0 ich habe nun seit 5 Jahren Kniegelenkarthrose. Mein Orthopäde hat mir allerdings von einer Knorpelzell- Transplantation abgeraten. Ich würde daher sehr gerne wissen, ob hier schon einmal jemand Erfahrungen mit dieser Methode gesammelt hat (positiv und negativ). Vielen Dank schon einmal im Voraus für die Informationen.
1. Antwort
von am 03.11.2012
A., ich habe 2006 eine Knorpeltransplantation gehabt und würde es aus meiner Sicht nicht noch einmal machen lassen. Es war auch nicht mit mir abgesprochen, dass man bei der geplanten Arthroskopie auch gesunden Knorpel zum Züchten entnimmt.
Bei mir ist es allerdings auch so, dass ich wegen einer angeborenen Hüftfehlstellung bis dahin zahlreiche Voroperationen an Hüft- und Kniegelenken sowie Arthroskopien hinter mir hatte.
So eine Knorpeltransplantation ist ein sehr langwieriger Prozess. Es beginnt ja mit der Entnahme eines noch gesunden Knorpelstückes aus dem Kniegelenk, dieses wird dann 14 Tage gezüchtet, bis es so gross ist, dass der Knorpeldefekt damit wieder aufgefüllt werden kann. Also innerhalb von 2 Wochen auch 2 Operationen!
Ich durfte z. B. 8 Wochen lange nicht das Knie beugen oder mit dem Bein auftreten, bekam eine Orthese, die ich Tag und Nacht tragen musste. Für mich war es sehr schwierig, da ich bereits 2 künstliche Hüftgelenke hatte und diese nicht durch Hüpfen auf einem Bein überlasten durfte. Also bekam ich einen Rollstuhl.
Letztendlich bekam ich 3 Monate nach dieser Knorpeltransplantation dann doch mein erstes künstliches Kniegelenk.
Ich würde dir raten, hole dir noch mindestens 2 weitere Arztmeinungen dazu ein.
Es gibt aber mit Sicherheit noch zahlreiche andere Behandlungsmethoden vorher. Zuerst sollten alle physiotherapeutischen Massnahmen ausgeschöpft werden und erst, wenn auch medikamentöse und Injektionstherapien keinen Erfolg bringen, sollte über einen operativen Eingriff (evtl. Umstellungsosteotomie oder ähnliches) nachgedacht werden.
