- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
634. Eintrag von am 24.08.2005 - Anzahl gelesen : 39
Coxarthrose - Schmerzen aber erträglich
0Zuerst zu meiner Person. Ich (33) war in meiner Jugend extrem sportlich, spielte Fussball, ging wandern und skaten, spielte Tennis und Squash. Doch damit war mit 23 Schluss, da wurde bei mir eine Coxarthrose rechts diagnostiziert, der erste Orthopäde meinte, ich müsse sofort alle meine Aktivitäten einstellen, ich solle mich nunmehr auf Schwimmen und Radfahren verlagern. Da mich schwimmen nicht freut, hab ich mir sofort ein Mountainbike gekauft und bin seither begeisteter Radfahrer. Ich ging auch immer wieder mal laufen oder wandern, jedoch nur so 1x wöchentlich, öfter liessen es die Schmerzen in meiner rechten Hüfte nicht zu. Übrigens liess ich die Diagnose Coxarthrose auch noch von 2 anderen Spezialisten bestätigen um ganz sicher zu sein. Seit ca. einem Jahr sind die Schmerzen jetzt jedoch viel schlimmer geworden und sie verschwinden auch kaum, wenn ich mich körperlich total verschone, deshalb suchte ich einen Hüftspezialisten auf. Dieser erzählte mir erstmals von dieser McMinn-Methode, die er seit Juni operieren kann. Er hat sich diese OP-Technik in einer Klinik in abgeguckt, und der dortige Arzt erzählte ihm von sensationellen Ergebnissen. Bevor es aber bei mir zu dieser OP kommt, würde er mir noch gern Injektionen in die Hüfte geben, die den Verschleiss stoppen sollten. Nach jetzt 2x 3 Injektionen und einer Physiotherapie, die meiner Meinung nach überhaupt keine Besserung erzielten, bin ich glaube ich bald soweit um mir eine McMinn einsetzen zu lassen. Es ist zwar bei mir so, dass ich mit dem Schmerz schon leben könnte, allerdings müsste ich dann auf alle Aktivitäten verzichten, und das fällt mir ziemlich schwer.
Da ich noch nie im Krankenhaus war hab ich natürlich ordentlich Bammel vor dieser OP. Ist man dann eigentlich wieder ein wenig beweglicher? (ich kann derzeit meinen rechten Oberschenkel nicht weiter als 90° anwinkeln) oder z.B. Schuhbänder binden geht auch sehr schwer.
könntet Ihr, die schon eine McKinn haben erzählen wie stark bei Euch die Schmerzen vor der OP waren bevor Ihr Euch überwunden habt die OP durchführen zu lassen, weil eigentlich kann ich ja schon Leben damit, nur weil soviele Mitglieder im Forum schreiben, dass sie nach der OP wieder viele Sportarten ausfüben können die vorher nicht mehr möglich waren. Mittlerweile hab ich auch beim Mountainbiken leichte Schmerzen.
Ich wäre sehr froh über ein paar ermutigende Worte.
LG Kurt
2. Antwort
von am 25.08.2005
Kurt,
meine 1. OP nach McMinn hatte ich vor 2 Jahren. Bereits ein Jahr vorher hatte man mir in der Charité gesagt, dass man mir, wenn ich denn wollte, sofort eine TEP machen würde. Bis dahin hatte ich mich mit dem Thema überhaupt noch nicht auseinander gesetzt und fing also erst mal an zu recherchieren, wobei mir u.a. auch dieses Forum sehr hilfreich war. So bin ich dann irgendwann auf McMinn gestossen und habe mich nach einer Beratung bei Prof in auch für diese Methode entschieden. Zum Zeitpunkt der OP war ich 53 Jahre alt, also etwas älter als Du ;-)). Meine Beweglichkeit im Gelenk war stark eingeschränkt (Rotation und Beugung) und ohne Schmerzmittel war an Bewegung gar nicht mehr zu denken. Vorher war ich eigentlich immer sportlich aktiv gewesen (Radl fahren, skifahren, joggen - Tennis hatte ich aus Zeitgründen schon früher aufgegeben). In den letzten Monaten und Wochen vor der OP ging eigentlich nur noch Muckibude und auch da tat mir hinterher alles weh. 5 Wochen nach der OP, also nach der Reha, bin ich dann 3x die Woche mir dem Rad ins Fitness-Studio, um meine Beinmuskeln wieder aufzubauen und 5 Monate danach bin ich in Skiurlaub gefahren (alpin). Alles bestens. Was ich nach 2 Jahren immer noch habe und mir wohl erhalten bleiben wird, ist die Wetterfühligkeit der Narbe aber sonst gibt es keine Probleme. Am Montag werde ich an der 2. Hüfte operiert - wieder nach McMinn und dann hoffe ich, doch für ein paar Jahre Ruhe zu haben. Diesmal habe ich mich deutlich früher für die OP entschieden, weil ich mittlerweile weiss, dass es nicht besser, sondern immer schlimmer wird. Ich wünsche Dir alles Gute
C.
