Hüft-Tep oder noch Jahre Schmerzmittel



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  1632. Eintrag von am 20.06.2017 - Anzahl gelesen : 341  
  Hüft-Tep oder noch Jahre Schmerzmittel  
  0,
ich bin 48 Jahre alt und bei mir wurde im Dez. 2014 Hüftarthrose Stadium III-IV wohl auf Grund angeborener Hüftdysplasie (die bisher noch nie jemand festgestellt hat) diagnostiziert. Hatte damals schwere Entzündung in der Hüfte und Knochmarksodöme. Die Ärztin die das MRT auswertete hat ein Hüftkopfnekrose ins Spiel gebracht - die aber mein Orthopäde nicht wirklich weiter verfolgt hat. Ich nehme seit 3 Jahren Schmerzmittel war zwischendrin auch in Reha. Ohne grossen Erfolg. Meine Laufstrecke hat sich von ca. 1 Std. noch vor ein paar Monaten auf 20 Min. verringert - dann hab ich schon Schwierigkeiten wieder nach Hause zu kommen. Die üblichen Bewegungseinschränkungen muss ich ja nicht extra erwähnen. Ich habe durchgehend einen humpelnden Gang ob ich Schmerzen habe oder nicht. Meine ganze linke Seite ist irgendwie in Mitleidenschaft gezogen. Ich arbeite im Verkauf und die Belastung beim stehen und heben löst echt ziemlich starte Schmerzen aus.

War jetzt in einer Klinik zur Beratung bzgl. einer OP und dort wurde ein neues Röntgen-Bild gemacht. Auch ich als Laie habe gesehen das es wesentlich schlechter geworden ist. Der Arzt meinte meine Hüfte wäre einbruchgefährdet? und ich solle nicht mehr als 5 kg heben und möglichst bald eine Hüft-Tep einsetzen lassen ?

Ich bin total verunsichert, weil ich immer wieder höre Schmerzmittel nehmen und länger rauszögern. Ich denke vielleicht bin ich zu empfindlich und müsste einfach mehr aushalten.

Hat jemand Erfahrung mit dieser kombinierten Diagnose Hüftarthrose/Hüftdysplasie/Hüftkopfnekrose !
Habe jetzt nochmal ein Termin in einem zweiten Krankenhaus und hoffe dort nochmal auf mehr Informationen und eine gute Beratung!
Danke für Eure Antworten
Pia
 
  8. Antwort von am 31.03.2018  
  Pia,

vielen lieben Dank für Deinen umfangreichen Erfahrungsbericht. Es freut mich sehr, dass Du alles gut überstanden hast und alles was Du möchtest wieder machen kannst.

Das macht mir auch Mut meinen OP-Termin im Mai wahrzunehmen. Und ich gebe Dir recht, worauf will man warten. Eine Besserung ist sonst nicht in Sicht. Ich wünsche mir auch endlich mal wieder schmerzfrei eine längere Strecke laufen zu können und nicht nach jeder körperlichen Anstrengung total lahm zu sein.
Habe in letzter Zeit sehr viel über die OP und alles was damit ansteht gelesen. Vielen Dank auch für Deine Tips. Da ich noch etwas Zeit habe bis zum Termin, werde ich versuchen mich bis dahin so fit wie möglich zu machen. Eine anschlide Reha mach ich dann ganz sicher auch.

Wie lange hast Du gebrauch, bis Du wieder in Vollzeit arbeiten konntest? Im Verkauf bist Du ja körperlich auch ganz schön belastet. Ich habe zwar einen Bürojob, bin aber täglich 3 bis 4 Stunden als Pendlerin mit den Öffis unterwegs.

Ich wünsche Dir ein schönes und weiterhin alles Gute.
Würde mich auch freuen, wenn Du im Mai nach Deinem Untersuchungstermin nochmal berichten würdest, wie es Dir geht.

Viel von G.
 
  7. Antwort von am 28.03.2018  
  G.,

also als erstes vorab - mir geht es super !

Ich möchte dir Mut machen das du dich ganz bald zu deiner Op entschliesst!
Das Lebensgefühl das ich nun habe ist durch nichts zu ersetzten und erst jetzt danach wird mir noch mehr bewusst wie schlecht es mir in den 3 Jahren vor der OP ging.

Ich habe die OP sehr gut überstanden. Dauerte insg. 1 1/4 Std.
Leider habe ich die Narkose nicht vertragen und deshalb war ich die ersten 3 Tage irgendwie ausgeknockt. Der Kreislauf ist überhaupt nicht in Schwung gekommen und die Übit hat mir eben auch zu schaffen gemacht. Aber letztendlich hat das ja nichts mit der Hüfte zu tun und ist Typ-Sache.
Die wenigen Schmerzen die ich nach der OP hatte waren mit den Schmerzmitteln im Krankenhaus sehr gut auszuhalten. Ich war 1 Woche im Krankenhaus und danach 3 Tage zuhause - was ich als sehr positiv empfand. Allerdings war mein Mann stehts zugegen.

