Chondropathie Grad 3-4 laterale Patellafacette - Frage



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  2799. Eintrag von am 20.02.2017 - Anzahl gelesen : 143  
  Chondropathie Grad 3-4 laterale Patellafacette - Frage  
  0!

Bevor ich meine Fragen stelle, hier einmal kurz meine Krankheitsgeschichte:

Im Alter von 19 Jahren wurde bei mir ein Knorpelschaden hinter der Kniescheibe diagnostiziert.

Mit 21 Jahren nach erneutem Arztbesuch und der Diagnose: 'retropatellar an der lateralen Facette umschriebene, 9 bis 10mm breite Knorpelsubstanzschädigung. Hier besteht kein originärer Knorpelüberzug bei 7 bis 8mm durchmessender, knorpelähnlicher Substanzausfüllung, verdächtig auf ortsständiges Dissekat (3IMA10). Geringer umgebener Gelenkerguss', wurde eine Arthroskopie durchgeführt (Arthroskopie Knie mit Dissekat-Entfernung, Mikrofraktuierung retropatellar, Deneation).

Mit 23 Jahren bekam ich nach erneuten, anhaltenden Schmerzen wieder eine Diagnose:
'Aktuell im Bereich des refixierten Knorpelfragmentes an der lateralen Patellafacette paramedian u. caudal zeigt sich eine zarte , bis zur Knochenoberfläche reichende Fissur. Der Knorpelbelag ist in diesem Bereich unregelmässig konturiert u. deutlich reduziert, umschriebene Chondropathie Grad 3-4. Kein grösserer Defekt des Knorpelüberzug.
Innenminiskushinterhorn mit minimalen Signalveränderungen im Sinne einer degenerativen Grad 1 Läsion' - laut Arzt also alles im 'Normalbereich', Schmerzen sind in diesem Fall mehr oder weniger schlecht behandelbar.
Ich soll viel gelenkschonenden Sport treiben und auf eine gute Muskelentwicklung im Knie wert legen. Kurz hierzu: Ist es überhaupt möglich, dass sich ein Knorpelschaden nur durch eine Arthroskopie von Grad 4 auf Grad 3-4 bessert?

Heute, mit 26 Jahren, habe ich erneut in unterschiedlichen Situationen immer mal wieder Schmerzen und ein sehr instabiles/ungutes Gefühl im Knie. Mal mehr, mal weniger und alles sehr unregelmässig, teils auch mit geringer Schwellung.

Nun zu meinen eigentlichen Fragen: Wie oft lasst ihr euer Knie durchchecken? Quasi Routineuntersuchungen, um zu sehen, ob sich etwas verschlechtert hat. Und würdet ihr in meinem Fall einen Arzt konsultieren oder das einfach so hinnehmen und als 'das ist mit Arthrose einfach so' abstempeln?
Klar, ein Arztbesuch ist immer sinnvoll, aber auf das ewige Hin und Her, MRT, Röntgen und dann auch noch teils unterschiedlichen Aussagen der Ärzte (war damals bei drei verschiedenen ärzten für eine richtige Diagnose), habe ich eigentlich keine Lust.

Ich hoffe ihr könnt mir dazu eure Erfahrungen mitteilen und mir, wenn es nötig ist, auch klar sagen, dass ich mich mal wieder um einen Arzt bemühen sollte!



A.
 
  7. Antwort von am 05.03.2017  
  Habe eine Knorpelzelltransplantation retropatellar (Knorpelschaden Grad 4 hinter der Kniescheibe). Diagnose war erst korrekt durch MRT bzw eine erste Kniespiegelung möglich. Dann Empfehlung Richtung ACT(Knorpelzelltransplantation).
Bin dann gleich zur -Klinik in (dort Dr.Siebold=>Kniespezialist) gegangen.
Als ges.Versicherter OP-Kosten 1600 Euro selbst übernommen(1 OP Entnahme Knorpel, Anzüchten, 2 OP am 08.02.17 einbringen Knorpel). Danach 8 Wochen Teilbelastung danach bis zu 1 Jahr stufenweise mehrbelastung des Knies.
Bin gleich zu einem absoluten Kniespezialisten gegangen, kein Bock auf einen Diagnose und Rumpfusch Ärztemaon.
Hoffe das alles läuft nun für mich positiv weiter. :)
 
