Habe sehr grosse Angst um meinen Job. Diagnose Chondropathia Patellae bei Jägerhut



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  2788. Eintrag von am 23.12.2016 - Anzahl gelesen : 68  
  Habe sehr grosse Angst um meinen Job. Diagnose Chondropathia Patellae bei Jägerhut  
  0Liebe Forumsteilnehmer/innen,

ich bin ganz neu hier, habe mich gerade erst registriert. Kurz zu mir. Ich habe schon seit meiner Kindheit immer mal wieder Knieschmerzen. Es wurde einige Male geröntgt, jedoch war immer alles ok. Ich war auch nie bewegungseingeschränkt und die Schmerzen gingen immer von alleine wieder weg.

Letztes Jahr begann mein rechtes Knie zu knacken, wenn ich Treppen gestiegen bin. Der erste Arzt hat geröntgt und nichts festgestellt, ich hätte mich beim Joggen übernommen meinte er. (Hatte ganz frisch mit moderatem Lauftraining bzw. Intealltraining begonnen).

Der zweite Arzt hat mein Knie bzw. gesamtes Bein hin- und herbewegt und meinte, es sei doch alles ok. Ich sollte aber gut 20 kg abnehmen (ich wog 91kg bei 171cm KG). Also habe ich abgenommen, 14 kg hatte ich bereits geschafft. Da das Knacken aber nicht aufhörte, bin ich zu einem dritten Arzt gegangen. Der hat mal aus einem anderen Winkel geröntgt und siehe da: ENDLICH die Diagnose.

Ich habe 'Jägerhut-Kniescheiben' und daher wohl die frühe Abnutzung. Ich war bei der Diagnosestellung gerade einmal 29 Jahre alt.

Habe Physiotherapie und Einlagen bekommen. Aber es wird im Moment wieder schlimmer. Ich werde im neuen Jahr nochmal zum Arzt gehen.

Ich habe grosse Zukunftsangst. Ich bin in meinem Job viel auf den Beinen und habe Angst, das bald nicht mehr zu schaffen. Wir haben ein Haus und müssen einen Kredit abzahlen, da hängt einfach so viel dran. Abgesehen davon dass ich mich einfach viel zu jung fühle.

Geht es jemandem ähnlich? Weiss jemand, wie es zu so einer Verformung kommt? Meine Mutter hat in der Schwangerschaft geraucht. Kann es davon kommen? Ich weiss dass es nichts ändert das zu wissen. Bin gerade einfach niedergeschlagen....
 
  4. Antwort von am 26.12.2016  
  Deine Knieschmerzen seit früher Kindheit kommen fast sicher von der Fehlform. Allerdings ist dabei nicht die äussere Form wichtig, sondern die Kontaktflächen zwischen Kniescheibe und Gegenseite. Die Form der Kniescheiben ist derart vielfältig, dass die Spezialisten immer noch darum kämpfen, eine Systematik zu erstellen.

Die Schmerzen sollten im vorderen Teil des Knies auftauchen. Erst so ab 16 bis 26 kommt es zu mehr Schmerzen und möglicherweise zu Abnutzung. Chondropathie ist nicht dasselbe wie Arthrose, kann aber zu letzterer führen in vielleicht der Hälfte der Fälle. Da die meist belasteten Knorpelareale an Dicke verlieren, und da bei der Kniescheibe verschiedene Areale hauptbelastet werden bei der 'Rotation', kann es sein, dass nach ein paar Jahren nur noch gesunde Areale belastet werden, der Schmerz also verschwindet. Deshalb sachte vorgehen und Zeit zu gewinnen versuchen.

Ich selber hatte chondropathie in beiden Knien, ohne grosse Fehlform zu haben, zum ersten mal auftretend im Abstand von wenigen Monaten, und nach 2 Jahren überstanden.

