Bitte um Erfahrungen mit einer inversen Schulterprothese



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  71. Eintrag von am 05.04.2018 - Anzahl gelesen : 719  
  Bitte um Erfahrungen mit einer inversen Schulterprothese  
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mein Name ist A. und ich bin 59 Jahre alt.

Vor einem Jahr, nachdem ich beim wandern zu Fall kam, wurde bei mir links eine inverse Schulterprothese eingebracht.
Alle Muskeln und Sehnen waren abgerissen, der Kopf der Schulter und der Ellenknochen waren an mehreren Stellen gebrochen. Die inverse Prothese war die einzige Lòsung, um noch etwas aus meiner kaputten Schulter zu machen.

Nach abgeschlossener Physiotherapie und Ùbungen zuhause, versuche ich jetzt, meinen Weg im tàglichen Leben wieder zu finden.

Ich kann meinen Arm seitlich bis auf 90 Grad anheben. Nach vorne gestreckt kann ich meinen Arm bis zu 120 Grad anheben.

Schmerzen bekomme ich nur, wenn ich mich überanstrenge und die Schmerzgrenze ist oft schnell erreicht.

Was mir jedoch auffàllt, ist, dass ich bei allem, was ich tue (z.B. im Haushalt), Einschränkungen empfinde.
Eine Tasse auf den Tisch stellen kann ich, aber mein Arm fühlt sich dabei schwer an.
Staubsaugen geht... aber nach 10 Minuten beginnen die Schmerzen.
Spülen geht auch... aber nur kurze Zeit. Danach brauche ich eine Ruhepause.
Körperpflege , an- und auskleiden geht... aber zum Teil mühsam.
Sitzen im Sessel, Arm auf der Lehne ruhend... das wird nach kurzer Zeit unangenehm. Wenn ich langere Zeit sitze, verlagere ich mein Gewicht auf die rechte Schulter und lasse meinen linken Arm entspannt hängen.
Auch habe ich Probleme beim laufen... nach einer Viertelstunde spüre ich ein Brennen in der Schulter, dass nach einer Ruhepause wieder abnimmt. Auch mein Gleichgewichtsgefühl hat sich geändert.

Alles in allem kann ich wieder viele Dinge selber machen. Aber trotzdem empfinde ich nach wie vor grosse und kleine Einschränkungen und Behinderungen.

Mir ist klar, dass ich durch die inverse Prothese nicht mehr die volle Kraft und Bewegungsfreiheit meiner Schulter haben werde.

Es fällt mir noch immer schwer, mich damit abzufinden und wäre euch Leserinnen und Lesern dankbar, wenn ihr eure Erfahrungen mit mir teilen würdet.

Im Voraus vielen Dank,
A.
 
  4. Antwort von am 15.03.2024  
  Ich habe im Januar 2023 eine inverse TEP mit M... Komponenten implantiert bekommen.

Ich habe dies von einem sehr renomierten Orthopäden erledigen lassen, welcher in der Focus Ärztliste als sehr empfehlenswert empfohlen wird.

Mich hat man mit einem Abduktionskissen 6 Wochen sehr geärgert. Ich habe mich strickt daran gehalten und habe den Arm in den 6 Wochen nicht aktiv angehoben. Das Bewegungsausmass war für Physio 3 Wochen lang max. 60 Grad und Wo. 4-6 max. 90 Grad.

Nach 6 Wochen konnte ich den Arm selbstätig sofort 90 Grad seitlich und nach vorne anheben. Schmerzen ab OP bis zu den 6 Wochen hatte ich absolut gar keine.

Innerhalb von weiteren 3 Wochen konnte ich den Arm komplett nach oben strecken. Und das genialste war, dass ich nach 3,5 Monaten sogar wieder Kraul geschwommen bin, wo mir nur die rechte Schulter schmerzte, welche heute in 1 Woche auch durch eine inverse TEP versorgt wird.

Ich habe von 24.01.2023 bis 15.01.2024 durchgehend auch Physiotherapie gemacht. Und zwar bis Juni 3 x Woche 45 min. Nach den Sommerferien bis Dezember alle 2 Wochen 45 min. Natürlich freute sich da meine Private KV nicht darüber. Aber es ist halt wichtig dass der Physio auf den Punkten des Brustmuskels stark drückt, damit die Sehne die Länge behält (als Büromensch verkürzt sie sich relativ schnell). Und jedes Mal nach der Physio ging es mir einfach unglaublich gut.

Ich kann einen Kasten Wasser tragen ohne Probleme. Ihn aber dann auf Brusthöhe anheben, gibt schon ein deutliches unangenehmes Ziehen. Ich trainiere mit Hanteln erst nach dem 4. Monat und zwar mit 2,5 Kilo. Mein Bizeps sieht aber eher nach einem Schulkind 5 Klasse aus. Mir ist das egal, wenigstens kann ich ihn schmerzfrei anspannen, das ging vor der OP nicht.

