Hüftarthrose - Gehstock auf der gesunden Seite verwenden?



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  1594. Eintrag von am 23.04.2016 - Anzahl gelesen : 119  
  Hüftarthrose - Gehstock auf der gesunden Seite verwenden?  
  0Mit Verwunderung las ich auf Wikipedia, dass der Gehstock auf der gesunden Seite gehalten werden soll. Wobei, es sind bei mir beide Seiten betroffen, die eine ist aber schmerzhafter, die andere Seite spüre ich selten.
Ich habe von alleine auch vor dem Gehstock instinktiv im Supermarkt oder beim Fahrrad bergauf schieben mich schon seit einiger Zeit immer mit dem Unterarm aufgestützt, um beim Auftreten weniger Belastung zu haben. Und zwar auf der schmerzhafteren Seite. Deshalb finde ich es seltsam, dass ich den Gehstock auf der anderen, weniger schmerzhaften Seite halten sollte. Könnte aber insofern Sinn machen, als die Wirbelsäule so eher gerade bleibt, hab ich zumindest das Gefühl, und die noch gesündere Seite auch entlastet wird. Ich hatte nämlich blöderweise einmal die dumme Idee bei stärkeren Schmerzen links auf dem rechten Bein zu hüpfen, weil ich mit Krücken ja keine vollen Tassen etc tragen kann. Danach habe ich Tassen, Essen und Tierfutter eine Zeitlang auf allen Vieren über den Fussboden schieben müssen. Das lasse ich jetzt lieber sein und mache brav Krankengymnastik, benutze den Gehstock usw. Ich kriege gerade Krankengymnastik und baue diverse Übungen und Gewohnheiten in mein Leben ein.

Daher wollte ich das jetzt einmal abklären, auf welcher Seite der Gehstock am besten zum Einsatz kommen sollte. Und ob besser ein Stock oder eine Unterarmkrücke
 
  7. Antwort von am 01.05.2016  
  G.
Mittlerweile habe ich ein wenig Routine. Meine Krankengymnastik hilft auch. Nachdem ich gestern Fahrrad gefahren bin, waren auf einmal alle Schmerzen weg, schlimm sind die sowieso recht selten, und ich konnte hüpfen und laufen wie in jungen Jahren. Fahrrad fahren hat mir auch der Arzt empfohlen. Ich hab gestern sogar den Stock vergessen, wenn ich es eilig hatte. Was nicht wirklich gut ist, denn es kommt dann wieder. Nicht stark, nur so grade eben spürbar.
Ich habe mit dem Stock auf der gesunden Seite auch langsam ein besseres Gefühl, ich kann gerade gehen und trotzdem stützen. Zu Hause und vor allem bei kleineren Strecken mache ich es aber gerade wie es kommt, weil ich im Work Flow oder je nachdem was ich mache oft mit der rechten Hand etwas besser tragen kann. Es sind ja auch beide Hüften betroffen, nur eben eine stärker als die andere. Also macht es vielleicht auch Sinn, wenn ich gelegentlich kurz wechsle.

Super, dass ich hier Hilfe bekommen habe, Danke nochmals an alle die mir geantwortet hatten. Euch allen einen schönen Sonntag!
 
  6. Antwort von am 30.04.2016  
  Hi,

einen Gehstock sollte man immer auf der gesunden Seite benutzen damit man auch wirklich gerade geht. Du schingst doch beim gehen immer den Arm der anderen Seite mit und genauso sollte man mit einem Gehstock gehen. Also linkes Bein vor und gleichzeitig rechter Arm mit Gehstock vor. So lernst du auch nach einer Hüft-TEP-OP im Krankenhaus das gehen mit den Krücken.

Ich habe meine TEP schon mit 47 Jahren erhalten und bin seit 9 Jahren damit zufrieden.



G.
 
  5. Antwort von am 26.04.2016  
  Folgende Aufgabe bei der Körperbeherrschung: versuche, ständig auf einem Bein zu stehen, ohne den Oberkörper aus der symmetrischen Normalposition zu bringen. Geht nicht, weil das einzige Standbein und der Schwerpunkt des Körpers ein Drehmoment bilden, das unweigerlich zur einer Drehung nach 'innen' führt. Diese Disbalance wird während des Gehens kaum gespürt, weil dieser Zustand nur kurz dauert, der ganze Ablauf dynch ist, so dass das Nach-aussen-Neigen nur kurz und klein ist.

Trotzdem muss die Hüfte und ihre Muskulatur dabei ständig dagegen ankämpfen. Dabei wird aber eine Kraft nötig, die viel grösser sein kann als die reine Schwerkraft nach unten.

Die Orthopäden, welche die Minimalinvasive Prothesenop. erfunden hatten, sagten anlässlich eines Vortrags, diese Kraft entspreche dem 5-fachen des Normals.

Vierbeiner sind hier sehr bevorzugt, da die Drehmomente ständig fast ausgeglichen werden, deshalb sieht man kaum Tiere mit Arthrose.

Rosse, wenn sie lange stehen, legen das Gewicht für einige Minuten auf 1 Bein vorne und hinten und neigen den Körper dementsprechend.

Somit wird klar, dass die Stütze auf der anderen Seite des zu schonenden Beins sein sollte. Dabei kann es sein, dass die Hauptkraft immer noch auf dem kranken Teil wirkt. Will man deswegen die Stütze auf derselben Seite einsetzen, muss man sich gegen dieselbe Seite drehen, um Gleichgewicht zu erreichen. Das ist aber unbequemer.

Was soll die Gymnastik?

