- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
1565. Eintrag von am 19.07.2015 - Anzahl gelesen : 483
Erfahrungen mit Arthroskopie zur Gelenkerhaltung?
0Liebe Mitbetroffene,
aktuell stehe ich (38) vor der Entscheidung, ob ich in Zusammenhang mit meiner beginnenden Koxarthrose und Grenzdysplasie eine Hüftarthroskopie durchführen lassen soll und hoffe, Eure Erfahrungen können mir bei der Entscheidung helfen. Vielen Dank schon mal!
- Hattet Ihr eine ähnliche Ausgangslage (siehe unten) und OP und hat sie Euch mittelfristig/langfristig geholfen und eventuell die Arthrose rausgezögert/verhindert? - Hat jemand bei ähnlicher Ausgangslage auf eine OP verzichtet und was für Erfahrungen damit gemacht? - Wie schnell nach der OP konntet Ihr wieder einen Büro-Job machen und wann wieder voll belasten? Gab es Komplikationen?
Therapievorschlag vom Hüftspezialisten: Indikation Arthroskopie zur Kopf-Hals-Taillierung, ggf. Labrum-Refix und Knorpeltherapie. Auch Beurteilung, ob Umstellungsosteotomie indiziert ist.
Details: Distorsionstrauma 1/2015. MRT und Röntgen 6/2015. Diagnose initiale Koxarthrose. Chondrolbrale Läsion des Pfannenrandes, lateralbentontes Knochenödem, initiale Gelenkspaltverschmälerung, Verdacht auf Impingement, subchondrale Geröllzyste, leichte Retroversion der Pfanne, Störung Kopf-Hals-Übergang.
Im Bestfall verhindert die Arthroskopie die Entstehung der Arthrose. Im schlechtesten Fall geht durch die OP mehr kaputt als sie hilft. Verzichte ich auf die OP, könnte die Sache von alleine ausheilen oder aber in einem Jahr ist der Knorpel komplett kaputt.
Wie habt Ihr Euch bei einer ähnlichen Diagnose entscheiden und wie ist es für Euch ausgegangen? Vielen lieben Dank.
A.tian
15. Antwort
von am 01.07.2023
,
Im Jahr 2018 fand die OP statt und sie lief komplikationslos. Jetzt 5 Jahre später kann ich ein Langzeitfeedback geben. Hoffe, das hilft anderen.
Die Reha war gefühlt sehr zäh. Ursprünglich hatte ich geplant nach ein paar Tagen wieder zu arbeiten, aber ich war doch sehr angeschlagen und habe die 4 Wochen gebraucht. Ich habe in den Wochen nach der OP aus unerfindlichen Gründen bei 183cm Körpergrösse von 75 auf 68 Kilogramm abgenommen.
Mit dem Ergebnis war ich erst nicht zufrieden. Hatte weiter Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Bin aber dran geblieben, viel Kraftübungen gemacht, Ergometer, etc. Ein halbes Jahr später habe ich auf Bali eine mehrstündige Vulkanbesteigung gewagt und war schmerzfrei und schneller als das junge Volk oben. Auch mal ein Stündchen Kiten war drin.
Ca. ein Jahr nach der OP habe ich mit einem Freund gesprochen und ich meinte, ich sei mir nicht sicher, ob die OP was gebracht hat. Da hat er mich dran erinnert, dass ich vor der OP meine Tochter keine 10 Meter ohne Schmerzen tragen konnte, etc. Da ist es mir erst wirklich bewusst geworden. Und es wurde immer besser.
Aktuel 5 Jahre nach der OP habe ich keinerlei Schmerzen. Ich kann meine 20 Kilo Tochter durch die Gegend tragen, fahre mit Rad und Anhänger, foil kite merhmals wöchentlich, etc. Wobei ich belastende Sachen wie Wakeboarden, Joggen, etc bleiben lasse und es ggf auch an beiden Hüften merke, wenn ich übetreibe. Gewicht ist bei 72kg.
Vor zwei Jahren war ich das letzte Mal zur Nachuntersuchung. Da sah es so aus als ob der Gelenkspalt auf beiden Seiten enger wurde. Irgendwann kommen die Schmerzen wohl wieder. Die OP hat mir aber definitiv Lebensqualität wieder gegeben und mir Zeit verschafft. Ich würde ich es auf der anderen Seite auch machrn lassen.
und danke noch mal für den Austausch. A.
14. Antwort
von am 11.01.2017
Ihr Lieben,
In den letzten Tagen hat dieser über ein Jahr alte Thread wieder einige neue Posts bekommen. Eine gute Gelegenheit, mich zu melden und danke zu sagen für Eure Hilfe.
