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2773. Eintrag von am 17.09.2016 - Anzahl gelesen : 95
Mit 27, Knie Arthrose, viele Fragen.
0, Ich erzähle erstmal kurz zu mir. Mit 24 fingen meine Probleme im Rechten Knie an, ständige Schmerzen bei Belastung, Streckung häufig nicht mehr möglich am Abend. Gelegentliche Schwellung. 1. Orthopäden machte nicht viel, Einlagen, 6 x Physio zum Muskeln Aufbau im Rechten Knie. Ich fühlte mich bei ihm nicht wohl. 2. Orthopäde schickte mit mit Verdacht auf Meniskusriss ins MRT. Nichts war, alles gut nur leichte Schwellung des Schleimbeutels. Ein weiteres Jahr verging, Nachts bin ich sehr häufig wach geworden vor Schmerzen, Autofahren, sitzen alles eine Qual. Arbeiten wurde immer schlimmer (Ambulante Krankenpflege). 3. Orthopäden. Sagte nach Untersuchung sofort Kruzbandriss, schaute sich die MRT Bilder von vor 1 Jahr an. Würde man auch dort schon sehen. Naja, Montag zur geplanten Ambulanten Op. Wach geworden, sofort gemerkt irgendetwas stimmt nicht. Arzt kam, Kreuzband war vollkommen okay. Knorpel war hinter der Kniescheibe nicht mehr vorhanden, kniescheibe wurde gerichtet. Mehr würde ich am Dienstag erfahren. Naja, Dienstag beim Schläuche ziehen war mein Kreislauf nicht so begeistert habe nicht mehr viel mitbekommen. Weiss nur nächste Woche wieder hin. Befund besprechen, schauen was links gemacht werden kann. Dort beginnen seit Wochen auch schmerzen, welche jetzt natürlich durch die einseitige Belastungen noch schlimmer werden.
Ich hoffe ich komme dieses Jahr wieder ans Arbeiten. Ist Physiotherapie von nur 15 min 2x Wöchentlich normal? Kommt mir so wenig und kurz vor. Wie sind die Erfahrungen wie es in meinem alter weiter geht? Fühle mich noch so überrumpelt.
Vielen Dank fürs Lesen
5. Antwort
von am 21.09.2016
lass dir unbedingt den OP-Befund geben. Es wäre auch hilfreich diesen hier abzutippen. Interessant sind folgende Dinge:
- welchen Grad hat die Knorpelschädigung (das geht bis 4) - wo ist die Schädigung lokalisiert (z.B. laterale oder mediale Facette der Kniescheibe).
Bevor ich das linke Knie operieren lassen würde, würde ich zunächst die Entwicklung am operierten Knie abwarten. Das Laterale Release bringt nur dann ein brauchbares Resultat, wenn die Indikation perfekt gestimmt hat.
4. Antwort
von am 21.09.2016
Am Anfang jeder orthopädischen Untersuchung sollte die Examination des Ganges, der Bewegung, der anatomischen Besonderheiten liegen. Dabei hätte die exzentrische Lage der Kniescheiben auffallen müssen. Das erste, was ich einmal hörte: 'Sie haben grosse Kniescheiben'. Stimmt, muss aber nicht krankhaft sein.
Es ist nun ziemlich klar, was bei dir Ursache der Probleme sind: die zu engen Aussenbänder der Kniescheibe, welche sie nach aussen zwingen mit Ueberlastung des äusseren Teils. Test: Bein ausgestreckt und entspannt. Mit Finger Kniescheibe nach links und rechts drücken. Es sollte je eine Verschiebung von 0,5 bis 1 cm resultieren.
Es gibt nun kaum etwas anderes als auch die linke Kniescheibe korrigieren lassen.
Kann sein, dass es rechts trotz Abnutzung zu einem befriedigenden Resultat kommt, aber das kann Monate dauern.
3. Antwort
von am 19.09.2016
Erstmal vielen Dank für eure Antworten. Einen Arztbrief oder so habe ich nicht, da ich mich Ambulant bei meinem Orthopäden Operiert haben lasse. Auf dem Zettel für die Physio steht: Arthroskopischen Chondroplastik retropatella mit Lateral relaese. Sonst habe ich nur die Infos wie schon geschrieben.