1. Antwort
von am 24.08.2005
Kurt, als mir (damals 52J) die Orthopädin sagte, die linke Hüfte wäre soweit verschliessen, dass sie eine OP befürworten würde, habe ich ich direkt ja gesagt, da ich einige Leute kenne (u.a. meine Mutter und ein Arbeitskollege) die sich jahrelang gequält haben und nach der Op gesagt haben, hätte ich das bloss schon Jahre eher getan. Zum Entscheidungszeitpunkt hatte ich das Laufen (30-60km /Wo) und Volleyball (Freizeitteam) aufgegeben und auf NordicWalking und Radfahren umgestiegen. Bewegungseinschränkungen links erheblich, Schuhe schnüren nur unter Kraftanstrengung. Sehr schlechtes Gangbild (Watschelgang). Schlimm waren Einkaufsbummel (Gehen, Stehen, Gehen,...) Durch beruflich bedingte Umstände und der 'Umstieg' auf ein Krankenhaus/Operateur mit McMinn, wurde es fast ein Jahr später. In diesem Jahr ist es rasant bergab gegangen. Lange Anlaufschwierigkeiten nach jedem Sitzen, nachts schlecht schlafen etc. Zum Schluss war ich froh über den OP Termin. Ich konnte es bis zum Schluss noch ohne Schmerzmittel aushalten (das war mein selbstgesteckes Ziel). Die Nordicwalking 'Leistung' war kurz vor der Op noch ca. 1h (mit 2-3T Schmerzen und miserablem Gang). Operation und Reha alles bestens verlaufen. Was die Besserung anbetrifft bin ich vielleicht nicht das absolute Vorzeigebeispiel. Die Beweglichkeit links ist nicht wieder hergestellt worden. Das Schuheanziehen ist immer noch nicht einfach und das Laufen will bei mir auch nicht. Max 15-20 min mit danach Schmerzen. Ich habe es inzwischen aufgegeben und Fahre Rad, NordicWalking im Winter, Wandern 3-4h , auch schon Skilanglauf, Schlittschuh, ohne grössere Probleme. Manchmal meldet sich die nichtoperierte Seite. Mein persönlicher Zufriedenheitsgrad würde ich mit 90% angeben. Was die Ursachen meiner Probleme sind, ist unklar. Etwas kann darin begründet liegen, dass ich zu schnell zu viel gewollt habe (siehe auch meine Visitenkarte) kurz nach der OP. Z.T. waren die Bewegungseinschränkung vor der OP erheblich, was dann nur sehr langsam und mühsam durch geduldiges Üben wieder verbessert werden müsste. Dazu fehlt mir die Geduld. Trotzdem kann ich vor allem jüngeren und sportlichen Leuten nur raten, wenn möglich, den Weg McMinn zu nehmen. Die OP-Risiken sind sowieso zu tragen. Man kann mit einer McMinn eigentlich nur gewinnen - so mein Motto. Hier im Forum haben schon über 130 Mitglieder eine McMinn Op hinter sich. Die meisten mit sehr gutem Ergebnis. es gibt aber auch einige wenige Fälle, wo es nicht so erfolgreich war. Ein Fall mit Oberschenkelhalsbruch ist auch, dabei, die Frau mit einer TEP versorgt, ist heute sehr zufrieden. Leute, die nach einem Jahr immer noch Schmerzen haben, sind bestimmt weniger beneidenswert und diese gibt es auch. Ich sage, -für die Betroffen gru - die Statistik stimmt auch bei McMinn im Vergleich zu normalen TEP-OP's. Suche dir einen guten und erfahren Operateur, der auch schon McMinn-Erfahrung hat, zu dem du das nötige Vertrauen hast und der Rest ist deine Konstellation und eine Portion Glück. Du persönlich musst entscheiden, wann für dich der Zeitpunkt gekommen ist, für eine OP. Ich wünsche dir viel Glück bei deiner Entscheidungsfindung.