Hemiprothese- wie lange Geduld haben bis Besserung nach OP
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1231. Eintrag von am 01.05.2018 - Anzahl gelesen : 17
Hemiprothese- wie lange Geduld haben bis Besserung nach OP
0 ich habe am 19.02.2018 eine mediale Hemiprothese bekommen und habe 10 Wochen danach immer noch starke Schmerzen beim Laufen nur im Haus. Mache regelmässig meine Übungen, Rehasport, bis jetzt kaum Besserung. Bin allerdings seit Juni 2017 nicht mehr richtig gelaufen, normales Treppensteigen und Autofahren gar nicht mehr möglich. Habe nach der Arthroskopie auch monatelang auf Besserung gehofft, vergebens. Nun habe ich Angst, dass die Prothese auch nicht funktioniert. Es heisst immer ca. 6 bis 8 Wochen bis normales Laufen und leichter Sport wieder möglich ist. Hat jemand Erfahrungen, wie lange die Reha dauern kann bis sich noch Erfolg einstellt? L.G.
3. Antwort
von am 01.05.2018
A.,
ich mache mit meinem Knie schon rum seit ich 14 bin. Mit knapp 16 wurde ich dann wegen eines Aussenmeniskusrisses operiert, der zum Grossteil entfernt wurde. Heute würde man einer 16jährigen einen Ersatz einsetzen, aber vor 30 Jahren gab es offenbar noch nicht so viele Studien über Spätfolgen. Auch MRTs waren noch nicht üblich, es gab da immer gleich die diagnostischen Arthroskopien. Dabei habe ich mir dann auch noch Keime eingefangen. Mit 20 hatte ich eine Umstellungs-OP, weil der Knieschaden bei mir hauptsächlich die Aussenseite betraf (aber eben mit 20 schon 2.-3.gradig). Dann hatte ich tatsächlich gute 20 Jahre Ruhe, konnte auch etwas Sport treiben. Das Knie habe ich immer mal gemerkt, aber nicht dramatisch. Irgendwann hat es mich aber doch eingeholt. Das Geld in die Spritzen habe ich auch investiert und eine erneute Kniespiegelung brachte dann nur das Ergebnis, dass knorpelchirurgische Eingriffe wie die Mikrofraktuierung keinen Sinn mehr machen würden, sondern eigentlich nur noch eine TEP helfen würde.
Ein knappes Jahr habe ich mir Zeit gelassen, bis ich den OP Termin gemacht habe. Ich konnte schon noch laufen, aber nur mit Schmerzen. Und mit 45 wollte ich das nicht so hinnehmen bzw. habe ich für mich auch entschieden, dass starke Schmerzmittel auf Dauer auch keine Lösung sind.
Ich war halt nach der OP 4 Wochen zur ambulanten Reha, habe dann die IRENA gemacht und nebenher Physiotherapie. Bin auch wieder viel Rad gefahren und walken gegangen. Ich merke das Knie schon noch (werde ich wohl immer, das ist zumindest meine Meinung), aber ich bin im Alltag weitestgehend schmerzfrei. Anlaufschmerzen und so habe ich nicht.
Die OP habe ich als sehr schmerzhaft empfunden, hat auch eine Weile gedauert, bis es mir einigermassen gut ging, aber das vergisst man zum Glück. Nach allem, was ich so gelesen habe, sind die Heilungen aber wirklich ganz unterschiedlich, da sollte man nicht zu sehr nach links und rechts schielen.
Ich glaube persönlich auch, dass zuviel Training kontraproduktiv ist und man dem Knie auch Ruhe gönnen sollte. Ich habe auch lange Lymphdrainage gehabt und die Therapeutin hat auch die verspannte Muskulatur (die ich auch nach über 2 Jahren noch habe) und die Faszien bearbeitet. Das hat mir auch immer sehr gut getan und ich gehe da auch immer noch ab und an hin.
Nach 8 Wochen besteht aber noch Hoffnung auf Besserung, da bin ich überzeugt von! LG B.
