Hüft-OP wegen starker Bewegungseinschränkungen?



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  1630. Eintrag von am 07.06.2017 - Anzahl gelesen : 202  
  Hüft-OP wegen starker Bewegungseinschränkungen?  
  0!
Ich bin neu hier, 51 Jahre alt und weiblich.
Trotz HD konnte ich bis vor 5-6 Jahren ein beschwerdefreies Leben führen mit viel Sport. Vor Jahren schon wurde mein linkes Hüftgelenk langsam und schleichend steif. Dann zog das rechte nach, so dass ich jetzt starke Beeinträchtigungen im Alltag habe.
Bücken geht schon lange nicht mehr. Socken und Schuhe anziehen ist nicht ohne Greifzangen möglich. Treppe rauf ist nur noch mit Geländer möglich. Kupplung treten wird problematisch. Einsteigen ins Auto ist eher ein Reinwälzen, auf Stühlen sitze ich in Halbliegeposition. Eine Flugreise zu einer Familienfeier muss ich wahrscheinlich absagen, weil ich in einem Flugzeugsitz nur total verdreht sitzen könnte. Vom Boden komme ich nicht mehr hoch, ohne mich irgendwo hochzuziehen.
Bin also ziemlich verzweifelt. Nach Jahren der Verdrängung habe ich mir eingestehen müssen, dass ich kein altersgemässes Leben mehr führe. Aussage Orthopäde 1: Krankengymnastik bringt da nichts mehr. KG habe ich dann trotzdem gemacht, aber ohne Besserung. Aussage Orthopäde 2: beide Hüften austauschen lassen, damit wieder ein aktives Leben möglich wird. Ausserdem würde ich durch die Bewegungseinschränkung den Rücken so stark belasten, dass irreparable Folgeschäden auftreten können.
Das Komische an der Sache ist: die Schmerzen halten sich in Grenzen! Klar, bei Bewegung sind sie da, aber ich kann damit umgehen. Allerdings humpele ich immer etwas. Nachts schlafe ich aber zum Glück wie ein Murmeltier.
Von daher weiss ich nicht, was ich tun soll. Ich dachte, Hüft-OP macht man nur bei starken Schmerzen? Oder auch bei Bewegungseinschränkungen, die bei mir zugegebenermassen drastisch sind? Die Sache mit möglichen Folgeschäden an der Wirbelsäule macht mir schon Angst (zumal ich vor 5 Jahren schon mal einen Bandscheibenvorfall hatte).
Ich weiss nicht, wie ich mich in bezug auf OP oder nicht entscheiden soll. Hat jemand Erfahrung mit einem Arthroseverlauf mit Steifheit aber moderaten Schmerzen?
Klar ist, dass es so nicht weitergeht. Ich werde immer inaktiver und frustrierter und auch meine Familie leidet unter der Situation.
 
  7. Antwort von am 23.04.2018  
 
gibt es inzwischen eine Lösung oder Entscheidung? Ansonsten bitte melden, ich hatte dieselbe Problematik..

H.
 
  6. Antwort von am 29.06.2017  
  Du! Also eine Operation bei solch grossen Beschwerden hätte ich schon längst gemacht. Vergleiche doch eine Hüfttep nicht mit einer Knietep. Eine Rehabilitation nach einer Knieprothese ist viel aufwendiger und langwieriger. Die Hüfttep ist keine grosse Sache. Schon nach 4 Wochen kommst du wieder gut durch den Alltag, nach 3 Monaten wird es unter aller Voraussicht schon besser sein als vorher und nach 6 Monaten ist alles perfekt und du kannst wieder arbeiten, Autofahren und zum Sport. Sogar Reiten, Yoga und sowas  
  5. Antwort von am 11.06.2017  
  Hans-Helmut,
vielen Dank für deine Antwort.
Genau das, was du im letzten Absatz schreibst, ist das was ich befürchte. Dass eine Operation mir vielleicht wenig bringt, wenn alles vorher schon so steif ist. Wenn ich zwei schwere Operationen über mich ergehen lasse und kann dann mein Bein vielleicht nur um 50 oder 60 Grad anwinkeln - das würde mir keine wesentliche Verbesserung bringen.
Die Physiotherapeutin hat auch so etwas in der Richtung angedeutet. Der Arzt hingegen sagte, das Gelenk würde wieder beweglich werden. Also Aussage gegen Aussage und man ist nicht schlauer als vorher.
Vielleicht hat jemand, der eine ähnliche Ausgangslage hatte wie ich, persönliche Erfahrungen? Bin über jeden Erfahrungsbericht dankbar.
Schön, dass du ohne Operation zurecht kommst. Ich wünsche dir, dass es weiterhin so bleibt.