Das MRT wurde vor ca 1 Jahr bei Orthopäde Nr 2 gemacht, ein aktuelles gab es nicht. Röntgen wurde beim Vorgespräch für die OP gemacht. Da Orthopäde Nr. 3 auf dem MRT ja angeblich durch den Kreuzbandriss mein Problem gefunden hat, wurde ein neues natürlich auch nicht hinterfragt. Meine Beschwerden vor der OP waren die häufigen Schmerzen, meist Nachts, beim Autofahren und Treppensteigen. Beugung ging aktiv nicht mehr, Streckung o% sehr schmerzhaft, dazu kam eine Instabilität. Laut Physio wurden die Bänder an der Kniescheibe durchtrennt, meine Kniescheiben stehen sehr weit nach aussen. Erst jetzt seh ich den Vergleich, rechts ist jetzt in der Mitte, links sehr weit aussen. Zuhause kann ich seit heute ohne Stützen laufen, zwar nicht gut aber es klappt. Draussen natürlich nur mit, mein linkes Knie zickt schon ordentlich, würde es jetzt nicht als starke Schmerzen bezeichnen, aber ich merke die letzten Tage schon ordentlich wo die hauptbelastung liegt.
Eigentlich fühle ich mich bei meinem Orthopäden gut aufgehoben, im Vergleich zu Nr 1 und 2.
Am Donnerstag muss ich zum Fädenziehen, werde wohl viele Fragen haben.
2. Antwort
von am 19.09.2016
kannst du den OP-Befund einmal abtippen? Das hört sich alles sehr vage an - insbesondere auch bezüglich dessen, was bei der OP gemacht wurde. Was mich wundert, ist der Umstand, dass die Knorpelschädigung wohl nicht im MRT zu erkennen war. Bei einem schweren Schaden sollte das aber schon der Fall sein. Auch ist die Symptomatik eines schweren Knorpelschadens hinter der Kniescheibe ziemlich charakteristisch. Das kann man als Betroffener teilweise schon selbst erkennen (Vorderer Knieschmerz, Knirschgeräusche unter der Kniescheibe z.B. beim Treppen laufen). Knorpelschäden hinter der Kniescheibe treten fast immer beidseitig auf (Ausnahme sind traumatisch bedingte Schäden). Insofern kann man sich schon denken, was links zu erwarten ist. Als aus meiner Sicht wichtiger Hinweis: die Kniescheibe ist so ziemlich das Komplexeste, was es in der Orthopädie gibt. Hier sollte man bei der Auswahl eines Operateurs extrem kritisch sein. Aus dem von dir Geschriebenen würde ich jetzt einmal ganz vorsichtig in Frage stellen, ob du da bei der richtigen Adresse gelandet bist.
1. Antwort
von am 19.09.2016
An der Kniescheibe gibt es häufig schon früh Knorperdegenerationen, nur sind sie begrenzt auf kleine Areale und werden nicht bemerkt.
In deinem Fall ist es wohl schneller und stärker gegangen, da anscheinend eine leichtere Fehlstellung besteht ('Kniescheibe gerichtet' - was versteht er darunter? Wirksame Umstellungen bedingen eine grössere offene Op.).
Nach Röntgen- oder MR-Aufnahmen in einem Institut mit Radiologen wird ein Bericht erstellt zuhanden des einweisenden Arztes und auch des Patienten. Besonders beim MRI kann fast nur ein Radiologe einen vollstänigen und fehlerfreien diagnostischen Bericht schreiben. Deshalb muss dein 3.Orthopäde nicht etwas hineininterpretieren. Ein Kreuzband kann nicht einfach so reissen! Da braucht es schon eine gewaltige Krafteinwirkung.
Eigentlich sollte grundsätzlich zuerst das billige einfache Röntgen gemacht werden, da sieht man die Stellung der Knochen und fast immer tieferreichende Abnutzungen, inkl. Kniescheibe.
Bei mir begannen die Gelenkschmerzen jeweils im Abstand von wenigen Monaten, deshalb ist das Auftreten bei dir links nicht so ungewöhnlich.
Bei der Kniescheibe gibt es keine einfachen Lösungen. Was versucht wird, ist eine Verlagerung nach vorne und/oder seitlich. Die meisten können es nicht.
Starke Muskeln oberhalb des Knies, besonders des m. vastus medialis, sind wichtig für die Führung der Kniescheibe. Bei Kniescheibenschmerzen kommt es zu deren Schwächung. Diese für die Ursache zu halten, ist aber falsch, und Physiotherapie kann nicht die Lösung des Problems sein.
Mit 27, Knie Arthrose, viele Fragen.
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