Mein Arthroskopie Termin hat sich immer wieder verschoben und hat bisher noch nicht stattgefunden. Nach dem Feedback der letzten Posts, werde ich es mir auch noch einmal überlegen. Man fällt potentiell mehrere Wochen im Job aus und ausserdem birgt eine OP grundsätzlich Risiken. Da sollte sie dann auch etwas bringen!
Hier noch ein kurzer Überblick, wie es mir im letzten Jahr erging. Die Physio hat anfangs viel gebracht. Ruheschmerz habe ich keinen und hoffe, die Entzündung ist raus. Ich habe dann das Geräte Training im Fitness Studio fortgesetzt. Wobei es immer wieder zu Phasen von Schmerzen kam, sobald ich etwas zu viel belastet habe. Seit einigen Monaten fahre ich deshalb nur noch drei mal die Woche für jeweils 45 Minuten Fahrrad. Diesen Sommer habe ich einmal pro Woche 'gesündigt' und bin Wakeboard gefahren. Im Urlaub war ich sogar moderat und immer mit Tagen der Unterbrechung Kiten. Dafür spüre ich die Hüfte dann immer ein paar Tage. Gelegentliches kürzeres Wandern mit den richtigen Schuhen ging super, aber einen Städte Trip in Sneakern habe ich mehrere Wochen bereut.
Gefühlt geht es langsam aber stetig bergab. Die Lebensqualität sinkt und die sportlichen Aktivitäten habe ich massiv eingeschränkt. Sollte ich doch keine Arthroskopie durchführen, dann hoffe ich, dass ich die TEP noch fünf Jahre raus zögern kann. Ein bisschen Sorgen macht mir, dass man aktuell vielleicht noch eine 'kleinere' Lösung machen könnte, was aber irgenwann nicht mehr geht, wenn zu viel kaputt ist.
Danke noch mal.
A.tian
13. Antwort
von am 10.01.2017
Ein schwieriger Fall. Ich erhebe leichten Einspruch gegen den Begriff 'aktivierte Arthrose'. Ich würde ihn nur gebrauchen, falls es immer wieder zu Phasen einer deaktivierten kommt. Trifft kaum zu, falls eine struktureller Schaden besteht in Form einer Displasie oder eines Risses in der Kapsel.
Falls du Zeit gewinnen willst, oder die Schmerzen reduzieren: Hüfte nicht maximal auslenken, das führt zu Abnutzung aufgrund enormer Kräfte durch die Fehlform und den Labrumschaden. Höchstens unbelastet so bewegen, um den Bewegungsumfang zu behalten.
Falls Radfahren nicht geht: im Wasser treten. Nicht viel herumlaufen.
12. Antwort
von am 08.01.2017
Also ich würde nie wieder eine hüftarthroskopie machen!!! Hätte keine wesentliche Verbesserung, Problematik nicht geklärt, ganz im Gegenteil noch eine zusätzliche hyarolon Spritze gegönnt! Und alles umsonst, kann ich nur von mir sagen nun warte ich auf Tep Termin im märz . Genau seit der hüft arthroskopie bin ich krank. Habe angeborene dysplasie , laute sehr laute knallende klickende Geräusche beim laufen, sehr schmerzhaft und man will erst nach der inneren coxa saltans sehen, und dann gegebenen Falles eine tep. Die andere Seite geht auch los. Nun hoffe ich auf Hilfe und Heilung. Alles gute M.
11. Antwort
von am 08.01.2017
Bea, ich hatte auch massive Probleme an der linken Hüfte (Zyste, Impingement, Labrumsriss...) und entschied mich nach 1,5 Jahren alternativer Therapien (ich habe fast alles ausprobiert) eine Hüftathroskopie machen zulassen ( Pfortzheim). Leider ohne Erfolg - es ist jetzt - zwei Jahre nach der OP - alles deutlich schlechter als vor der OP. Ich bin 30 Jahre alt und habe täglich schmerzen. Vor der OP konnte ich beispielsweise noch super Radfahren - jetzt nur noch Probleme. Ich würde mit meinen Erfahrungen eher auf die OP verichten! Man liesst fast nur schlechtes...ich würde mich über positive Erfahrungen sehr freuen ;-) LG und dir viel Erfolg!