  6. Antwort von am 27.02.2017  
  A.,

sowohl das unangenehme Gefühl bei längerem Stehen, als auch das Instabilitätsgefühl kommen wahrscheinlich vom Knorpelschaden. Man kann sich das so vorstellen, dass besonders der Quadrizeps gehemmt bzw. regelrecht abgeschaltet wird. Dies ist eine Reaktion des Körpers auf den Schaden, den er zunächst als Verletzung interpretiert. Durch die Hemmung des Quadrizeps wird der Anpressdruck der Kniescheibe reduziert und der Knorpel entlastet. Wenn der Knorpelschaden ausheilen würde, dann wäre das auch sehr sinnvoll. Leider ist dies nicht der Fall und der Körper verharrt im 'Verletzungsmodus'. Die Kräftigung der Mukulatur kann dem nur bedingt entgegen wirken.

 
  5. Antwort von am 27.02.2017  
  , vielen Dank für die Rückmeldung.

Die Sache mit dem Fahrradfahren wurde vom Orthopäden leider immer schnell beiseite geschoben. Ich lag beim Arzt auf der Liege und er hat mit meinem Bein ein, zwei Fahrradfahrbewegungen durchgeführt und gemeint: 'Wo sind jetzt hier Blockaden?!'. Natürlich traten sie in diesem Fall nicht auf und irgendwann man sich dann auch nicht mehr das Problem anzusprechen.

Falls ich noch eine Frage stellen darf: Ich habe zusätzlich zu den genannten Leiden auch noch das Problem, dass ich nicht lange stehen/gehen kann. Klar, das hört man von jedem Menschen ab einer gewissen Zeit aber 90 Minuten beim Fussball sind zum Beispiel am Rand schon unangenehm zum Zusehen.

Ausserdem knickt mein Knie an ganz schlechten Tagen auch mal in sich zusammen. Ich habe dann keine Stabilität mehr und es fühlt sich an, als ob ich jegliche Kontrolle über das Knie verloren habe. Ich brauche dann auch immer ein paar Stunden, damit sich das Knie davon erholt hat.
Der Arzt hat mir gesagt, ich solle einfach mehr Muskeln im Knie aufbauen und damit wird das dann besser.
Leuchtet mir ja auch ein aber da kann doch trotzdem etwas nicht richtig sein.

Kommen all diese Probleme nur von dem einen Knorpelschaden hinter der Kniescheibe?

Versteht mich nicht falsch, ich will hier nicht jammern, ich weiss, dass es vielen hier weitaus schlechter geht und da meine Probleme wirklich äusserst unregelmässig und absolut nicht täglich auftreten, habe ich es wohl noch ganz gut getroffen. Man macht sich einfach darüber Gedanken wieso das alles so ist und ob man da gelassen rangehen oder beim Arzt etwas energischer seine Probleme vortragen sollte.
Es ist auf jeden Fall toll, dass es dieses Forum gibt!
 
  4. Antwort von am 25.02.2017  
  A.,

Ich würde mich an deiner Stelle wohl in jedem Fall bzgl. Knorpeltransplantation informieren, da bei dir die Ausgangssituation schon sehr passend erscheint (junges Alter, Schaden noch eingegrenzt). So wie sich das darstellt wird der Schaden ganz sicher zunehmen und irgendwann nicht mehr reversibel sein. Zudem: wenn du schon beim Radfahren Blockaden hast muss es sich schon um ein deutliches Schlagloch im Knorpel handeln. Ich würde da in keinem Fall einfach abwarten.

Chistian
 
  3. Antwort von am 24.02.2017  
  ihr Zwei,

vielen Dank für die Antworten!
Laut Arthroskopie-Bericht wurde ein Stück Knorpel wieder in dem Loch hinter der Kniescheibe fixiert. Viel kann das aber nicht sein, denn ich habe nach der OP ein Stück Knorpel in einem kleinem Gefäss erhalten, was als freies Stück in meinem Gelenk umhergeirrt ist. Dieses Stück Knorpel hat bestimmt einen Druchmesser von nahezu 10 mm.

