Schmerzmittel bei Reha nach Hüft-TEP?



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  1551. Eintrag von am 01.02.2016 - Anzahl gelesen : 100  
  Schmerzmittel bei Reha nach Hüft-TEP?  
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an alle! Ich bin neu hier und stelle nun meine erste Frage: Bin vor knapp 7 Wochen operiert worden und nun im IRENA. Habe keinerlei Schmerzen aber sobald ich ohne Gehhilfe auf dem operierten Bein stehe oder gehe, habe ich Schmerzen. Eigentlich noch nicht einmal richtige Schmerzen, aber irgendwie knickt mein Bein dabei ein. Nehme ich auch nur eine Gehhilfe und fasse diese mit lediglich zwei Finger an, dann geht es recht gut. Bin heute eine Stunde gewandert (mit Gehhilfen), aber habe diese kaum beruehrt. Lasse ich sie aber komplett los, hinke ich wieder. Vor der Operation habe ich bis zu 12 und noch einmal mindesten 8 genommen, damit ich meine Arbeit wenigstens teilweise erledigen kann. Bin mit Kruecke 1,5 Jahre auf Geruesten rumgeturnt, bis es nicht mehr ging.

Nach der Operation am 16.12 habe ich keinerlei Schmerzmittel mehr genommen, nicht eine einzige Tablette. Aber ich frage mich, ob es fuer mein Gehtraining sinnvoll waere, doch wieder Schmerzmittel zu nehmen, um ueber diesen Punkt zu kommen, der mir das Gehen ohne Stoecke so schwer macht. Hat das jemand Erfahrung mit?

Danke schon einmal!
 
  8. Antwort von am 04.02.2016  
  das ist toll, dass du nach 7 Wochen nach der OP schon eine Stunde gewandert bist. Ich kann auch verstehen, dass es wichtig für dich ist, wieder arbeiten gehen zu können.
Meine letzte Hüft-TEP ist jetzt 8 Jahre her. Ich habe in den ersten 6 Wochen überhaupt nicht belasten dürfen und auch wirklich erst in der 7. Woche danach angefangen. Ich hatte keine Schmerzen und konnte schnell auch ohne Stützen laufen. Bin ich jedoch längere Strecken ausserhalb gelaufen, fühlte ich mich ohne Stützen unsicher. Ich habe mir damit keinen Stress gemacht und es ging trotzdem schnell weiter aufwärts. Stetiges, nicht übertriebenes Training haben mir wunderbar geholfen. Ich glaube, die Muskulatur braucht einfach eine gewisse Zeit zum Aufbau. Klar kann auch ein wenig Kopfsache dabei sein. Jedenfalls 10 Wochen nach der OP bin ich wieder arbeiten gegangen. Und da hatte ich mir noch 2 Wochen länger Kranksein gegönnt. Ich wünsche dir noch ein bisschen Geduld und alles Gute weiterhin.
LG Anette Maria
PS Meine nächste Hüft-TEP steht in 3 Wochen an.
 
  7. Antwort von am 02.02.2016  
  A.,
das Zauberwort in deinem Fall könnte durchaus Geduld heissen. Offensichtlich ist deine Muskulatur noch nicht soweit, dass du problemlos ohne Krücken gehen kannst. Da hinkt man dann eben durch die Gegend.
Ich habe selbst zwei Hüftteps und bin beides mal über drei Monate an Gehhilfen gegangen. Wenn ich diese nicht benützt habe, hab ich halt gehinkt. Dass du nicht verstehst, dass du ohne Gehhilfen noch nicht richtig gehen kannst, versteh ich nicht so wirklich. Du bist ja schon lange vor der OP Krücken benützt, dann hast du eine OP gehabt (und nicht irgendeinen kleinen belanglosen Schnupfen), das dauert eben. Die Vorstellung, kaputtes Gelenk raus, künstliches rein und alles ist wie vorher mag wohl in wenig Einzelfällen zutreffen, aber das ist dann halt ein Glücksfall. Der menschliche Körper ist keine Maschine - gib ihm einfach etwas Zeit, dann wird das auch wieder.
Zu Schmerzmittel würde ich hier nicht greifen. Wozu soll das nütze sein, dass du noch mehr Gas gibst?
Du machst in den nächsten drei Wochen - wenn du wieder arbeiten willst - ständig Fortschritte und die Muskulatur wird auch so stark sein, dass das Hinken von alleine verschwindet. Da kannst sicher auch arbeiten, wenn du noch etwas hinkst.
Ich wünsche dir eine zügige Genesung.

H.
 
  6. Antwort von am 02.02.2016  
  Wenn du keine 'richtigen'Schmerzen hast, werden Schmerzmittel gegen das Hinken meiner Meinung nach auch nicht helfen. Du schreibst ja, dass du vor der OP schon sehr lange mit Krücken unterwegs warst - da dauert es einfach länger, bis man die Muskulatur wieder aufgebaut hat und das Hinken aus dem Kopf bekommt.Auch ich hatte nach der OP keine Schmerzen und bin aber trotzdem länger als die meisten Mitpatienten mit 1 Krücke gegangen ( fast 8 Wochen) und brauchte danach noch mehrere Wochen mit Physiotherapie, bis ich wieder ohne Hinken bzw. Einknicken in der Hüfte gehen konnte.
Hab Geduld - es wird , wenn auch langsam, gut werden
LG G.
 
  5. Antwort von am 02.02.2016  
  A.,

dir geht es so wie mir, auch ich benötige zum gehen meine Nordic Walking Stöcke. Zu Hause in der Wohnung habe ich keine Probleme mit dem Gehen aber wehe ich bin unterwegs.

Ich denke auch, dass das eine Kopfsache ist. Mit den Worten 'ich kann das' kann ich immer öfter ohne Stöcke laufen.

Allerdings stehe ich noch vor einer Hüft-TEP und nehme die Stöcke um eine OP hinaus zeben.

Versuch es doch mit Weihrauchtropfen oder Weidenrindentee, auch Teufelskralle ist sehr gut um deine Schmerzen zu lindern. Keinesfalls würde ich dir zu starken Schmerzmitteln raten, da es bei dir nur um die Sicherheit handelt.
Evtl. hast du deine Krücken auch zu früh zur Seite gestellt, damit du sicher beim gehen wirst?

Ich würde dir zu einem intensiven Muskelaufbautraining für deine Beine raten. Mit einer starken Muskulatur bekommst du auch die nötige Sicherheit um auch bei Belastung schmerzfrei zu sein.

Bitte nimm dir die Zeit und habe noch Geduld. Beim Start in die Wiederaufnahme deiner Arbeit würde ich dir zu einer stufenweisen Wiedereingliederung raten.

Deine ist das wichtigste was du hast!

von F.
 
  4. Antwort von am 01.02.2016  
  Es spricht nichts dagegen, einen Test zu machen. Mach mal den Gehversuch mit Schmerzmitteln. Und dann? Wirst Du jedesmal bei Hinken dazu greifen?

Du würdest Schmerzmittel für etwas verwenden, wofür sie nicht gedacht sind. Genauso gut könntest Du Placebo nehmen und Dir vorstellen und daran glauben, dass es Schmerzmittel sind. Nichts gegen Placebo, ich glaube an sie und finde, deren Wirkung wird unterschätzt.

Wenn Du Schmerzen hast, nimm etwas, wenn Du keine Schmerzen lass es und finde einen besseren Weg, diesen Punkt zu überwinden.


Wie wärs mit Teleskop Walkingstöcken? Die kannst Du mitnehmen, ohne dass sie stören. Du hast dann etwas dabei, worauf Du dich verlassen kannst, wenn du es benötigst. Oder nimm die Stange einer kleinen Handhantel (natürlich ohne Gewichte) in die Faust und stell Dir vor, es wäre Deine Gehhilfe. Oder ja, nimm ein Blatt in Hand.

Du wirst auch mit etwas Hinken in drei Wochen wieder arbeiten können ;-) .