10. Antwort
von am 18.10.2015
Ich habe zwei Bekannte, die Athroskopie wegen Hüftimpingement hatten und es hat gar nicht gebracht. Beide haben sich nur 1-2 Jahre später für ein neues Hüftgelenk entschieden und sind jetzt glücklich
9. Antwort
von am 15.09.2015
H.,
Vielen Dank für Deine Erfahrungen.
Ich habe mich von einem renomierten Spezialisten in untersuchen lassen und jetzt für die Arthroskopie angemeldet. Termin voraussichtlich in 11 Monaten. In der Zeit kann natürlich noch einiges kaputt gehen.
Habe mir jetzt Muskel Aufbau Geräte Training verschreiben lassen. Eventuell wird das Gelenk dadurch entlastet und es sind mehr Muskeln da, wenn die OP ansteht.
A.tian
8. Antwort
von am 14.09.2015
H.,
Vielen Dank für Deine Erfahrungen.
Ich habe mich von einem renomierten Spezialisten in untersuchen lassen und jetzt für die Arthroskopie angemeldet. Termin voraussichtlich in 11 Monaten. In der Zeit kann natürlich noch einiges kaputt gehen.
Habe mir jetzt Muskel Aufbau Geräte Training verschreiben lassen. Eventuell wird das Gelenk dadurch entlastet und es sind mehr Muskeln da, wenn die OP ansteht.
A.tian
7. Antwort
von am 14.09.2015
Für das gelingen dieser OP ist wichtig, sehr kurz und einfach gesagt, denn diese Thematik ist komplex und man sollte sich vorher gut einlesen, insbesondere bei Impingement mit Labrumschäden:
-ein erfahrener Operateur mit ca. 200 Arthroskopien pro Jahr
-so schnell wie möglich zur OP nach den ersten Beschwerden, sind die Schäden bereits zu gross ist auch die OP auch nur wenig erfolgreich
Ich habe es auf beiden Seiten machen lassen vor 2 Jahren rechts und 1 Jahr links, auch mit Grenzdysplasie, was eigentlich eine Kontraindikation für die HASK darstellt. Zuviel Dysplasie bedeutet meistens/oft schlechtere Arthroskopieergebnisse.
TEP ist kein Thema bei mir imho, auch wenn nicht alles perfekt ist. Bin 48, was auch schon recht alt ist für gute Arthroskopieergebnisse, unter 40 und mit wenig Knorpelschäden sind die Ergebnisse deutlich besser wenn der Operateur genug Erfahrung hat. Einen Unerfahrenen würde ich zum Üben nicht ranlassen, die OP ist komplex und die Lernkue flach.
6. Antwort
von am 27.07.2015
ich bin 45 und habe im winter akute schmerzen bekommen, wie lange jahre vorher wurde auf rücken getippt. allerdings hat sich eine ärztin dies genauer angesehen und mich zum radiologen geschickt, dieser meinte sofort Hüftimpingement beiderseits.
habe dann eher zufällig eine top klinik gefunden direkt in der nachbarstadt. der erste orthopäde sagte direkt künstliche gelenke, ein weiterer kollege aus der gleichen klinik sagte, man solle es erstmal mit einer arthroskopie versuchen.
die erste rechts wurde ende mai gemacht, schmerzen bis auf die ersten tage überschaubar, kapsulitis wurde rausgeschnitten, knochen abgeschliffen, direkte spürbare erleichterung und beschwerdefreiheit, reha gemacht. nun 8 wochen später fast beschwerdefrei (ok, ich halte ganz schön was aus).
nun vor 5 tagen die andere seite, die hatte allerdings auch bereits geschädigten knorpel und zerfranstes lambrum und knochenkanten die geglättet wurden. ich darf nun 6 wochen nur mit 20 kg belasten, fühlt sich aber auch schon sehr gut an.
ich denke vielfach ist die eigene einstellung als auch die erfahrung des operateurs ausschlaggebend.
zu meinem arzt würde ich jeden schicken.
5. Antwort
von am 27.07.2015
Bea und E.,
Eure Erfahrungen haben mir sehr geholfen. Ich habe diese Woche einen Termin für eine unabhängige Zweitmeinung. Wenn der Arzt nicht gewichtige Gründe für die OP hat, dann werde ich vorerst nichts unternehmen und das Jahr abwarten.
Vielen Dank noch mal A.
4. Antwort
von am 23.07.2015
A. Ich bin 29 Jahre alt und habe coxarthrose 2 Grads in der linken Hüfte bei mir wurde fast genau vor einem Jahr eine arthroskopie vorgenommen ohne wirkliche Verbesserung. Ich persönlich würde diese op woll nicht mehr vor nehmen lassen. Ich durfte nach der Op 4 Wochen lang 50% belasten und danach wieder voll.