Die vorherigen Aussagen der Ärzte (Spezialisten würde ich das nicht nennen, nur einer hat sich laut seiner Vita auf Knie spezialisiert), waren etwas verwirrend.
Es ging bei zweien der Ärzten hauptsächlich in die Richtung Meniskus, wobei in dem MRT-Bericht davon nie die Rede war. Dass ich denen nicht gänzlich glauben wollte lag einfach daran, dass ich mich bei Beiden nicht wohlgefühlt habe - ein 5 Minuten Gespräch in teilweise gebrochenem Deutsch und danach verschriebene Gehhilfen und Ruhe, naja.
Erst nach einem Besuch bei einem Orthopäden, der sich wirklich viel Zeit genommen hat und bei dem ich auch nocheinmal geröntgt wurde habe ich die Bestätigung bekommen, dass der Meniskus total in Ordnung ist und ich ein freies Knorpelstück, sowie ein Loch im Knorpelgewebe hinter der Kniescheibe habe. Die Arthroskopie hat das ja auch bestätigt.

Radfahren kann ich leider auch fast knicken, da mein Knie bei der Bewegung zu treten blockiert und ich dann sofort abspringen muss, da der 'Bewegungsablauf' einfach unterbrochen wird. Schwer zu erklären und wurde vom Arzt bis jetzt auch nicht wirklich ernst genommen.

Knorpeltransplantation oder Anbohren der Kniescheibe wäre meiner Ansicht nach noch keine Option, ich lebe so ja noch ganz gut. Ich habe nur leider keine Ahnung, ob es Sinn macht zu handeln, wenn die Schmerzen schon gross sind oder in der jetztigen Phase dem entgegenzuwirken.
 
  2. Antwort von am 24.02.2017  
  'Ich soll viel gelenkschonenden Sport treiben ...'

Als ich chondropathie hatte, schlug der Arzt, der eine Retinaculum-Spaltung ablehnte, vor, Radzufahren und zu Schwimmen. Das habe ich gemacht, musste ich auch machen, weil alles andere nicht möglich war. Ich erinnere mich aber immer noch daran, wie sehr sich die Schmerzen verstärkten, als ich einmal in den Wald hier hochfuhr.

Also Achtung: Radfahren kann die Kniescheibe je nach Fahrstil und Einsatz stärker belasten. Beim Schwimmen Bruststil vermeiden.

'Ist es überhaupt möglich, dass sich ein Knorpelschaden nur durch eine Arthroskopie von Grad 4 auf Grad 3-4 bessert?'

Falls etwas gemacht wurde mit dem Knorpel oder dem Knochen (Anbohrung). Aber auch ohne kann es subjektive und objektive leichte Besserungen geben, wobei Grad 4 schon Endstadium ist.
Da die Gelenkoberflächen ausgedehnt sind, gibt es meistens verschiedenen Grade an verschiedenen Stellen. Bei Grad 3 gibt es zwar Fissuren bis hinunter an den Knochen, aber grossflächig noch mehr oder wenig viel Knorpel. Es wird auch oft vorkommen, dass bei Grad 4 und Bildung von Ersatzknorpel dort wenig(er) Schmerzen erscheinen.

Grundlegend in der Orthopädie ist die Feststellung einer eventuellen Fehlstellung und deren operative Korrektur danach.
Wahrscheinlich ist deine Kniescheibe spezieller geformt, oder es gibt einen übermässigen Zug nach aussen, welche die Abnutzung erklären könnten. Manchmal ist einfach der Knorpel schwach gebaut, dann kann man nicht viel machen.

Was waren denn die Aussagen der verschiedenen Spezialisten?
 
  1. Antwort von am 23.02.2017  
  A.,

bzgl. der Einstufung besteht ja praktisch zwischen 3-4 und 4 kein Unterschied. Das ist eher eine Frage der konkreten Formulierung.
Einfach 'durchchecken' würde ich das Knie ohne weiteren konkreten Grund nicht - wozu auch. Was ggf. noch eine Möglichkeit wäre, das ware eine Knorpeltransplantation. Ob das sinnvoll ist hängt natürlich von vielen Faktoren ab. Ich würde dies an deiner Stelle aber vermutlich einmal abklären lassen.

 




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Stand : 06.03.2017 17:47:21
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