Entscheidungshilfe - Tep-Wechsel oder OP absagen



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  1357. Eintrag von am 13.11.2012 - Anzahl gelesen : 261  
  Entscheidungshilfe - Tep-Wechsel oder OP absagen  
  0 Nach länger Zeit endlich noch mal unter euch. Habe vor 8 Jahren eine HEP bekommen, nach einer ähnlichen Vorgeschichte wie Lady. Hatte in den letzten 2 Jahren immer wieder Schmerzen in der Hüfte. Mal mehr mal weniger mal gar keine. Habe jetzt erfahren, das die Tep sich gelockert hat. Das Rö..-Bild mit dem icH mich beim Chirurgen vorgestellt habe ist schon fast 2Jahre alt. Op Termin ist im Dez.Treibe sehr viel Sport und habe dadurch einen guten Muskelaufbau und dadurch wohl kaum Schmerzen. Ich war schon geknickt genug als ich die Diagnose erfahren habe. Würdet ihr euch einer OP unterziehen, wenn ihr kaum oder gar keine Schmerzen hättet?  
  9. Antwort von am 12.12.2012  
  A.,
dass dir die ungewisse Situation Kummer bereitet, kann ich gut verstehen. War damals auch nicht wirklich gut drauf.
Ich habe nach der OP nach zehn Wochen wieder mit der Arbeit begonnen. Allerdings habe ich eine sitzende Tätigkeit und es wurde auf meinen Zustand grosse Rücksicht genommen. War auch am Arbeitsplatz mit Krücken unterwegs. Gehen ohne Gehhilfen ging bei mir lange nicht. Einerseits wollte die operierte Seite nicht, weil der Nerv keine Stabilität brachte, andererseits konnte aber auch meine zu dem Zeitpunkt noch nicht operierte Seite nicht mehr.
Dass der Genesungsprozess aufgrund des lädierten Nerves länger dauerte, war offensichtlich. Vor allen Dingen konnte ich die ersten beiden Jahre beim Treppen hinabgehen nicht ein Bein vor das andere setzen. Musste mir auch ein Automatikfahrzeug zulegen, da die schnelle und kraftaufwendige Bewegung zum Treten der Kupplung auch heute noch nicht richtig funktioniert.
Ich hatte nach der OP ganz normal drei Wochen Reha und danach zwei Jahre lang KG/Manuelle Therapie inkl. Elektrotherapie (letztere ca. 1 Jahr). Es war mitunter sehr frustrierend. Gefühlte zigtausend Mal die gleichen Übungen zur Reaktivierung des Nerves. Hätte bestimmt das Handtuch geworfen, wenn mein Physio mir nicht immer wieder gut zugeredet hätte. Er hat schon nach einigen Wochen gespürt, dass der Nerv sich wieder meldet; ich selbst habe das nach ca. sechs Monaten gemerkt, da konnte ich dann das Bein im Liegen einige Zentimeter abheben.
Die Ärzte haben mir von Anfang an gesagt, dass das bis zu zwei Jahren dauern kann, bis es wieder wird. Manches kam erstaunlicherweise auch noch danach. Ein beleidigter Nerv braucht unendlich viel Geduld, aber mit konsequenter Behandlung lässt sich offensichtlich einiges erreichen.
Heute habe ich zwar noch taube Stellen im Knie- und Schienbeinbereich - winters mehr - aber damit habe ich mich arrangiert.
Wünsche dir viel Geduld und dass du fähige Therapeuten findest. Such einen Physio, der damit Erfahrung hat, sonst gibt er noch vor dir auf. Wenn du hier mit deinem Orthopäden sprichst, kann er dir Rezepte ausserhalb des Regelfalles ausstellen, so dass du auch keine Schwierigkeiten hast, über einen langen Zeitraum was zu bekommen.
Alles Gute,
H.
 