Alles Gute
3. Antwort
von am 22.07.2015
A., eine Hüftarthrose kann sich über Jahre hinweg vergleichsweise still verhalten und nur wenig Beschwerden heorrufen. Von einer aktivierten Arthrose spricht man, wenn zusätzlich Anzeichen für eine Gelenkentzündung vorliegen. Das Gelenk ist rot und warm, angeschwollen und bereitet starke Schmerzen. Auslöser für eine solche aktivierte Arthrose sind Überlastungen. Vor der Arthroskopie hatte ich zwei Mal die Woche KG, alle 4 Wochen Ostheopathie, habe diverse Schmerzmittel genommen. Die Athroskopie war im Raum . Nach dem Eingriff waren die Schmezen erst fast identisch zu vorher ( wobei ich ca 6 Monate keinen Ruheschmerz hatte, nur den Belastungsschmerz), danach wurden die Beschwerden schubweise immer schlimmer, die Beweglichkeit war massiv eingeschränkt ( hatte ich in der Form vor der Arthroskopie nicht) und es mussten dann stärkere Schmerzmittel ran. Die TEP habe ich dann in der HH bekommen, wo ich im Vorgespräch rausgehört habe, dass dort die Arthroskopie auch umstritten scheint. Am Ende hat die Arthroskopie wohl nur dem operierenden Krhaus was gebracht, mir auf jeden Fall leider nicht. Hatte mir auch, so wie Du, viel mehr davon versprochen. Allerdings muss man sicherlich auch den Einzelfall berücksichtigen. als Tipp hatte ich damals, leider für mich zu spät, gelesen sich bei unabhängigen Ärzten ( also die an Deiner OP nicht direkt verdienen) eine Zweit/Drittmeinung einzuholen. Gibt u.a bei der KK, oder der FA in der Reha. Bevor Du Dich zur OP entscheidest, wäre eine Reha eh super :) LG Bea
2. Antwort
von am 21.07.2015
Bea,
vielen Dank für Deine Antwort. Deine Erfahrungen helfen mir sehr weiter, auch wenn es schade ist, da ich mir von der Arthroskopie sehr viel erhofft habe.
Darf ich noch nach ein paar Details fragen? Ist es durch die OP schlimmer geworden als vorher? Bei welchen Arzt warst Du? Was ist mit 'aktivierter' Coxarthrose gemeint und wie schlimm war es vor der OP?
Ich hatte bis zu meiner Sportverletzung überhaupt keine Schmerzen. Nach Deinen Erfahrungen tendiere ich aktuell eher gegen eine OP. In jedem Fall werde ich noch mal genau die Risiken beim Operateur hinterfragen.
Dir auch alles Gute und danke noch mal A.tian
1. Antwort
von am 21.07.2015
ich habe eine Arthroskopie bei aktivierter Coxarthrose und angeborener Hüftdysplasie machen lassen. Zu dem Zeitpunkt war ich 39 Jahre alt und fühlte mich viel zu jung für eine TEP. Nach der Arthroskopie durfte ich gleich mit Vollbelastung aufstehen, durch die Schmerzmittel hatte ich keine Probleme. Dachte ich zumindest vorerst & war happy. Nach dem Eingriff war die Bewegungseinschränkung dann aber massiv, ich bin nicht mehr richtig runtergekommen, Schuhe zubinden ging gar nicht. Nach Absetzen der Schmerzmittel waren auch diese gleich wieder da.Auch der Belastungs & Nachtschmerz waren wieder wie vorher. Ich bin dann zur Reha gefahren. Dort habe ich erfahren, dass die Arthroskopie oft der Vorbote der TEP ist, weil es durch den eingriff zu kleinen Vernarbungen kommt, die dann die Bewegungseinschränkung begünstigen. Insgesamt habe ich dann noch drei Jahre 'ausgehalten' & habe letztes Jahr im November mit 42 eine TEP bekommen. Rückblickend würde ich keine Arthroskopie mehr machen lassen, da für mich die Nachteile überwiegen. Falls die rechte Seite anfängt zu zicken, werde ich mit Reha, KG, Ostheopathie & Schmerzmittel versuchen rauszuzögern, aber so lange wie mit der linken Seite würde ich nicht mehr warten. Die Lebensqualität war einfach zu schlecht,- gerade wenn man noch jung ist :) Alles Gute für Dich und Bea
Erfahrungen mit Arthroskopie zur Gelenkerhaltung?
- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -