Zu jung ? Untere Altersgrenze für Hüftprothesen



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  307. Eintrag von am 07.09.2005 - Anzahl gelesen : 86  
  Zu jung ? Untere Altersgrenze für Hüftprothesen  
  0!
Eines verstehe ich nun wirklich nicht : wenn man sich so die Visitenkarten durchliest, kann man verschiedene Altersgruppen finden, die eine Hüftprothese bekommen haben oder bekommen werden. Manchmal liest man bei Leuten ab 50 sie wären zu jung für eine Prothese - aber auf der anderen Seite liest man, dass andere mit 32 schon eine bekommen. Ich versteh da nun gar nichts mehr. Mein Arzt sagte auch zu mir, dass ich mindestens 40 sein müsste um eine zu bekommen.
Vielleicht hat ja jemand eine Antwort für mich.
schön.
Manu
 
  5. Antwort von am 09.09.2005  
  Manu

Die OP in Deinem Alter ist sicher eine schwere Entscheidung. Vor meiner Umstellung 1978 hat mir als einzige Therapie nur die Streckbettbehandlung geholfen. Weiss nicht ob es das noch gibt. Mir hat dann die Umstellung auf 20 Jahre geholfen. Seit kurzer Zeit habe ich eine Mc.Minn. Vor meiner jetzigen OP machte ich eine Kur mit Knorpelschutzpräparaten jedoch ohne wesentlichen Erfolg. Ich glaube man soll möglichst alles versuchen um ev. eine Verbesserung zu erzielen. Meine Grenze zur Op waren die Ruheschmerzen bis spät in die Nacht und obwohl ich schon so alt bin fiel mir die Entscheiung nicht leicht - hatte Zweifel bis zum OP-Tisch hinauf.

F.
 
  4. Antwort von am 09.09.2005  
  Manu,

auch etwas zum Alter: Ich war 20 Jahre als ich meine TEP 1980 bekam ! Der Schaft sitzt nach 25 Jahren immer noch an der selben Stelle! Nur die Pfanne wurde im Januar dieses Jahres gewechselt.

Es ist sicherlich richtig, dass jede Wechsel-OP schwieriger wird. Bei mir hats auch 6 Monate gedauert bis alles O.K. war.



E.
 
  3. Antwort von am 08.09.2005  
  Manu,
ich (30 J.) war im Juni/Juli am gleichen Punkt wie du. Schon von klein auf war klar, dass ich mit ca. 40 künstliche Hüften brauchen würde wegen Dysplasie nach angeborener Luxation. Nachdem ich bereits seit dem Frühling 50 (2/Tag) nahm ohne schmerzfrei zu sein, bin ich zum Orthopäden hier in der Klinik (), obwohl die Hüften ja eigtl. noch zehn Jahre halten müssten. Das Ergebnis war, dass ich mit dem Arzt quasi die OP vereinbart habe, jedoch noch ohne Termin, den sollte ich vereinbaren, wenn der Leidensdruck zu gross würde. Er konnte sich aber nicht vorstellen, dass das noch mehrere Jahre dauern könnte. Nachdem mir auch ein niedergelassener Orthopäde (2. Meinung) eher zugeraten hat, habe ich als OP-Termin den 21.11. ausgemacht (Wunschtermin, nicht wegen Warteliste). Ich freue mich jetzt schon drauf, dass die Schmerzen irgendwann aufhören, und hoffe, dass ich die zweite Hüfte direkt hinterher schieben kann, weil die auch nicht wirklich besser ist. Offensichtlich hatte ich aber Glück zwei solche Ärzte zu finden. Ich schaffe es sogar so langsam, mich mit der 'Ausfallzeit' nach der OP anzufreunden - wohl auch so ein Zeichen von ausreichendem Leidensdruck, weil ich eigtl. sehr an meinen Hobbies hänge. Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung!!

