Mikrofrakturierung machen lassen oder nicht



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  2887. Eintrag von am 20.11.2018 - Anzahl gelesen : 119  
  Mikrofrakturierung machen lassen oder nicht  
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Stelle mich zuerst einmal vor:
Ich bin 49 Jahre weiblich und gehe Viel mit meinem Hund spazieren sowie 2 x pro Woche Joggen und radel täglich zur Arbeit.

Habei mir im Oktober das Knie verdreht, da auf nassem Laub ausgerutscht. Kurzer Schmerz (stechend), dann wurde es schnell wieder besser.
1 Woche später Kniegelenkserguss. Knie liess sich nicht mehr beugen oder Strecken.
Arzt liess MRT machen. Ergebnis: Bänder alle ok, Aussen meniskus vernarbt (Teilresektion vor 2 Jahre), Innenmuniskus wohl nicht gerissen aber verändert
und dann kam es
Knorpel schaden 4. Grades an der medialen Femurkondylenrolle und Knochenmarködem an Schienbein oben innen.

Empfehlung Arzt: Mikrofrakturierung

Am Donnerstag habe ich einen Termin im Krankenhaus zur Untersuchung.

Je näher der Termin kommt, desto unsicherer werde ich, ob ich diese OP machen lassen soll.
Habe bedenken wegen der 6 wöchigen Entlastung.
Lohnt sich das oder schreitet der Knorpel Abbau trotzdem weiter so fort.

Wie sind die Erfolgsaussichten bei diesem Verfahren?
Habe echt Angst, dass der Erfolg ausbleibt, da ich von Geburt an X-Beine habe und die Belastung auf der Innenseite dadurch ja höher ist .
Reibt der 'neue Knorpel ' sich dann nicht schnell wieder ab?

Könnt ihr mir vielleicht mit euren Erfahrungen zu einer besseren Entscheidungslage verhelfen?

Vielen Dank im voraus.

A.
 
  9. Antwort von am 26.01.2019  
  Ihr,

bei mir ist so eine Art MF gemacht worden , aber im Sprunggelenk. AMIC-Verfahren, also mit Matrixverklebung. Kissing Lesion, oben und unten.
Bin seit 9 Wochen in der Entlastungsphase.

Ich würde von mir aus sagen, solange man ein lebenswertes Leben ohne Eingriff führen kann, würde ich es wohl rückblickend eher nicht tun. Ich hatte Angst vor der Zukunft, dass es eben schlimmer wird, eigentlich war der status quo noch ok.

Ich hätte es rückwirkend nicht gemacht :-(
Die Zeit der Heilung/Schmerzen/Ungewissheit und Unfähigkeit eine Kaffeetasse 2Meter weit zu tragen, hat mich ziemlich zermürbt.
Bete und hoffe, dass es gutgeht, ansonsten hätte ich einen ziemlichen Pfusch hinter mir.

lg
J.

 
  8. Antwort von am 18.12.2018  
  hatte vor 2 Jahren eine MF, ohne Erfolg, es hat sich kein Ersatzknorpel gebildet. Ich würde mal mit dem MRT zu einem Arzt gehen, der Knorpel transplantiert, ist zwar aufwendig, aber wenn es funktioniert, gibt es wieder richtigen Knorpel. War bei mir nicht machbar, da zu viele Stellen kaputt sind.
Joggen habe ich eingestellt, ich fahre Rad und gehe zum Muskelaufbau ins REHA Studio. Ich habe mit beiden Knien die Aussicht auf TEP, mach das aber erst wenn gar nichts mehr geht. Bewegung und Sport hilft, bei mir halten sich die Schmerzen in Grenzen.
 
  7. Antwort von am 12.12.2018  
  Die Mikrofrakturierung ist im Vergleich zur Osteotomie und zum Protheseneinbau ein sehr kleiner Eingriff, zwar mit längerer Schonung nachher. Auch wenn die Erfolgsaussichten unter 50% liegen: versuchen.

Warum wurde keine Beinachsenkorrektur vorgeschlagen?

Ich würde das Gehen, besonders das Rennen, weitgehend vermeiden, da dabei hohe Kräfte, besser gesagt Drehmomente, auf das Knie wirken, besonders, falls es nicht im Idealwinkel steht.
 
  6. Antwort von am 23.11.2018  
 

Hatte ein X Bein nach Bändeerletzungen.Mit 60 Jahren dann Umstellung von 22 Grad auf O.Erst 10 Jahre später brauchte ich die Prothese.ohne Umstellung hätte ich gleich die Prothese gebraucht und ev.noch einen Wechsel erlebt.

LG G.
 
  5. Antwort von am 22.11.2018  
  Eine vernünftige Klinik wird auch sagen, wenn das nicht erfolgsversprechend ist. Vielleicht kommen sie auch gleich mit dem Rat 'Schlittenprothese' um die Ecke...

Mein operierender Orthopäde hat damals die Kniespiegelung gemacht und die MF nicht mehr gemacht. Sagte mir hinterher, er sähe kein gutes Chance-Risiko-Verhältnis, weil ich auch schon operierte Schultergelenke habe und die bei der langen Entlastung auch leiden würden. Und bei dem Grad der Schädigung die Chance dann dafür zu gering sei.