T
 
  4. Antwort von am 11.06.2017  
  Ich bin kein Freund von frühen Prothesenimplantationen. Ich konnte die Prothese seit über 20 Jahren vermeiden. Aber ich habe nun fast nie Schmerzen und bin mittelmässig sportlich aktiv.

Aber dein Fall scheint wirklich scheint nun andernorts ernstliche Nebenwirkungen zu haben, abgesehen davon, dass man sich auch in der zweiten Lebenshälfte ein wenig bewegen sollte.

Heute werden überall Hunderttausende von Hüften ersetzt, ohne grosse Probleme. Man soll lieber froh sein, dass das im Gegensatz zu früher möglich ist, als die Leute halbinvalid wurden.

Das Knie ist immer noch etwas ganz anderes, also nicht damit vergleichen.


Je besser ein Gelenk vorher beweglich ist, umso besser auch mit Prothese. Obwohl Beispiele nicht absolut beweiskräftig ist: ich kannte eine Dame von 82 Jahren, bei der kam es nicht so gut heraus, weil die Hüfte vorher schon halb eingesteift war.



 
  3. Antwort von am 07.06.2017  
  Habe Dir eine PN geschrieben!

Eine OP wegen Arthrose ist eben auch keine 'Muss'-OP. Man kann damit auch so leben, es verkürzt nicht das Leben.

Du wirst hier sicher noch andere Meinungen lesen, weil Manche sich lieber noch so durchkämpfen. Auch legitim, deswegen ist das auch so wichtig, sich selbst bewusst zu entscheiden.
 
  2. Antwort von am 07.06.2017  
  B.,
danke für deine lieben Worte.
Bist du mit deinem neuen Knie denn zufrieden, kannst du wieder Sport machen?
Das wäre auch wichtig für mich, nicht nur die bessere Bewältigung des Alltags. Aber was ist, wenn ich keine Treppen mehr hoch komme, kein Auto mehr fahren kann...? Radfahren wird auch schon kritisch... Und ich möchte noch so viel unternehmen, auch mit meiner Tochter.
Der zweite Arzt, den ich konsultiert habe, operiert auch. Der war ziemlich 'erstaunt' über meinen Bewegungsumfang und fragte mich, wie ich so noch über den Alltag komme. Bei ihm würde ich es dann auch machen lassen, allerdings hat er eine sehr lange Warteliste.
Du hast recht wenn du sagt man lebt jetzt und heute. Es interessiert mich auch wenig was ist wenn ich 85 bin. Das Problem ist, dass ich ein ziemlicher Feigling bin und mich vielleicht vor Angst nicht durchringen kann. (Aber wahrscheinlich wird dann alles nur noch schlimmer.)
Ich glaube, man entscheidet sich leichter, wenn einem die Schmerzen keine Wahl lassen. Aber das ist ja nicht so bei mir.
 
  1. Antwort von am 07.06.2017  
  !

Also für mich wären Bewegungseinschränkungen, die mir kein altersgerechtes Bewegen möglich machen schon ein Grund. Dazu noch die Spätfolgen..

Ich würde mich an Deiner Stelle ( sofern Du das noch nicht gemacht hast) in spezialisierten Kliniken beraten lassen.

Ich habe im letzten Jahr eine Knieprothese bekommen ( mit knapp 46 Jahren) und abgesehen von den vielen Informationen, die ich eingeholt habe, habe ich mir eine Pro-Kontra-Liste gemacht.

Denn man muss natürlich auch einplanen, dass sich der OP Erfolg nicht so einstellt wie erhofft. Dann ist mit Prothese auch nicht zwingend alles möglich ( wenn sie auch lange halten soll) und wenn Du das statistische Lebensalter erreichst, dann werden vermutlich auch noch Wechsel OPs anstehen.

Ich finde wichtig, dass man selber komplett dahinter steht, weil Einem Keiner die Konsequenzen nachher abnimmt. Ich habe meine Entscheidung übrigens bisher nicht bereut!

Ich lebe jetzt und denke ehrlich gesagt nicht drüber nach, was mal sein könnte, wenn ich 90 werde ( wobei ich auch darüber im Vorfeld nachgedacht habe).

Ich wünsche Dir die für Dich richtige Entscheidung!

LG B.
 




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