Behandlungsmöglichkeiten der Coxarthrose bei unter 30jährigen
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85. Eintrag von am 30.01.2017 - Anzahl gelesen : 50
Behandlungsmöglichkeiten der Coxarthrose bei unter 30jährigen
0 liebe Community,
erst mal ein kleiner Einblick in meinen Krankheitsverlauf:
Mit 25 Jahren hatte ich den ersten Bandscheibenvorfall. Seitdem habe ich Schmerzen im LWS Bereich. Bei diversen Ärzten wurde ich entweder mit Schmerzmitteln behandelt, da man sich die Schmerzen nur durch den Bandscheibenvorfall erklären konnte, oder man sagte mir direkt, dass ich keine schwerwiegenden Krankheitssymptome googlen muss, wenn ich einen gelben Schein will (wohlgemerkt habe ich immer betont, dass ich weiterhin arbeiten möchte, ich aber Schmerzmittel nicht als langfristige Lösung akzeptiere). Kurz vor meinem 28. Geburtstag wurden die Schmerzen immer schlimmer, zudem hohe Belastung auf der Arbeit. Nun hiess es, ich habe einen Burn-Out und die Schmerzen haben einen psychischen Ursprung. Daraufhin habe ich mich bei mehreren Orthopäden vorgestellt, bis sich endlich mal einer erbarmte, Röntgen und MRT durchzuführen. Diagnose: beidseitige Coxarthrose, vermutlich schon seit über 10 Jahren. Zwei voneinander unabhängige Ärzte (Orthopäde und Radiologe) sagten mir, dass die Hüfte auf meinen Bildern der einer ca. 80jährigen Frau entspricht. Seitdem wird nichts mehr gemacht. Ich bekomme lediglich Rezepte für Physio und manuelle Therapie. Ich möchte einen Hüftersatz in meinem Alter definitiv nicht gutheissen, aber ich habe das Gefühl, dass sich aufgrund meines Alters keiner 'an mich ran '. Ich bin momentan arbeitsunfähig, so dass die KV mir mit dem MDK auf die Pelle rückt. Trotzdem passiert nichts und ich bin auch nicht bereit, auch nur zeitlich befristet in Frührente zu gehen. Ich kann weder lange sitzen, noch mich bewegen oder Auto fahren, geschweige denn den Haushalt (kinderlos) zu bewältigen.
Nun zu meinen Fragen: Gibt es hier den einen oder anderen mit ähnlichem Verlauf? Gibt es irgendwo (und ich bin bereit, quer durch Deutschland zu reisen) eine Klinik, die auch junge Betroffene ernst nimmt und sich wenigstens mit operativen Methoden auseinander setzt anstatt kollektiv die Option 'OP' aufgrund des Alters auszugrenzen? Im Moment bin ich einfach nur ratlos, wie mein Alltag (Familienplanung?) die nächsten 50 Jahre aussehen soll und ob es keine Möglichkeit gibt, meine Lebensqualität zu n.
Im Internet finde ich NICHTS vergleichbares.
Vielen lieben Dank schonmal allen, die sich die Mühe gemacht haben, diesen Text zu lesen und (hoffentlich) auch den ein oder anderen Tipp für mich haben!
3. Antwort
von am 04.02.2017
B., C.,
danke für eure Nachrichten! Meine Antwort darauf ist schief gelaufen und dann hat mich die Ge voll erwischt, sodass ich jetzt erst antworte!
Mittlerweile war ich beim MDK, der der gleichen Meinung ist wie ich (wobei man da nie weiss, ob die nicht generell eine OP vorziehen, um mich so schnell wie möglich finanziell loszuwerden). War nun bei einigen Ärzten, allerdings habe ich erst vor kurzen die Tragweite dieser Diagnose begriffen und suche jetzt (erst) nach Hüftspezialisten (als nächstes nehme ich die in Angriff). Ausschlaggebend war m.M.n. wirklich mein Alter, sonst würde man mir qualifizierte Argumente pro/contra und eine Therapiemöglichkeit vorschlagen, um mich wenigstens wieder fit für den Arbeitsalltag zu bekommen. Reha wird vom MDK auch nur unterstützt, weil ich eine Kombi aus psychischer und physischer Therapie beantragt habe. Ich habe jetzt erst mal einen Termin in der Klinik, in der bereits erfolgreich meine Sprunggelenksarthrose behandelt wurde (ausgelöst durch einen Bruch) und einen Termin beim Rheumatologen, da ich auch medikamentös nicht wirklich betreut werde. Ich hab halt noch genug starke Mittel daheim, da sagen dann alle, solange ich es nicht übertreibe, soll ichs einfach weiterhin wie bisher nehmen.
Das einzig Positive bisher ist mein Therapeut für manuelle bzw. Physiotherapie. Die scheinen wirklich Ahnung zu haben und nehmen mich ernst.
So, mal schauen was die Zukunft bringt!
Danke euch für eure Tipps und Meinungen :)
2. Antwort
von am 31.01.2017
Bandscheibe ist doch einfach diagnostizierbar: meistens einseitig und schlimmer werdend bei Beugung nach hinten und bei Sitzen mit durchgedrücktem Rücken. Manchmal neurologische Auswirkung das Bein hinab. Es ist mir nicht klar, warum man denn nicht als erstes ein Röntgen machte, denn es drohen andere schlimmere Krankheiten.
Im Röntgen sieht man schon eine beginnende Arthrose, MRI ist teuer und zu Beginn unnötig. Wird ja alles bezahlt!?
Ich würde keine Therapie machen, ausser vielleicht um den Bewegungsumfang weitgehend zu erhalten.
Grundsätzlich sollte der Schmerz deutlich zurückgehen bei weitgehender Entlastung. Wie gut nützen Antirheumatika?
Als ich stärkere Schmerzen hatte, setzte ich mich auf einen Fahrradsattel auf dem Bürostuhl, um die Hüftgelenke nicht zu belasten.
Ich sehe bei dir keine Methode ausser der Prothese. Grundsätzlich hinauszögern unter Beachtung der Schmerzen und Funktionsfähigkeit, aber auch der Tatsache, dass zu langes Warten dem Ergebnis abträglich sein kann.
1. Antwort
von am 30.01.2017
warst Du denn schon bei verschiedenen Ärzten oder in spezialisierten Kliniken?
Ich habe mit 45 eine Knie-TEP bekommen, bin also älter als Du, aber für eine TEP auch noch eher jung. In verschiedenen Kliniken, in denen ich zu Vorträgen zu dem Thema war, wurde immer wieder gesagt, es gäbe keine Altersgrenze und es sei immer eine Einzelfallentscheidung.
Ein sagte zu mir, es gäbe ja auch junge Rheumapatienten, die schon früh künstliche Gelenke benötigen würden, weil alles zerstört sei.
War denn nur Dein Alter ausschlaggebend? Mein Doc sagte mir, entscheidend sei immer der Leidensdruck des Patienten (die medizinische Indikation muss natürlich auch eindeutig sein!).
In der Reha waren einige junge Hüft-Tep-Patienten.
LG B.
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