  8. Antwort von am 11.12.2012  
  H.,
Vielen Dank für deine Antwort.
Habe morgen Termin in der Neurologie zur Diagnostik. Der Fuss seht steil
nach unten und Hindert mich beim Laufen mit den Gehstützen. Schiene
wird morgen fertig. Nervenstimulationsgerät ist bestellt. Ich bin ziemlich
fertig und habe Ängste und Sorgen um die Zukunft.
Hat dich die Lähmung beim gehen auch sehr beeinträchtigt? Konntest du
3 Mon. Nach Op wieder arbeiten? Hat es deutlich länger gedauert bis du
wieder einigermassen fit warst?
Was hast du bekommen an Med. Oder Therapie ? Reha? D1 Rezept?
Vielen Dank für deine Mühe.
A.
 
  7. Antwort von am 10.12.2012  
  A.,
wurde denn ärztlicherseits abgeklärt, woher das Taubheitsgefühl am Bein kommt? Was spricht denn dein Operateur dazu?
Nach meiner Hüfttep-OP ist es mir so ähnlich ergangen. Ich konnte das Bein nicht anheben und hatte Taubheitsgefühle im Knie- und Unterschenkelbereich. Die Ursache bei mir war eine Überdehung des Femoralisnerves während der OP. Du musst in der Klinik darauf drängen, dass neurologisch abgeklärt wird, ob bei der OP ein Nerv in irgendeiner Form verletzt wurde. Kommt leider hin und wieder vor und gehört zu den Risiken, die eine solche Operation so birgt.
Ich habe viel KG bekommen und Elektrotherapie. War aber ein langer Weg, der nicht komplett von Erfolg gekrönt war. Auch heute, bald vier Jahre postop ist das Taubheitsgefühl im Knie- und Schienbeinbereich nicht ganz verschwunden und das Bein hat auch insgesamt weniger Kraft. Bei verletzten Nerven ist Geduld gefragt...viel Geduld.
Alles Gute
H.
 
  6. Antwort von am 09.12.2012  
 
Habe die op durchführen lassen. Die op ist 3 Tage her.habe ein
taubheitsgefühl im rechten Bein. Kann den Fuss nicht bewegen. Auch Wade
ist ohne Gefühl. Kennt das jemand? Welche Erfahrung habt ihr gemacht.
A.
 
  5. Antwort von am 14.11.2012  
  A.,
also 14 km Laufen und 100 km Radfahren mit lockerer TEP ist nicht gerade sinnvoll. Nichts gegen deine sportliche Betätigung, aber du solltest einfach erstmal einen Gang zurückschalten.

Konzentriere dich lieber auf Muskelkräftigung und -erhaltung im Wasser, wo das Gelenk nicht belastet wird. Auch lieber walken statt laufen und besser sind mehrere kleinere Runden mit dem Fahrrad.

Du machst dir deine Knochensubstanz kaputt, wenn du dein Gelenk dermassen mit stauchenden Bewegungen belastest. Es ist wichtig, dass du soviel Knochen wie möglich erhalten kannst, bis das Gelenk gewechselt ist.

Für dich wäre wirklich der Wechsel sinnvoll.

Ich habe nun schon 4 Kunstgelenke und bei den Schulungen und Vorträgen, die man in der Reha nach der Op. besucht, wurde uns immer gesagt, dass es durchaus sein kann, dass eine Lockerung nicht unbedingt Schmerzen machen muss und da ist immer der Wechsel angezeigt.

Alles Gute und viel Glück bei der richtigen Entscheidung.

Gabi
 
  4. Antwort von am 14.11.2012  
  A.,
wenn die Fakten für eine OP sprechen und du dem Arzt (den Ärzten) vertraust, dann gibt es nur eine Antwort: Ran an den Speck (bzw. das TEP)!!!!
Bei meiner Entscheidung ob oder ob ich mir keine TEP implantieren lasse habe ich mich, nach dem feststand, dass sich der Zustand auf Dauer sicher nicht mehr verbessern sondern eher verschlechtern wird, sofort für eine TEP ausgesprochen und die Termine vereinbart. Bisher hab ich das nicht bereut und ich hoffe, das bleibt auch so. Eine Garantie bekommt man sowieso nicht!
Ich hoffe, Du kannst Dich schnell entscheiden, denn die Verunsicherung, die Du beschreibst trägt nicht zur Verbesserung Deines Gesamtzustandes bei.
Karlheinz
 
