Bildung des Ersatzknorpels?!
Des weiteren besteht noch die Frage nach der Erfolgsaussicht und der Haltbarkeit des Regeneratknorpels?
Denke eher momentan daran nur den Gelenkkörper entfernen zu lassen, und möglichst zeitnah meine Muskulatur zu kräftigen.
Wie ist euere Meinung, bzw Erfahrung dazu?
Schon mal Danke für eure Hilfe!
Flo
 
  1. Antwort von am 19.01.2009  
  Flo,

an der Stelle, wo sich der Gelenkkörper gelöst hat, ist vermutlich ja kein Knorpel mehr vorhanden, da wird sich also ohne weiteres Zutun auch nichts regenerieren. Ich habe da so meine Bedenken, dass das ohne Behandlung lange beschwerdefrei bleibt...

Bei mir wurde 08/2004 eine ähnliche OP mit sogen. Beck'schen Bohrungen (Bohrungen von vorne durch die Patella) im Bereich des Knorpelschadens durchgeführt. Normalerweise ist eine vollständige Immobilisierung nach einer solchen OP nicht notwendig. In der Regel darf man sogar bei gestrecktem Knie nach Beschwerden voll belasten. Die Beugung ist eventuell zunächst eingeschränkt, auf jeden Fall darf man bei gebeugtem Knie keine Belastung darauf geben. Isometrische Übungen zur Stärkung des Quadrizeps sind bei gestrecktem Knie normalerweise sofort erlaubt ebenso wie regelmässiges Durchbewegen (evtl. bis zur erlaubten Beugung). Der Ersatzknorpel benötigt zur Ausreifung schon eine gewisse Bewegung und Belastung, es dürfen nur keine Scherkräfte auftreten. Letztendlich kann aber nur Dein Operateur entscheiden, wie die richtige Nachbehandlung aussehen sollte, da nur er genau beurteilen kann, bei welchen Bewegungen die kranke Stelle wie belastet ist.

Ich hatte schon vor meiner OP erhebliche Beschwerden im Bereich der Patella, isofern ist meine Situation nicht mit Deiner vergleichbar. In 12/2004 wurde dann aber, da sich meine Beschwerden in keiner Weise verbessert hatten, eine Knochen-Knorpel-Transplantation durchgeführt, die dann für etwas mehr als ein Jahr zumindest eine deutliche Verbesserung der Ruheschmerzen zur Folge hatte. Im übrigen habe ich auch immer wieder Schmerzen im lateralen Kompartiment, die aber am ehesten muskulär bedingt sind durch Tendinosen im Bereich des verspannten Traktus iliotibialis. Mein Krankengymnast behandelt ihn immer mit manueller Therapie, was recht hilfreich ist.

Vielleicht konnten Dir meine Ausführungen etwas bei Deiner Entscheidungsfindung helfen. Ich wünsche Dir jedenfalls die richtige Entscheidung und noch weiterhin lange Schmerzfreiheit.

Gute Besserung wünscht
B.
 




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Stand : 20.01.2009 05:31:50
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