- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
958. Eintrag von am 24.10.2005 - Anzahl gelesen : 168
OP sinnvoll - auch wenn man keine Schmerzen hat?
0 bei mir wurde ein grossflächiger (8 qcm; 30 Jahre Sport)Knorpelschaden IV. Grades in der Knieinnenseite festgestellt. Lt. den Dr. 'laufe ich auf Felge'. Da ich erst 35 Jahre alt bin und man eine Prothese noch hinauszögern will, hat einer meiner Dr. eine Kniegelenksumstellung empfohlen. Sehe dem aber skeptisch entgegen. Vorgeschichte: Habe seit 1991 4 Knie OP`s hinter mir (Kreuzbandriss, Meniskusentfernung usw.). Die letzte im April 2004. Habe aber keine Schmerzen im Kniegelenk bei normaler Belastung (war im Feb. 05 noch schmerzfrei Ski fahren und habe bis zum Sommer 05 noch 2-3 mal die Woche Fussball gespielt). Zum Arzt bin ich gegangen, da ich häufig muskuläre Probleme im Wadenbereich hatte. Falsches Laufbild durch 10 % Einschränkung der Streckung des Li. Knie. Würde mich sehr freuen, wenn mir jemand Tipps geben kann, ob eine OP sinnvoll erscheint, auch wenn man keine Schmerzen hat. Oder sollte man erst mal abwarten wie sich das weiter entwickelt. Andere Alternativen? Habe mal etwas vom künstlichen Knorpelersatz gehört.
Jens
9. Antwort
von am 02.11.2005
Jens, wenn ich an deiner Stelle wäre , würde ich mich nicht eher operieren lassen, bis du wieder Schmerzen bekommst und du dadurch erheblich eingeschränkt bist. Es ist nicht jede OP ein Erfolg, da spreche ich leider aus Erfahrung. Wenn ich damals das gewusst hätte, hätte ich die Finger von allem gelassen. Jede OP bringt gewisse Risiken mit sich. Kannst ja nachlesen , was war, ist zu lang, um alles auf zu schreiben. Mein Bekannter hatte damals eine Umstellung machen lassen und das hat ewig gedauert, bis er wieder fit war. Erkundige dich vielleicht noch mal bei einem anderen Arzt.
J.
8. Antwort
von am 02.11.2005
Meine Meinung zu Deiner speziellen Frage: Wenn Du keine Schmerzen hast, sehe ich vordergründig keinen Grund für eine OP. Schon längst nicht sehe ich einen Sinn darin, das Bein umzustellen, wenn eigentlich klar ist, dass Du, da vorgeschädigt, in einigen Jahren wahrscheinlich doch ein neues Knie brauchst; allein deshalb, weil Dir ja bereits 'Puffersubstanz' im Knie fehlt. Ich kann mir mit der grössten Fantasie nicht vorstellen, dass Du bei dieser Voraussetzung zeitlebens ohne neues Knie auskommen solltest. Ich bin aber gerne bereit, auch in die andere Richtung zu denken; nämlich, dass Du mit einer Umstellung noch ein paar Jahre länger ohne neues Knie auskommen könntest. Dann ist die Frage, ob Du Dir 2-5 Jahre Hinauszögern mit einer zusätzlichen OP erkaufen willst. Wenn Du dazu ja sagst, dann lass es machen. Eine Alternative, die in gleiche Richtung wie die vorgeschlagene PP geht, ist übrigens die seitliche Schuherhöhung. Damit wird auch Druck von der geschädigten Seite des Kniegelenkes genommen; im Endeffekt gleichartige Wirkung wie die Umstellung. Wenn ich nun noch ein bisschen sinniere, macht eine Umstellung für mich eigentlich nur dann wirklich Sinn wenn man noch alle Menisken und Knorpel 'beisammen' und entsetzliche O-Beine hat, die einen Meniskusschaden und nachfolgende Arthrose geradezu provozieren.....oder? Und nun hoffe ich, dass ic auch Dir bei Deinen Gen geholfen habe und Dich herzlich!
7. Antwort
von am 02.11.2005
Jens,
solange Du keine Schmerzen hast, würde ich auch keinen an meinem Knie rumschnippeln lassen. Allerdings würde ich mich informieren, was man tun kann, wenn nichts mehr geht.
Ob eine umstellungsosteotomie bei einer 4.gradigen A. was bringt, weiss ich nicht; bei einer ACT würde man die in vornehmen, weil sonst das ganze für die Katz ist.
Am Sport würde ich was ändern, harte Sportarten, wo man viel springen muss (wie Fussball, Squash etc.) soll man meiden und gelenkschonende machen (Schwimmen, Radfahren, wandern, Nordic Walking).
Immerhin - letztes Jahr hatte ich laut OP-Bericht rechts eine 4.gradige - und jetzt haben sich manche Stellen regeneriert und es ist nur noch eine 3.gradige - ich mache seit Anfang 05 regelmässig Radfahren (30 min/Tag), wandern, Nordic Walking seit Frühjahr - und jetzt kommen noch spezielle Knieübungen dazu.