Suche dir ein gutes Krankenhaus und lass dich auch zu den Rehakliniken beraten denn meiner Meinung nach hängt davon doch das meiste ab.
Trau dich die Ärzte alles zu fragen was dir auf der Seele liegt. Mir hat es die Angst ein bisschen genommen. Obwohl ich ja wirklich kein Held bin wie du oben vielleicht gelesen hast - habe ich alles gut überstanden.
In Krankenhaus wird meist schon am Tag der OP mit der Physio begonnen und mein Operateur kam auch zu mir berichtet über die Op und gab mir ein erstes Röntgenbild.
Bevor du entlassen wirst wird nochmals ein Röntgenbild gemacht!

Weder mein Orthopäde noch mein Hausarzt waren für die OP weil ich derer Meinung nach zu jung war. Aber ganz ehrlich was soll das - die Schmerzen und die Lebensqualität die ich noch hatte waren wirklich entsetztlich und ob ich nun mit 69 oder mit 72 ne 2 OP für ne Wechselprothese habe das reisst mich nun wirklich nicht mehr raus! Ich habe dann Schluss wirklich alles selber in die Wege geleitet und bereue keinen Schritt den ich gegangen bin.

Insgesamt war ich 3 Wochen in Reha in Bad Saulgau - für mich eine Top-Adresse! Es war insgesamt sehr anstregend (aber im positiven Sinn)und ich war noch nie so müde wie in der ersten Woche der Reha. Es wurde mir viel abverlangt aber man will ja auch auf die Beine kommen. Obwohl ich die Reha noch mit Krücken verlassen habe, war ich voller Zuversicht!
Zuhause habe ich gleich mit der Nachsorge-Reha angefangen (die ich dir unbedingt empfehlen würde) und hatte zustätzlich auch noch Physio bei meinem eigenen Therapeuten. Zuhause habe ich viel Gymnastik gemacht eben das was ich in der Reha gelernt habe.

Schmerzen hatte ich ganz wenig die ich auch ohne Schmerzmittel aushalten konnte. Ich habe mir angewöhnt jeden Tag eine kleine Strecke erst mit den Krücken und dann mit den Nordic-Walking-Stöcken zu laufen. Mittlerweile laufe ich ganz viel und geniesse jeden Schritt ohne Schmerzen. Ein Leben ohne Schmerzmittel - einfach toll !

Mitte Januar hatte ich dann einen kleinen Rückfall musste 1 Woche an Krücken gehen und hatte 2 Wochen Sportverbot da ich massive Probleme mit den Adduktoren hatte - eine- Überbelastung !Zuviel Sport ist eben auch nix wie man sieht!
Danach ging es wieder steil berauf und ich konnte meine Wiedereingliederung beginnen und nach 3 Wochen konnte ich wieder in den normalen Arbeitsumfang wechseln. Ich arbeite im Verkauf und bin nur auf den Füssen, stehen - laufen- bücken wie am Fliessband alles geht sehr gut und ohne Schmerzen.

Die Ärzte sind insgesamt sehr zufrieden und die nächste Kontrolle ist im Mai!
Ein kleiner Tip noch - ich weiss ja nicht wie lange du noch Zeit hast oder wann deine OP sein wird aber wenn du kannst versuche deine Muskeln so weit wie möglich aufzubauen. Es wird dir sicher helfen danach wieder schneller auf die Beine zu kommen!

Liebe G. - ich wünsche dir alles alles Gute und viel Motivation und Geduld (die braucht man leider) - es wird alles gut gehen und danach hast du ein neues Leben!


Pia
 
  6. Antwort von am 21.03.2018  
  A.,

Deine OP ist nun ein paar Monate her. Darf ich fragen wie es Dir geht? Ich hoffe Du hast alles gut überstanden.

Ich stehe auch gerade vor der Entscheidung, OP oder nicht und wäre Dir sehr dankbar, wenn Du über Deine Erfahrungen berichten würdest.

Ansonsten wünsche ich Dir alles Gute.


G.
 
  5. Antwort von am 29.09.2017  
  Pia
ich war 42 als ich meine erste TEP bekam. Zögere nicht zu lange ---nur. vergewissere dich , dass die operierende Klinik Erfahrung mit Dysplasiehüften hat.
In eine Dysplasiehüfte kannst du nicht jedes Modell einbauen.
Mir wurde gesagt, dass erst in der OP-sitiation entschieden werden könne, was für ein Modell eingebaut werden kann.
Stand erste Tep 20 Jahre
Stand knie 9 Jahre
Stand 2. Hüfte 2 Jahre
und alle drei arbeiten problemlos.

du gute Entscheidung
 
  4. Antwort von am 28.09.2017  
  Pia,

ich habe am 7.8.17 rechts eine Hüft-TEP eingesetzt bekommen. Mir ging es wie dir: soweit wie möglich diese OP hinausschieben. Ich hatte sehr starke Rückenschmerzen: von der LWS bis zur HWS, dazu Schmerzen in beiden Knien beim gehen, ich war nicht mehr schmerzfrei.