Meine Erfahrung ist, dass Stützen bei aktivierter Arthrose immer noch zu wenig nützen, um diese Phase schneller zu beenden. Viel besser ist ein Velo, wenn man nicht stark und lang fährt.


 
  4. Antwort von am 25.04.2016  
  Naja, ein Gehwagen muss es noch nicht sein, ich bin erst 56 Jahre alt und habe beschlossen eine attraktive Gehstock-Nutzerin zu sein, Dr House ist schliesslich eine meiner Lieblings-Serien.
Mit dem Rucksack komme ich leider nicht aus beim Einkaufen, ich kann zeitlich nur selten einkaufen und wenn dann sind Rucki, und beide Fahrradkörbe voll, viel Obst und Gemüse das braucht Platz. Quellwasser vom Brunnen in zwei 5l Gallonen zu den Einkäufen dazu zu transportieren muss ich allerdings aufgeben, das geht nicht mehr ohne anschliessende Schmerzen.

Ich kann es aber mal ausprobieren mit Nordic Walking, sollten mir mal günstige Nordic Walking Stöcke unterkommen. Ich benutze den Stock auch zu Hause, eigentlich immer. Und da kann ich nicht beidseitig Stöcke gebrauchen, wenn ich Sachen von einem ins andere trage. Da ich noch so jung bin, möchte ich eine OP lieber eher später als früher, damit ich mit einer Hüft-OP auskomme im Leben, eventuell kann ich sie ja auch ganz vermeiden. Oder zumindest zu einem Zeitpunkt an dem ich mir IGEL-Leistungen erlauben kann, das ist dann nämlich gleich eine viel bessere Geschichte. Solange ich mit dem Stock gut laufen kann gibt es gar keinen Grund für eine OP, es heisst ja immer wieder in den Medien, dass gerade Hüft-OPs viel öfters als nötig gemacht werden. Zumal es in meinem Bekanntenkreis etliche Geschichten gibt, dass nach der OP auch nach dem Heilprozess trotzdem kein Gehen mehr möglich war, also dann lieber am Stock gehen als möglicherweise gar nicht mehr laufen zu können.
Ich würde nämlich gerne noch so lange es geht arbeiten können um dem Staat nicht noch unnötigerweise auf der Tasche zu liegen. Das ist ja auch ein Aspekt, man sollte nicht nur immer zusehen, wie man sich selber am besten nützt, man lebt ja in einer Solidargemeinschaft und möchte auch etwas Geben und nicht nur Nehmen.
 
  3. Antwort von am 24.04.2016  
  A.,

auch ich habe niemanden der mir meine Einkäufe usw. trägt, darum habe ich mir einen Rucksack gekauft und damit habe ich beide Hände frei.
Bei meinem Operationen habe ich mir von meiner gesetzlichen Krankenkasse einen Krankenstuhl verschreiben lassen - Rezept 10 € - und damit im Haushalt alles was ich nicht tragen konnte, darauf herumgeschoben.

Da ich nicht weiss wie alt du bist:
Ein 'Rennauto':-), einen Gehwagen für ältere Personen wäre auch ideal für dich, da kannst du deinen Einkauf einpacken und dich auch beim Gehen abstützen. Wird dir auch von der Krankenkasse verschrieben.

Jammern bringt uns Arthrose Kranken nichts, wir müssen uns austauschen um von den anderen zu lernen.

Hast du bei deinem Orthopäden schon einmal nach einer Hüftoperation bei deiner Hüftdysplasie beidseitig gefragt?

Wenn du auf die unterstrichenen Wörter klickst, kannst du dazu die Einträge in unserer Wissensdatenbank lesen.

Lass den Kopf nicht hängen, es kommen für dich auch bestimmt wieder bessere Tage

von B.

 
  2. Antwort von am 24.04.2016  
  !
Mit Nordic Walking Stöcken kann ich aber leider nichts tragen :(
Daher ist der einseitige Gehstock wohl nicht zu vermeiden, um eine OP möglichst lange hinauszuzögern. Ich habe leider keine gute Fee zur Verfügung, die neben mir schwebend meine Sachen trägt, weder Auto noch Lebenspartner, die mir die Last im Alltag wenigstens teilweise abnehmen, nur mein Fahrrad. Alles das etwas kostet, wird auch schwierig, ich habe sehr wenig Geld. Den Gehstock hab ich aus dem Sozialkaufhaus ganz billig erworben. Ich habe ausserdem Beckentiefstand 13mm auf einer Seite, vielleicht hilft es, wenn ich die orthopädischen Schuhe dafür kriege. Geht aber auch nur, wenn ich endlich mal den Status chronisch krank kriege, so dass ich mir die Zuzahlung für die Schuhe leisten kann.
Mein Arzt meinte Fahrrad fahren sei gut für mich. Das mache ich sowieso. Auch die Ernährung die für Arthrose gut sein soll, die habe ich schon jahrelang von ganz alleine praktiziert, viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte, sehr wenig Fleisch und davon noch möglichst viel als Fisch.
 
  1. Antwort von am 24.04.2016  
  A.,

ich habe die Erfahrung gemacht, wenn ich mit den Nordic Walking Stöcken gehe, habe ich viel weniger Schmerzen in der Hüfte. Mit einem Gehstock ging bei mir gar nichts, egal auf welcher Seite ich ihn nahm.

Versuche es mit der Dorn-Methode, dass deine Hüfte gerichtet wird. Ich kann mit dieser Behandlung immer längere Zeit fast schmerzfrei laufen.

Wünsche dir alles Gute
B.
 




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Stand : 02.05.2016 18:42:01
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