Ansonsten habe ich bei einer 3.gradigen A. in beiden Knien keine Schmerzen, und deswegen lasse ich auch keinen ran.
, von H.
6. Antwort
von am 27.10.2005
Jens, wie C. sagte, raus ziehen,aber nicht zu lange. Hab zu lange gewartet und mir eine Gangart angewöhnt gehabt, so dass sich mein Knie der Stellung anpasste. Jetzt nach der Umstellung war es kaum mehr möglich mein Bein ganz durch zu strecken. Versuch über deinen Orthopäden und KG deine Gangart zu korriegieren und verzichte auch aufs Skifahren, so schwer es auch fällt. Bei mir war ein Sturz der das ganze beschleunigte und ich mich dann den ganzen Operationen unterziehen musste. Grüssle
5. Antwort
von am 25.10.2005
Jens! Auf längere Sicht hin würde ich mich schon mit dem Gen der Umstellung auseinandersetzen, aber ich würde auch warten, bis wieder Beschwerden einsetzen. Du darfst sie nur nicht aus Angst bagatellisieren.Du könntest bei einer Achsenfehlstellung auch vorher versuchen, ob Du mit Aussen-oder Innenranderhöhungen an den Schuhen oder als Einlagen (je nach X-oder O-Bein) klarkommst.Ich gebs ja zu, ich habe auch bis zum letzten Drücker gewartet und die Umstellung hat trotzdem gut geklappt. C.
4. Antwort
von am 25.10.2005
Das wichtigste habe ich noch vergessen. Schon mal vielen Dank für eure Antworten und Ratschläge. Jens
3. Antwort
von am 25.10.2005
Noch eine Anmerkung zu meiner Anfrage. Mit dem Sport (ausser Radfahren) habe seit August aufgehört. Nicht wegen Schmerzen im Knie, sondern wegen ärztlichem Anraten, denn Schmerzen habe ich bisher nicht. Sollte man dennoch eine OP durchführen lassen, obwohl man keine Schmerzen im normalen Alltag hat. Beruflich habe ich einen Bürojob. Daher keine grössere Belastung.
2. Antwort
von am 24.10.2005
Jens! hat Recht, alle Sportarten, die mit aprupten Drehbewegungen einhergehen, ziehen unter Umständen wieder neue Meniskuseinrisse oder Knorpelablösungen nach sich.Du solltest Dich da ein bisschen vorsehen. Eine Knieumstellung ist dann sinnvoll, wenn die Achse nicht stimmt, das heisst, wenn Du O-oder X-Beine hast. Es kann gut sein, wenn Du Glück hast, dass der Erfolg einer Arthroskopie ein paar Jahre vorhält(so war es bei mir auch), aber damit wird nicht die Ursache behandelt. So wirst Du früher oder später garantiert wieder Schmerzen bekommen.Eine Umstellungsosteotomie ist eine umfangreichere OP als die TEP und sollte nur von Orthopäden gemacht werden, die viel Erfahrung mit dieser OP haben, aber bei gutem Gelingen-und davon sollte man immer ausgehen-kannst Du den Gelenkersatz um etliche Jahre hinauszögern.Ich hatte meine Umstellung vor 3 Jahren und bin immer noch sehr zufrieden. Ich bin in der Lage meinen Beruf, in dem ich ich viel laufen und heben muss, wieder auszuüben und ich skate wieder. All das habe ich meiner Umstellung zu ven. Du musst nur wissen, das es im Schnitt ein halbes Jahr dauern kann, bis Dein Knie wieder richtig funktionsfähig ist, und dass nur mit eiserner Disziplin beim täglichen KG-Programm.Es klingt vorher schrecklich und ich hatte auch nicht immer die Geduld, aber im Nachherein bin ich doch dankbar, dass alles so gut geworden ist. Viel Glück bei der richtigen Entscheidung wünscht Dir C.
1. Antwort
von am 24.10.2005
Die Schmerzen kommen vermutlich von einer Schonhaltung die du einnimmst und das knie nicht durchstreckst.Durch geziehlte KG kannst dir ein normalén Laufgang an trainieren.Doch vermute ich dann,dass die Scmerzen im Knie dann kommen.Die Knieumstellung ist sinnvoll,wenn du X Beine hast,den Grad der Fehlstellung kann man durch eine Ganzbeinaufnahme feststellen.Als erstes würde ich mit dem Arzt reden,was deinen Sport betrifft.Hier solltest was tun.Skifahren und Fussball ist an und für sich Gift bei einer Arthrose.Die Umstellung ist eine Schmerzhafte Angelegenheit und dauert Monate,sogar Jahre bis sie fruchtet.Mach dich auf einen längeren Ausfall bei der Arbeit gefasst.Natürlich,je nachdem wie deine Arbeit aussieht.