Nach der Operation merkte ich erst wie schief ich gelaufen bin. Die Rückenschmerzen sind sehr weniger geworden!
Allerdings hatte ich durch die Geradstellung der Hüfte sehr starke Schmerzen von den Knien bis zum Sprunggelenk. Aber durch intensive Übungen wurde das besser.

Ich hoffe, dass du nach deiner Operation auch sagen wirst so wie ich: Hätte ich doch nur nicht so lange gewartet!!!

Bitte bereite dich bis zu deiner OP noch gut vor und baue deine Muskulatur auf um so schmerzfreier wirst du danach gehen können.

Bis zur OP bin ich immer mit Nordic Walking Stöcken gegangen.

Viel Erfolg bei deiner Operation
von E.
 
  3. Antwort von am 26.09.2017  
  C.,
danke für deine Antwort die kommt gerade zur rechten Zeit, die macht mir etwas Mut !Nach den zwei Beurteilungen aus den verschiedenen Krankenhäusern habe ich mich entschlossen diesen Schritt zu gehen und mir eine Hüft-Tep einsetzten zu lassen. Am 26.10 17 ist es soweit. Gehe in die Op mit gemischten Gefühlen da ich wirklich kein Held bin. Ich hoffe wirklich sehr das es mir danach so gut geht wie dir, das ich meine Arbeit wieder ordentlich ausüben kann und auch privat wieder viele schöne Dinge unternehmen kann. Versuche mich gerade auf die Op irgendwie vorzubereiten, etwas Muskelaufbau zu betreiben und mein Gewicht etwas zu reduzieren. Hoffe ich kann in ein paar Wochen nur Gutes berichten.
Pia
 
  2. Antwort von am 26.09.2017  
  Pia!
Habe 2015 mit 49 eine TEP links wegen Dysplasie und Coxarthrose bekommen. Auch ich habe jahrelang Schmerzen ertragen, bin in Schonhaltung gelaufen, Schmerzmittel wollte ich nicht ständig nehmen, Physio brachte mir nicht wirklich Besserung. Teilweise hatte ich schon Rückenschmerzen wegen dem Wackelgang. Ich habe mich zur OP entschlossen, auch wenn ich sehr oft gehört habe, dass ich noch zu jung wäre. Irgendwann war mir das Alter aber egal: ich wollte jetzt mein Leben geni und wieder mehr unternehmen, als nur zuhause rumzuhängen! Diesen Schritt habe ich keine Sekunde bereut und im Nachhinein frage ich mich, warum ich so lange gewartet habe. Heute habe ich links keinerlei Probleme! Leider ist auch meine rechte Hüfte am Ende und weil bei der ersten OP alles so gut gelaufen ist, steht der Termin für die rechte Seite inzwischen auch. Ich habe keine Lust mehr auf schlaflose Nächte, Tabletten, Wackelgang, Sofalümmeln,... ,..., ...!
Wünsche dir alles Gute

C.
 
  1. Antwort von am 22.06.2017  
  Pia,

Es gibt hier keine Antworten, nur Fragen, die Du dir selber beantworten musst. Niemand nimmt dir die Entscheidung für eine OP ab.

Wie lange möchtest Du es hinauszögern, wann wäre für Dich der richtige Moment für eine OP? Und warum?
Wann möchtest Du Dich wieder einigermassen schmerzfrei bewegen können, mit 50, 60 oder 70?
Dein Bewegunsmuster hat sich bereits deinen Beschwerden angepasst, glaubst Du, das wird besser mit Warten?
Glaubst Du, dass jahrelanger Schmerzmittelkonsum an deinem Körper völlig schadlos vorbeigeht (Niere, Leber) ?
Von wem hörst Du, dass Du Schmerzmittel nehmen und warten sollst? Warum hörst Du auf sie?

< zu empfindlich, mehr aushalten

Nach deinen Schilderungen glaube ich nicht, dass Du empfindlich ;-) bist. Ja man kann immer mehr aushalten, aber warum und wie lange? Das Leben kann aus mehr als nur Schmerz bestehen.

< Hüftkopfnekrose, 5 Kg heben

Deine Hüftkopfnekrose schliesst wahrscheinlich den Einsatz einer McMinn Oberflächenprothese aus. Dein Hüftkopf könnte irgendwann kollabieren.

Wenn Dir zwei oder mehr Spezialisten zu einer OP raten, könntest Du es wirklich in Erwägung ziehen.


B.
 




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