- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
23. Eintrag von am 17.09.2005 - Anzahl gelesen : 28
Physiotherapeuten
0Habe eigentlich nur tolle Leute unter ihnen getroffen, aber immer: zu wenig Zeit, zu kurze Behandlungsdauer, in ständiger Angst um ihren Arbeitsplatz, Geräte stehen trotz hohen Bedarfs ungenutzt herum - weil aus Kostengründen u/o Personalmangels Anwendungen nicht verschrieben werden - bleiben also ohne wirklichen und dauerhaften Effekt.
Viele dieser Anwendungen sind deshalb herausgeworfenes Geld - Körperregeneration dauert und lässt sich nicht in Akkord beheben - sind ja auch meistens über lange Zeit entstanden.
Auch Entscheidungen von verschreibenden Ärzten sind oft nicht zu verstehen: lieber Badeverbot - obwohl sehr sinnvoll, weil wasserdichtes Plaster zu teuer und ähnliches..
Das tolle ist: Die Patienten lernen kennen, was Ihnen hilft, und dann nimmt man es Ihnen wieder weg..
2. Antwort
von am 19.09.2005
Meine Erfahrungen sind:Meine Physiotherapeutin hat sich erst Anfang 2005 selbstständig gemacht, mit einer Ergotherapeutin zusammen und seit Anfang an hat sie so viel zu tun, das sie von morgens 7Uhr bis abends 21Uhr arbeitet. Mittlerweile hat sie schon 2 Teilzeitkräfte eingestellt, damit sie Samstags mal frei hat. Zu meiner Behandlung hat sie gesagt, eigentlich müsste ich ohne Unterbrechung manuelle Therapie in Verbin- dung mit KG bekommen, aber die Krankenkasse sagt, es werden keine mehr bezahlt. Ich habe dann einen langen Brief zur KK geschrieben, und meine Lage beschrieben, aber es kam null Reaktion. Traurig!!! C.
1. Antwort
von am 18.09.2005
A., Du hast Recht und das Thema ist sicher auch ein Thema für dieses Forum. Doch ändern werden WIR leider nichts. Leere Kassen hat das Land! Und das wird sicher auch nicht die heutige Wahl ändern. Keine Partei wird dieses Loch schnell stopfen können. Ich habe schon lange mit der 'sreform' und diversen Sparplänen in diesem Bereich abgeschlossen. Ich nehme das, was ich bekomme, an und nutze alle Möglichkeiten, die es gibt, hier und dort und auch noch dort, an Rezepte zu kommen, wenn ich es brauche! Ich lasse mir vom Therapeuten aber auch immer alles erklären und nutze dieses Wissen, um - wenn man wieder mal nichts verschrieben bekommt - selbst zu handeln.
Natürlich wird die selbst getane Physiotherapie nicht mit einer Physiotherapie bei der man angeleitet und korrigiert wird, bei der man motiviert wird, konkurieren können bzw. wird auch nicht so viel bringen. Doch da ICH es nicht ändern kann (ausser man hat so viel Geld und kann es sich leisten, selbst sich Behandlungen zu 'gönnen' - aber das können ja die wenigsten.) schaue ich, dass ich das Bestmögliche für mich tue.
Dass das nicht immer ausreicht, wissen sicher einige hier.
Natürlich ist es inzwischen so (wie Du auch schreibst), dass diese vielen Streichungen der Kassen zum einen Arbeitsplätze kosten und auch die vieler Patienten darunter leidet. Das wollen die Kassen aber nicht sehen und hören und entscheiden oft nach Aktenlage bzw. rein nach Schema F. Dass die Physiotherapeuten dann irgendwann schliessen müssen hat zur Folge, dass die Patienten auf Termine noch länger warten müssen, als bisher auch - weil es halt wieder eine Krankengymnastikpraxis weniger gibt oder einen Physiotherapeuten weniger. Eine frustrierende Situation!
Dass jeder Patient (und jedes Knie und jede Hüfte und Schulter) anders ist, wird von den Kassen oft abgetan. Doch genau hier liegt das Problem. Der eine Patient ist schneller wieder auf den Beinen als der andere. Der eine braucht mehr Aufwand (also z. B. teure Trainingsgeräte) als der andere. Die Praxen versuchen durch gute Geräte und (meist) gute Physiotherapeuten dem gerecht zu werden und scheitern, weil die Kassen bzw. die Ärzte nicht mehr so viel verschreiben dürfen.
Unsere und die 'Reform' dazu, wird sicher noch viele Umbrüche erleben und wir werden nach wie vor (leider) lernen müssen, damit zu leben.
Ich persönlich werde immer dafür kämpfen, dass ich meine Behandlungen bekomme, solange ein Arzt dies für notwendig ansieht und werde nicht sofort aufgeben, wenn die Kassen nicht mehr zahlen wollen oder das Budget aufgebraucht ist.
Zumindest kann ich dann für mich sagen, dass ich alles getan habe, um an das Optimum zu kommen. Es liegt dann (auch wieder leider) nicht an mir, dass nicht mehr rauszuholen war/ist. Doch ich weiss aus eigener Erfahrung auch, wie schwer es ist zu kämpfen, wenn man Schmerzen hat oder wenn eine Krankheit einfach auch schon extrem lange andauert und man einfach keine Kraft mehr hat.
Ich hoffe und wünsche mir, dass wir alle zusammen möglichst viel Hilfe bekommen! Hoffnung braucht man immer! Ohne Hoffnung hätte ich schon lange aufgegeben. LG B.