Ich höre Verzweiflung aus Deiner Antwort. Ausser Dir Mut zuzusprechen, kann ich leider nicht viel tun.
Bedenke: Das Spital ist keine Garage und Du bist kein Auto an dem man schnell etwas auswechselt und alles ist wieder gut. Hüftprothesen sind ein Segen, aber sie sind nicht so gut wie die Originalteile.

Du solltest nicht gleich mit Vollgas da weitermachen wo Du vor der OP aufgehört hast. Geh es ruhig etwas langsamer an und arbeite an deinem Gang.

Lass dich auf andere Menschen ein, damit jemand da ist auf den Du Dich verlassen kannst, wenn Du es brauchst.
Der Mensch sollte keine Insel sein.

lg
B.




 
  3. Antwort von am 01.02.2016  
  B.: Ich verstehe es ja selber nicht, dass ich ohne jedes Hilfsmittel
nicht vernuenftig gehen kann, also hinke. Ich koennte mich an einem Blatt
festhalten, was ausreichend waere. Aber ganz ohne geht es irgendwie nicht.
Vielleicht ist es wirklich noch zu frueh, aber wie ich schon sagte, bin ich gestern in etwa die Strecke gewandert, die ich frueher gelaufen bin. Hat eine Stunde gedauert und ging (mit Gehhilfen) recht gut. In der Reha habe ich grundsaetzlich keinen Aufzug benutzt und bin die 62 Stufen immer gelaufen.
Es ist ja nicht so, dass ich keinen Fortschritt sehe, aber genau an dieser Stelle, also dem Gehen ohne jede Hilfe, scheine ich festzustecken. Wobei Hilfe hier eigentlich total uebertrieben ist, denn es reicht, eine Gehhilfe lediglich mit zwei Finger zu halten um das Hinken zu verhindern. Deshalb meine Frage, ob ich diesen Punkt mit Schmerzmitteln quasi verdraengen kann. Es ist fuer mein Ueberleben wichtig, dass ich in drei Wochen wieder arbeiten kann und irgendwie will ich nicht ausschliessen, dass ich da ein Kopfproblem habe. Ich war noch nie auf andere angewiesen und will dies auch in Zukunft nicht sein. Eine Illusion, ich weiss. Trotzdem halte ich an ihr fest. Hat mir immer Kraft gegeben, denn ich war mehrmals schwer verletzt
und wollte und konnte nicht aufgeben.
 
  2. Antwort von am 01.02.2016  
  Bei uns in der Reha wurde immer gesagt: lieber ein bisschen Schmerzmittel nehmen, als das man nicht trainieren kann. Das würde ich an deiner Stelle mal probieren. Denn nach 7 Wochen kannst du schon eine Menge Belastung auf die Hüfte geben. Ich wundere mich über die Krücken. Ich komme gerade wegen meiner Schulter aus einer Reha und da waren echt viele mit neuer Hüfte. Die hatten nach der ersten Woche Reha spätestens keine Krücken mehr gebraucht ( also 3 Wochen postoperativ). Sprich noch mal mit deinen Physio, ob das wirklich gut ist, dass du noch Krücken nutzt.  
  1. Antwort von am 01.02.2016  
  Nun ja, entweder hast Du Schmerzen oder nicht. 'Noch nicht mal richtige Schmerzen', heisst für mich 'Keine Schmerzen'.
7 Wochen nach der OP 1 Stunde gewandert? Respekt, das klingt für mich richtig gut!

Nach meiner Meinung als entfernt Mitlesender brauchst Du weder Schmerzmittel noch Gehhilfen. Was Du wirklich brauchst, ist Vertrauen in deine neue Hüfte und etwas Geduld. Lass Dir das mal durch den Kopf gehen.

Konzentriere Dich beim Gehen auf die Muster, die Du Dir in letzter Zeit angewöhnt hast. Konzentrier Dich aufs Hinken und Schwanken und versuche bewusst, schön, rund, kraftvoll und gleichmässig zu gehen. Mach das auf dem Laufband und in der Flur.
lg
B.
 




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Stand : 04.02.2016 10:33:01
MaschinenArthrose : X1551Y20160204103301Z1551 - V187


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