Er riet mir dann zur TEP, war aber immer sehr zurückhaltend, auch wenn er natürlich Geld daran verdient. Ich denke aber, ein guter Arzt hat genug Patienten und hat das nicht nötig, Patienten zu drängen. Und ich hoffe, dass das auch für gute Kliniken gilt.

Letztendlich kannst Du Dir dann immer noch eine weitere Meinung einholen, vielleicht von einem niedergelassenen Kniespezialisten, der nicht selbst operiert.

Unterm Strich bleibt die Entscheidung mit allen Konsequenzen - ob positiv oder negativ- immer bei Einem selbst.

LG B.
 
  4. Antwort von am 21.11.2018  
  B.

jetzt hatte ich die Antwort geschrieben und war gar nicht angemeldet. Also noch mal:

Deinen Rat mit in Bewegung bleiben nehmehr ich gerne an. Werde es statt mit Joggen mal mit Nordic Walking probieren. Und weiter Radfahren. Auch am Aquajogging bleibe ich dran.

Habe beruflich mal Tage, wo ich nur am Computer sitze und dann wieder Tage wo ich ständig auf den Beinen bin. Daran lässt sich leider auch nichts ändern.

Heute beim Gassi gehen mit meinen Hunden tat es wieder bei jedem Schritt weh. Da ging mir schon durch den Kopf ,ob ich die MF versuchen sollte.

Werde mal hören, was der Arzt im Krankenhaus sagt. Aber vermute mal , dass die Ärzte im Krankenhaus eine OP empfehlen werden.


A.
 
  3. Antwort von am 21.11.2018  
  A.,

gerade bei Knorpelschäden ist Bewegung schon wichtig, weil das das Knie beweglich bleibt und der Knorpel durch Bewegung ernährt wird. Und gute Muskulatur natürlich das Knie stützt.

Joggen ist nicht unbedingt die beste Wahl, weil da ein mehrfaches Deines Körpergewichts auf das Knie kommt. Hängt natürlich auch noch davon ab, wo Du laufen gehst. Wenn Du sch bist und eher auf weichem Waldboden läufst, ist das sicher auch noch mal anders als mit mehr Gewicht über Asphalt. Gute Schuhe sollten eh immer selbstverständlich sein. Ansonsten eben alle Sportarten, die das Knie nicht so stark belasten: Walken, Radfahren, Schwimmen, Gymnastik...

Was arbeitest Du denn? Ich bin auch berufstätig, aber eher Schreibtischtäter, da sind Kniebeschwerden nicht problematisch. Klar, nach OPs war ich trotzdem länger krank geschrieben, aber mit 'normalen' Knieschmerzen bin ich natürlich arbeiten gegangen.

Letztendlich ist nicht gesagt, ob und wann Du doch mal eine Prothese benötigst, es kann natürlich auch sein, dass Du die lange Prozedur auf Dich nimmst und es dann unterm Strich nichts bringt.

Aktuell kannst Du das Knie erst mal nur schonen und heilen lassen, Physiotherapie bekommst Du ja sicher?

LG B.
 
  2. Antwort von am 21.11.2018  
  B.

Erst mal ganz herzlichen Dank für deine Antwort.

Wenn ich deine Antwort lese kommt mir schon der Gedanke, dass die MF ein Versuch wert wäre. Denn ich stimme dir zu, dass ein Ersatz Knorpel sicher besser wäre als eine Prothese in ein paar Jahren.

Allerdings hast du recht, es ist noch nicht lange her. Bin jetzt seit 3 Wochen Krank geschrieben und es ist besser. Klar ich schone das Knie ja auch. Öft Hochlagern , kühlen und Salbei.

Weisst du oder auch andere hier im Forum vielleicht was ich konseativ machen könnte?
Gehe seit kurzem 1 x pro Woche zum Aquajogging, was mir auch sehr gut tut. Was könnte ich noch tun?

Habe halt Angst, dass ich immer wieder Probleme mit dem Knie bekomme und mich der Arzt dann immer wieder krank schreibt. Geht natürlich nicht, da ich berufstätig bin.

B.: Das die Aussenseite bei X-Beinen mehr belastet ist, wusste ich auch noch nicht. Vielen Dank für diese Info.

A.
 
  1. Antwort von am 21.11.2018  
 

jetzt ist mein gerade geschriebener Text weg, weil ich nicht eingeloggt war, grummel…

Also noch einmal: bei X-Beinen liegt die Hauptbelastung auf der Aussenseite. Ich habe/hatte auch X-Beine, mein rechtes Bein ist begradigt worden, weil ich schon mit 20 einen starken Knorpelschaden an der Aussenseite hatte.

Die MF stand vor 4 Jahren bei mir auch zur Diskussion, ich hätte das auch versucht, aber mein Knie war schon zu stark geschädigt, ich habe seit knapp 3 Jahren eine Prothese.

Letztendlich würde ich das von den Beschwerden abhängig machen, Oktober ist ja auch noch nicht lange her. Es KANN sich Ersatzknorpel bilden, eine Garantie gibt es dafür jedoch nicht. Wenn es klappt, ist es natürlich besser als eine (Teil)Prothese.

Wobei es Ersatzknorpel ist, der nicht so stabil ist wie der Ursprüngliche, der kann natürlich auch wieder kaputt gehen. Joggen ist zudem nicht die allerbeste Sportart für ein geschädigtes Knie, Radfahren ist dagegen super.

LG B.


 




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