Neues Hüftgelenk oder Schmerzmittel?



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  1154. Eintrag von am 04.07.2009 - Anzahl gelesen : 56  
  Neues Hüftgelenk oder Schmerzmittel?  
  0Guten Morgen, ich stehe - wie viele andere - immer noch vor der obigen Frage. Ich hoffe, Ihr habt noch weitere Tipps für mich. Derzeitiger Stand: Arthrose in der rechten Hüfte, Grad 3 - 4, starke Bewegungseinschränkung seitwärts und rückwärts, nach 10 - 15 Minuten Spazierengehen setzen Schmerzen im Oberschenkel, leichtes Hinken sowie Schmerzen in LWS und Unterbauch ein. Anlaufschmerzen nach 10 Minuten sitzen und nächtliches Aufwachen wegen falscher Bewegung beim Umdrehen. Ende letzten Jahres bekam ich Krankengymastik für mehr Beweglichkeit. Ich habs 3 Monate konsequent durchgezogen, hatte aber von Tag zu Tag mehr Schmerzen. Ohne KG gehts mir deutlich besser. Ich vermute mal, dass alles was oben steht deutlich für ein künstliches Gelenk spricht. Jetzt kommt aber die Einschränkung, die mich immer noch überlegen lässt. Ich nehme an 5 Tagen im Monat je zwei 50 und bin an diesen Tagen zu 99 % schmerzfrei. Das 1 % resultiert aus falschen Bewegungen - also zu weit in die Richtung bewegt, die eigentlich nicht geht. In den folgenden 25 Tagen bauen sich die Schmerzen langsam wieder auf, so dass ich die letzten 5 - 10 Tage im 'normalen' Schmerzbereich bin. Jetzt lese ich hier immer wieder von Patienten, die deutlich mehr Schmerzmittel nehmen wie ich und immer noch nicht operiert werden (wollen). Könnt ihr mir Anhaltspunkte geben wo ich tatsächlich stehe? Mein Orthopäde befürwortet übrigens die OP.  
  4. Antwort von am 05.07.2009  
  A.,
ich schliesse mich den Ratschlägen der Anderen an und möchte Dir noch einen weiteren Aspekt nennen, dass man - nach meinen Erfahrungen - nicht zu lange mit einer TEP-Op warten sollte.
Obwohl ich von Geburt an eine beidseitige Dysplasie und später Arthrose hatte, war meine linke Hüfte immer eindeutig die 'schlimmere' Seite (u.a. weil die Dysplasie stärker ausgeprägt war und eine Beinlängendifferenz bestand).
Dann (ein paar Monate vor meinen beiden Ops) änderte sich alles.
Die rechte - bisher 'gesündere' - Hüfte hatte durch die jahrelangen Schon- und Fehlhaltungen dermassen gelitten, dass diese zuerst operiert werden musste.

Ich will Dir ja keine Angst machen. Aber Du musst damit rechnen, dass sich die Schonung Deiner rechten Hüfte negativ auf die andere Seite auswirkt, wenn Du die Op zu lange hinaus zögerst.

Ich kann Dir also nur raten, die Op in absehbarer Zeit durchführen zu lassen.

Alles Gute wünscht
E.
 
  3. Antwort von am 04.07.2009  
  A.,
ich kann den Anderen nur zustimmen, warte nicht zu lange. Ich habe es gemacht, wurde operiert als nichts mehr ging und ich bereits wochenlang nicht mehr geschlafen hatte, wegen der starken Schmerzen. Du brachst anschliessend auch wesentlich länger um wieder auf die Beine zu kommen. Die Muskeln und Sehnen sind sehr geschädigt. Die Schmerzen und Bewegunseinschränkungen wirken sich irgendwann auf den gesamten Körper aus. Du allein bestimmst den Zeitpunkt, warte aber nicht zu lange.
Ein schönes Wochenende wünscht dir
D.
 
  2. Antwort von am 04.07.2009  
  Hi,

du solltest nicht so lange warten bis die Schmerzen sich soweit aufgebaut haben. Es gibt keinen 'normalen' Schmerzbereich.
Wenn du schon nach 10-15 Min Gehen und nach 10 Min sitzen Anlaufschmerzen hast (egal wie stark) dann kannst du schon überlegen ob eine OP sinvoll ist.
Du musst nicht erst soooo viel Medis einnehmen.

Je länger du jetzt wartest, desto höher ist das Risiko dass sich deine Sehnen und Muskeln sehr verkürzen und du hast nach der OP mehr Probleme die wieder wirklich fitt zu bekommen.

Wie sehen denn deine Einschränkungen in deinem normalen Leben aus? Machst du schon einiges nicht mehr weil es dir zu anstrengend ist?
Eine starke Bewegungseinschränkung ist eigentlich schon eine wichtige Voraussetzung für eine OP. Auch dass du Nachts nicht mehr durchschlafen kannst ist eigentlich eine Indikation zur Befürwortung einer OP.

Wichtig ist auch dass dein Orthopäde eine OP auch schon befürwortet.

Letztendlich musst du aber selber entscheiden ob du schon bereit bist für eine OP.

Ich wünsche dir eine möglichst schmerzarme Zeit

Grüssle
C.
 
  1. Antwort von am 04.07.2009  
  A.,
ich hatte die gleichen Probleme wie Du. Leide an Hüftdysplasie beidseits und Folgen einer Polioerkrankung.
Lang hab ich mir überlegt was mach ich. Aber als die Beschwerden immer schlimmer wurden, d.h. Spaziergang nicht mehr möglich, selbst das Einkaufen wurde zur Qual dass ich oft nicht mehr wusste wie mit dem Auto wieder heim kommen. Die ständige Einnahme von Medikamenten wollte ich auch nicht mehr. Hab dann im Februar d.j. meine Hüft-Tep machen lassen und kann Dir nur sagen dass ich jetzt ein völlig neues Lebensgefühl habe. Kann wieder ohne Schmerzen gehen und Medikamente brauch ich auch keine mehr. Im Nachhinein sage ich mir, warum hab ich mich nicht früher operieren lassen.
Ich wünsch Dir alles Gute.

B.
 




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Stand : 06.07.2009 05:01:08
MaschinenArthrose : X1154Y20090706050108Z1154 - V152


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