Jede Art von Bewegung geht, auch hinter dem Rücken.

Bei der Kontrolluntersuchung und OP Besprechung hat der Arzt voller Begeisterung ein Video von mir gemacht und ich hatte noch eins vom Kraulschwimmen, das wollte er dann auch noch haben (Hintergrund: Er verneinte die Möglichkeit mit inverser Schulter TEP Kraulschwimmen zu können).

Auch sollte mein Physiotherapeut einen grossen Anteil daran gehabt haben.

Vielleicht machen das nicht alle Physios.... mein Physio hat nachdem die Fäden an der OP-Narbe gezogen worden s o f o r t die Narbe massiert, damit unterhalb der Narbe sich kein hartes Gewebe bildet.

Ich bin jedenfalls sehr zufrieden und habe keine Angst vor nächster Woche. Ich könnte mit rechts zwar warten, aber leider muss ich auf Grund von Verletzungen vom Fussball vor 34 Jahren leider auch beide Knie mit TEP `s ausstatten, und ich muss mein Gewicht auf die Krücken bringen, das würde so nicht gehen, deswegen mache ich es jetzt (der re Oberarmknochen ist aber schon deutlich deformiert, also ist es definitiv nicht zu früh). Bin jetzt 52 Jahre alt und hoffe, dass die TEP mich lange ohne Umstellungsarbeiten begleitet.

Roman
 
  3. Antwort von am 29.01.2024  
  Mir geht es mit meiner Inversen Schulterprothese in der rechten Schulter immer noch super. Oktober 2020 hat sie Gesellschaft bekommen, da mir auch in der linken Schulter eine Inverse Schulterprothese implantiert wurde. Ich kann mit meinen beiden.Prothesen alles machen. Sogar meinen BH zu machen. Habe keinerlei Schmerzen und keine Einschränkungen. Merke gar nicht, dass ich Implantate habe.  
  2. Antwort von am 18.01.2024  
 
bei mir soll eine inverse Schulterprothese rechts eingesetzt werden.
Mich würde interessieren, wie es euch heute geht. Die Erfahrungsberichte sind ja nun mittlerweile schon fast 6 Jahre alt.
Würde mich über Antwort sehr freuen!

C.
 
  1. Antwort von am 06.04.2018  
  A.,

gerne teile ich Dir meine Erfahrungen mit meiner Inversen Schulterprothese mit.

Nachdem mir immer wieder Sehnen an meiner rechten Schulter gerissen waren und diese auch operativ versorgt wurden, hatte ich zuletzt wieder einen Riss der Rotatorenmanschette und dazu kam dann noch eine Arthrose in der Schulter von 3 - 4 mit starken Schmerzen.

Was mir dann nur noch geholfen hat war eine Inverse Schulterprothese. Diese wurde mir Mitte Oktober 2017 implantiert. Ich brauchte damals nur 1 Woche eine Orthese tragen, die auch frei beweglich war. Habe dann eine Reha von 3 Wochen gemacht. Natürlich konnte und durfte ich damals so gut wie nicht bewegen. Anschlid hatte ich noch 3 Monate Krankengymnastik. Ich habe natürlich in der Reha viel bewegt was ich durfte und auch dann weiterhin zuhause meine Übungen bis Mitte Februar gemacht mit Therabändern, Gewichten und auch viel Gymnastik. Ich kann mit meiner Schulter fast alles bewegen. Kann den Arm 180 Grad seitlich hochheben, 180 Grad von vorne und bekomme ihn selbständig angewinkelt hinter den Rücken. Natürlich ist jeder Arzt und Physiotherapeut darüber erstaunt, aber ich habe auch hart daran gearbeitet.

Natürlich habe ich auch immer noch leichte muskuläre Probleme mit dem Deltamuskel, der die Prothese jetzt führen soll und die Kraft fehlt noch teilweise im Arm. So muss ich meinen Rückwärtsgang im Auto immer noch mit beiden Händen einlegen. Auch drückt schon mal die Prothese mir stark an der Vorderseite der Schulter, was auch bei bestimmten Bewegungen schmerzhaft ist. So zum Beispiel wenn ich Haare wasche. Aber ich kann sonst fast alles schmerzfrei machen.

Ich muss natürlich auch sagen, das ich letztendlich bei einem Schulterspezialisten in war und man das auch gemerkt hat.

Es ist klar, das es nicht so ist wie mit einer gesunden Schulter, aber ich habe viel dafür getan, das es so wird.

Ich hoffe, ich konnte Dir mit meinen Erfahrungen
weiter helfen und beantworte Dir gerne weitere Fragen.

Wünsche Dir weiterhin, das die Beweglichkeit noch besser wird.




 




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Stand : 15.03.2024 10:52:34
MaschinenArthrose : X71Y20240315105234Z71 - V194


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