  3. Antwort von am 14.11.2012  
  B., Zieback,
zuerst einmal vielen Dank für eure Antworten.

Ich bin immer wieder zu meinem Orthopäden gegangen
wegen der Schmerzen die immer wieder an der Aussenseite
auftraten. Ich war fest davon überzeugt, es ist nur der
Schleimbeutel am Trochanter.
Er konnte nichts finden.
Nach Physiotherapie wurde es viel besser. Nach ein paar
Wochen wieder stärkere Schmerzen nach längerem
Laufen.
Daraufhin wurde bei einer Syntigraphie die Lockerung des
Schafts (oben 3cm und am unteren Ende 3cm) entdeckt.
Ich holte mir die RÖ ab und sah sie mir auf meinem Laptop
an. Ich dachte wenn es ein Zahn mit so einem
Knochenabbau wäre müsste er raus.
Mit den Unterlagen bin ich zur Klinik und mir wurde gesagt,
dass der Knochenverlust mehr würde ja länger ich warte.
Nur bin ich jetzt ausgiebig bei der KG gewesen und bin
jetzt schmerzfrei. Bin Sonntag 14 km gelaufen und auch
Radfahren 100km keine Schmerzen.
Rö Bild soll erst in 3 Wochen vor der OP neu gemacht
werden.
Ich bin so verunsichert. Habe beruflich 3 Monate
gebraucht un den Ausfall zu planen.
Was mach ich nur.
 
  2. Antwort von am 13.11.2012  
  Das ist eine gute Frage A.!
Sicherlich würde ich mir eine zweite Meinung einholen, denn wenn ich keine bzw. kaum Beschwerden hätte, ist das für eine Entscheidung wichtig. Wichtig wäre auch genau zu wissen, was passieren wird (kann), wenn man keinen TEP-Wechsel durchführt.
Das kann einem aber nur ein Arzt beantworten. Warum wird der Arzt erst jetzt tätig, wenn die Röntgenaufnahme bereits 2 Jahre alt ist? Hielt er damals keine Massnahmen für erforderlich? Wenn nein, warum? Warum wird kein neues Röntgenbild erstellt?
Fragen über Fragen! Ich denke, eine zweite Meinung ist hier angesagt!
Karlheinz
 
  1. Antwort von am 13.11.2012  
  A.,
wie macht sich denn die Lockerung der TEP bemerkbar.Hinkst Du,bist Du kraftlos im Bein,kannst Du auf dem operierten Bein im Einbeinstand ohne Probleme stehen oder geht das nicht.Hast Du Ruheschmerzen in der Nacht und Belastungsschmerzen beim Laufen ,Stehen oder Sitzen?Sind erhöhte Entzündungsparameter im Blut nachgewiesen worden?Bei gelegentlichen Schmerzen könnte man auch an muskuläre Dysbalancen denken,die ich auch ab und zu an beiden TEP-Beinen habe und nach guter manueller Therapie und Krankengymnastik wieder verschwinden.Ausserdem sollte bevor an eine OP gedacht wird,auch erst mal ein aktuelles Röntgenbild gemacht werden.Es kommt auch drauf an,wo die TEP gelockert ist,ob im Schaft oder im Pfannenbereich.Wird das umliegende Knochengewebe durch die Lockerung beschädigt oder ist das nicht der Fall.Eine Wechsel-OP ist in jedem Fall eine schwerwiegende Entscheidung und ich würde es bei mir nur dann so frühzeitig machen lassen,wenn ich sehr starke Schmerzen mit erheblicher Einschränkung meiner Lebensqualität hätte.Wenn ich wie Du kaum oder gar keine Schmerzen hätte,würde ich es nicht machen lassen,sondern viel mehr physiotherapeutische Behandlungen zur Beseitigung der muskulären Dysbalancen in Anspruch nehmen,viel Schwimmen gehen und weiterhin Muskelaufbau in Massen betreiben.Ich hoffe,Dir ein wenig geholfen zu haben.LG B.
 




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Stand : 13.12.2012 06:00:40
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