Die einzige leichte passive Massnahme, die ich vorschlagen kann, ist das Tragen von Schuhen, die vorne höher sind als hinten. Vermeide, das Knie mehr als leicht zu belasten in gebeugter Stellung. Also w.m. in gestreckter Stellung Sachen tragen. Auch nicht stundenlang herumstehen und gehen. Ich bin ziemlich sicher, dass der aktuelle Schmerz die Belastung der letzten Stunden bis Tage reflektiert. Versuche verschiedene Belastungsregimes.

Ob die Stärkung des inneren vorderen Muskels m. vastus medialis etwas nützt, weiss ich nicht. Immer noch werden Knieprothesen eingebaut vor allem bei Patienten über 50, obwohl es noch junge Fussballspieler ohne gibt.





 
  3. Antwort von am 24.12.2016  
  Es gibt noch einen Satz der mit besser gefällt:

Investiere jeden Tag etwas Zeit in deine , sonst musst du später viel Zeit für deine Krankheit opfern.

Ich habe letztens noch einen alten Fussballfreund beim Bäcker getroffen. Ein Jahr jünger als ich. Ich hörte damals schon (vor ca. 10 Jahren) das er Probleme mit seinen Knien hat. Ab und zu brauchte er ne Pause, dann war wieder gut. Aber er schien mir Topfit, unser bester Spieler war das damals. Wir kamen ins Gespräch, ich erzählte ihm von meiner Verletzung und das ich Fussball an den Nagel gehängt habe. Da sagte er mir, er hat teilweise Knorpelglatzen. Ich vermute an der Kniescheibe. Das kann man Muskulär noch ganz gut auffangen. Ich habe echt gestaunt........

Ich bin Berufsfeuerwehrmann, hatte deswegen Angst das es nicht mehr hinhaut. Ich habe zwar mittlerweile eine Fortbildung gemacht für die Leitstelle, also einen rein sitzenden Job am PC, aber es geht mir besser wenn ich in Bewegung bleibe. Ich fahre ja auch Rettungsdienst, habe da die Hebetechniken geändert. Überlege mir immer wie ich auch für mich schonend arbeiten kann. Und auch hier besonders hilfreich: MUSKULATUR.
Was ich damit sagen will: Nur sitzen ist auch Gift! Du hast ja schon viel Bewegung im Alltag durch deinen Beruf. Das ist gut für dein Knie! Jetzt musst du nur die Belastung beim Arbeiten am Patienten reduzieren.

Mein Tochter wiegt mittlerweile über 20 Kg. Die lässt sich auch ganz gerne Tragen :-) ich weiss also was du befürchtest. Aber so lange du keine Verschlechterung merkst, kein Problem.

Ich gebe deinem Mann recht, es gibt schlimmeres. Krebs, Neurologische Krankheiten wie MS etc., Autoimmunkrankheiten, Unfälle mit schweren Folgeschäden usw..

Aber auch ich sah es mal wie du. Wenn du die Probleme in den Griff bekommst, verlierst du die Angst davor. Du wirst wahrscheinlich sogar 'stärker' werden und merken wie schön das Leben ist und wie 'gut' es uns doch noch geht.

In diesem Sinne: Niemals aufgeben!!!!!!!

Frohe :-)
 
  2. Antwort von am 24.12.2016  
  Lieber

Vielen Dank für die lieben Worte. Habe mir deine Visitenkarte angeschaut und gerade der letzte Satz gefällt mir super - wenn schon Arthrose, dann lieber jetzt als vor 100 Jahren. Das stimmt wirklich.

Ich hoffe ich falle nicht in so ein Loch. In meinem Bekanntenkreis kenne ich bisher tatsächlich niemanden der so ein Problem hat, die sind meist topfit, aber vielleicht redet da auch einfach niemand drüber. (??)