2. Antwort
von am 01.05.2018
vielen Dank für die schnelle Antwort, ich habe eher das Gefühl, das die Beschwerden schlimmer sind, bzw. anders, nach der Arthroskopie hatte ich auch sehr lange starke Schmerzen, habe viele Therapien gemacht von Physio bis hin zum throbozytenreichen Plasma, das war auch kostenintensiv. Allerdings wenn ich es nicht versucht hätte, würde ich im Nachhinein mich fragen, vielleicht hätte es geholfen. Ich hatte lange hämmernde Schmerzen, welche nicht mal auf Schmerzmittel ansprachen. Nach Abklingen der akuten Schmerzen nach ca. 8 Wochen blieb dann ein messerartig stechender Schmerz zurück, sobald ich das Knie im Stehen auch nur versehentlich nicht mal bis 3 cm gebeugt hatte, da verlor ich auch jeden Halt. Ich bat dann den Chirugen der die Arthroskopie gemacht hat und mich weiter behandelte, um ein erneutes MRT. Er war ziemlich verschnupft, allerdings bestand ich darauf. Der Befund war noch schlechter, zusätzlich noch ein Morbus Ahlbeck. Da traf ich die Entscheidung zu einer OP. Ich war zur OP in , dort werden pro Jahr ca. 1000 Hüften und 900 Knie gemacht. Es ist eine der grössten orthopädischen Kliniken Europas. Am Donnerstag kommt auch noch der 3. Teil einer Reportage darüber, MDR 19.15 Uhr. Auf alle Fälle war ich dort zur Vorstellung und war von der Ambulanz und dem Arzt positiv überrascht, hatte vorher andere Erfahrungen gemacht. Er hat mir alles genau und einleuchten erklärt und gemeint, er würde lieber eine Hemiprothese einsetzen, bzw. das bei der OP im offenen Zustand entscheiden. Ich war auch sehr zufrieden mit Allem, was Hygiene angeht ist es dort heorragend. Ich erführ nach der OP, dass der Schlitten ausreichend war, der stechende Schmerz wurde auf Grund eines dornarigen Gebildes auf der Rückseite der Kniescheibe, welcher genau in die frei liegenden Knochen ragte, ausgelöst. So bin ich glücklich und hoffnungsvoll nach Hause. Die doch heftigen Scherzen nach der OP bildeten sich zuerst zurück, stagnierten aber dann. Die Therapeuten bei der Reha meinten, dass der Hemischlitten schwieriger therapierbar ist. Ich war die einzige mit der Art Prothese. Alles was zum Nachlesen ist, beschreibt einen schnelleren Heilungsverlauf. Ich bin sehr diszipliniert und mache täglich meine Übungen, humple ins Fitnessstudio, wo ein Sporttherapeut mir einen individuellen Plan erstellt. Ich erlebe gerade eu Déjà-vo des Verlaufes nach der Arthroskopie, die Ärzte und Therapeuten halten sich bedeckt. Ich habe so ein ungutes Gefühl mir das wieder schön zu reden. Ich hoffe auf Andere, die mir ihre Erfahrungen weitergeben könnten, um die Hoffnung zu behalten. Ich habe schon einiges andere durchlebt, bin schon dadurch ein hartnäckiger Kämpfer, momentan aber ziemlich hilflos. Das Knie würde im Stehen geröntgt. Sieht soweit gut aus. Allerdings ist eben Treppensteigen, Autofahren und Gehen selbst ganz kurzer gerader Strecken nicht möglich, also einiges an Muskel und Bänder verkümmert und verkürzt. Das ist der einzige Grund auf dem meine Hoffnung für einen langwierigen aber erfolgreichen Verlauf. Kennst du auch das Problem, nach dem Sitzen oder Liegen die ersten paar Schritte sind extrem schmerzhaft, hast du intensiv Physio und KG gemacht, hast du bis oder über die Schmerzgrenze trainiert ? Wie lange hast du gewartet, bis du die Entscheidung zur TEP getroffen hast. Warst du auch über Monate vorher so sehr eingeschränkt wie ich? Ich habe nun paar Patienten kennengelernt, bei denen es ca. 8 Wochen gedauert hat. Wo würdest du operiert? Ich hoffe, ich hab dich mit dem langen Beitrag nicht überstrapaziert. Weiterhin alles, alles Gute, geniesse die hoffentlich vielen Jahre mit einem neuen Lebensgefühl und der wieder gewonnenen Freiheit, l.G A.
1. Antwort
von am 01.05.2018
diese Angaben sind natürlich immer nur Durchschnittswerte und man muss auch immer den Zustand vor der OP berücksichtigen. Bemerkst Du denn überhaupt schon Besserungen oder ist noch alles wie vorher?
Ich habe eine Vollprothese, nach 10-12 Wochen ging wieder Autofahren und ich konnte mich auch schon langsam wieder aufs Rad schwingen. Aber wie gesagt: Jeder ist auch anders. Bei einer Vollprothese wären jetzt 10 Wochen noch gar nichts.
Geröntgt wurde schon, ob alles richtig sitzt? Ich hoffe für Dich, dass die Hemiprothese ausreichend war, der Schaden klingt ja nicht klein.
LG B.
Hemiprothese- wie lange Geduld haben bis Besserung nach OP
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