 
  2. Antwort von am 08.09.2005  
  Manu,
alles was B. geschrieben hat kann ich nur voll unterstreichen.
Was man natürlich auch braucht, ist ein Arzt, der einem dabei unterstützt. Wenn er sich querstellt, muss man hart kämpfen oder einen anderen Orthopäden suchen.
Noch ein kleine Erläuterung:
aus Statistiken weiss man, dass TEP's (konv. Schaftprothesen) ca. 15 Jahre halten -bei jüngeren damit aktiveren auch geringer ca. 9J. Jede Revisions-OP ist schwieriger, risikoreicher und es immer weniger Knochen vorhanden. Ferner ist die Lebensdauer von Revisions-TEP deutlich geringer. Und das nimmt mit jeder weiteren Revision meistens noch ab. Das ist der Grund, warum viele Orthopäden eine TEP hinauszögern wollen.
Die verwendeten Prothesenmodelle und Materialien haben sich im Laufe der Jahre auch verbessert, so dass man damit rechnen kann, dass die statistische Lebensdauer auch bei jungen Patienten steigt.
Bei jungen Patienten wird man ferner versuchen Prothesenmodelle die knochensparend sind (McMinn, Druckscheibe, Kurzschaft,...) zu verwenden und auch sehr dauerhaufte Materialien (Keramik/Keramik, Metall/Metall, etc). Man sollte sich dann auch ein KH/Klinik aussuchen, wo ein breiteres Spektrum angeboten wird. z.B. werden McMinn oder Druckscheiben aber auch Kurzschaft-Prothesen nicht in jedem KH 'gemacht', das Hüften macht. Eine Vorstellung in unterschiedlichen KH erachte ich für sinnvoll. Problem: du musst dann entscheiden, welche Lösung du willst, wenn dir unterschiedliche angeboten werden.
Noch etwas zu jungen Mitgliedern - ich führe eine Mitgliederliste, die eine McMinn-Prothese haben: Ich habe 8 aus 150 gefunden, die gleich alt oder jünger sind wie du.
Um einige zu nennen 24, SISSI123, SANTIN (1982)- ist jüngste Mitglied in meiner Liste.
Ich wünsche dir alles Gute.

C.
 
  1. Antwort von am 08.09.2005  
  Manu,

es gibt keine Altersgrenze für eine Hüft-Prothese.
Aber alle Ärzte plädieren im Grundsatz dafür , die OP so lange wie möglich hinaus zu zögern, weil die Haltbarkeit einer TEP (Totalendoprothese) nicht unbegrenzt ist und je früher man eine OP durchführen lässt, desto öfter muss man einen TEP-Wechsel vornehmen lassen.

Letztendlich kommt es aber darauf an, dass man sich selbst für eine OP entscheidet, wenn die Schmerzen die gesamte Lebensqualität beinträchtigen und man sich kaum noch bzw. nur unter starken Schmerzen bewegen kann.
Das Empfinden für den richtigen OP-Zeitpunkt ist individuell verschieden. Jeder hat eine andere Schmerz-Toleranz-Grenze - und wenn die erreicht ist, spielt das Alter keine Rolle mehr.

Aus diesen Gründen gibt es Patienten, die sich 'schon' mit 30 bzw. andere, die sich 'erst' mit 50 operieren lassen.
Zu jung heisst für die Mediziner eigentlich , dass man unter ca. 70 keine altersbedingte Arthrose hat sondern aus anderen Gründen frühzeitig eine TEP benötigt.

Die Beurteilung, ob Du schon vor dem 40. Lebensjahr eine TEP benötigst, hängt also
1. von Deinen Schmerzen und
2. von dem Zustand der Hüften ab (u.a. wie weit ist die Beweglichkeit der Hüfte noch gegeben, wie weit ist die Arthrose fort geschritten etc.)

Ich kann ja nicht beurteilen, ob bei Dir eine TEP jetzt oder erst mit 4o erforderlich ist, kann aber aus eigener Erfahrung sagen, dass man sich für eine OP entscheidet, wenn die Schmerzen dauerhaft sind und die Lebensqualität massiv einschränken
(ich war 49 bei den beiden TEP-Ops).

Wenn Du noch Fragen hast, kannst Du mir gerne in meine Info-Box mailen.



B.
 




ForumNr : 501-3800-Hüftgelenk-Prothese - Erfahrungsaustausch : Hüftgelenk-Prothese - 089
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Stand : 11.09.2005 13:51:16
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