Es freut mich sehr für dich, dass es dir so gut geht. Ich habe mir selber zu ein Indoor-Bike gekauft und werde demnächst wieder mit dem Training beginnen und hoffe, dass es dann besser wird. Zum 'draussen fahren' komme ich derzeit nicht. Ich habe vor 5 Monaten ein Baby bekommen und er wird auch nicht leichter, ich trage sein zusätzliches Gewicht viel durch die Gegend, also werde ich mein Gewicht auch weiter reduzieren, habe jetzt noch einige Schwangerschaftskilos zu viel drauf.

Drück mir die Daumen dass es damit besser wird. Deine Situation macht mir Mut. Ich bin Krankenschwester und gehe während eines Dienstes zwischen 8 - 12km. Muss mich viel hinknien weil das Krankenhaus recht alt ist und die eng und noch nicht barrierefrei sind. Nachts muss ich viel stehen. Ich werde mich auf Dauer denke ich nach etwas anderem umsehen müssen. Ich hoffe es geht noch ein paar Jahre gut.

Mir fällt es derzeit so schwer positiv zu denken. Mein Mann meinte, ich kann doch froh sein dass es 'nur' das ist - andere sind viel schlimmer dran. Das stimmt ja auch. Durch meinen Job weiss ich das ganz genau. Aber da ich sonst nichts habe, ist das eben gerade für much sehr schlimm.

Ich werde den Rest des Jahres aber jetzt versuchen zu geniessen, es ist schliesslich .

Ich wünsche dir und deiner Familie und auch allen anderen die das hier lesen wunderschöne .
 
  1. Antwort von am 24.12.2016  
  A.,

ich lese hier gerade deinen Text, und finde mich vor ziemlich genau 3 Jahren in dieser Situation wieder. Bin jetzt 32. Allerdings, ich habe kein Problem an der Kniescheibe. Bei mir war es ein Sportunfall der mich mein 'gesundes' Knie kostete.

Schwerer Knorpelschaden in der Hauptbelastungszone plus Kreuzbandriss. Schau in meine Visitenkarte, dort findest du es detailiert ;-)
Ich kenne aber deine Sorgen. Ich habe auch einen teilweise, sehr belastenden Beruf. Stand damals kurz vor meiner Verbeamtung. Bin der Hauptverdiener und muss für das Haus samt Familie aufkommen. Meine Frau arbeitet nur Teilzeit seid unsere Tochter da ist. Ich habe mich reinget, zuviel Arthroseforum gesurft :-). War ja 4 1/2 Monate krankgeschrieben und hatte dementsprechend viel Zeit. Ich bin echt in so ein Loch gefallen. Es gibt zu viel negatives im Netz über sowas..........

Jetzt das gute, alles hat sich zum positiven gewendet. 2 tolle Orthopäden, eine spitzenmässige Physiotherapeutin, viel gesunder Sport und ein gesundes Mass davon. Das alles hat mich soweit fit gemacht das ich nach 3 Jahren wieder der alte bin. Fussball habe ich aufgegeben, Gewicht nochmal gesenkt, Rad gefahren und Muskulatur aufgebaut.
Das sind in meinen Augen die wichtigsten Faktoren um lange, sehr gut klar zukommen mit 'Problemknien'. Im moment habe ich nicht viel Zeit für Sport da ich viel am Haus baue, aber selbst jetzt geht es mir blendend.

Kurios ist, wenn man mal mit anderen ins Gespräch kommt bezüglich Knie, wie weit verbreitet solche Schäden sind. Ich kenne Leute die haufenweise Knorpelschäden haben, und ich es nie bemerkt und gewusst habe. Auch diese Leute kommen sehr gut mit diesem Problem aus. Und das schon sehr lange.

Also Kopf hoch :-) Investiere Zeit in dein Knie, Muskulatur und die richtige Bewegung ist der beste Schutz. Bei mir hat es 1 Jahr gedauert bis es gut war. Aber auch danach habe ich noch Verbesserungen gemerkt.

Frohe

LG
 




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Stand : 28.12.2016 10:35:31
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