Schulteromarthrose von Stufe 0 bis zur Zeit Stufe 3 innerhalb von 7 Monaten
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356. Eintrag von am 24.05.2017 - Anzahl gelesen : 36
Schulteromarthrose von Stufe 0 bis zur Zeit Stufe 3 innerhalb von 7 Monaten
0 Alle zusammen, ich versuche es so kurz wie möglich zu beschreiben: - 2014 Plötzlich auftretende Fieberschübe mit über 40 Grad; Zusätzlich Beinthrombose mit Lungenembolie. Als Folge ein fast einjähriger Krankenhausaufenthalt. Die Fieberschübe blieben ungeklärt. Also hatte ich die Idee, dass meine schmerzende Schulter eine Ursache sein kann. - 2015 Vorstellung bei einem Schulterspezialisten hir im Umkreis. Volltreffer bei meiner Vermutung. Schulter-OP im Oktober 2015. Festgestellt wurde eine Schulterinfektion. Weiterhin wurde dabei festegestellt, dass keine Omarthrose oder andere Beschädigungen der Schulter vorlagen. Das Fieber war sofort nach der OP weg. Also ging ich Mitte Februar 2016 auf Anraten der Ärzte wieder voll arbeiten. Im September 2016 passierte mir dann der Arbeitsunfall mit dieser Schulter auf einer Aussenbaustelle. Ich fing mit den Händen ein Gewicht von ca. 50 KG in der Luft ab. Dabei knackte es in der Schulter und ich hatte in dem Arm auf einmal keine Kraft mehr. Erst zehn Wochen nach dem Unfall einen OP-Termin. Dabei kam heraus, dass Sehnen angerissen bzw. gerissen waren, sich eine Omarthrose mit Knorpelglatzen der Stufe 3 eingestellt hatten. Nun wird von Seiten der BG behauptet, dass es Vorschäden in der Schulter gegeben hat, die aufgrund des Schulterinfektes 2015 zurück zu führen sind. Die OP 2015 und 2016 wurden im gleichen Krankenhaus durchgeführt. Rein rechnerisch bleibt zwischen dem intakten und gesunden Schultergelenk und dem 'kaputten' Schultergelenk ein Zeitfenster (Mitte Februar 2016 bis 12 Sptember 2016) von ca. 7 Monaten, um so eine Schädigung zu erreichen. Ich halte dass persönlich für unmöglich. Dadurch auch meine Frage an Euch: Ist Jemanden von Euch in so einem kurzen Zeitraum quasi das Schultergelenk kaputt gegangen? Habt Ihr von so einem Fall schon Mal gehört? Zum jetzigen Zeitpunkt wurde mir aufgrund der Schultersituation zu einem künstlichen Schultergelenk geraten. Das werde ich auf keinen Fall durchführen lassen. Denn was Weg ist, ist weg.
Schonmal Danke für Eure Antworten.
A.
3. Antwort
von am 29.05.2017
'Die Knorpelzüge sind absolut intakt.'
Interessant, dass ein Schreibfehler (richtig: Knorpelüberzüge) auf eine wichtige Frage hindeutet: inwiefern ist der Knorpel doch durch die lange Infektion geschädigt worden? Der Ueberzug kann noch intakt aussehen, das Innere könnte 'morsch' sein. Ich kenne das von Bildern von Gelenken, die wegen Amputation nicht mehr belastet wurden. Aber fürderhin mag ich weiterhin an gesunden Knorpel in deiner Schulter glauben, bis zum Unfall.
Meine erste Erinnerung an Hüftprothese ist von einem Bekannten eines Bekannten, der vom Rad fiel auf die Seite und den Hüftkopfknorpel so zerstörte. Damals gab es fast nur Polyäthylen als Material, was schnell verschliss.
Durch die gerissenen Sehnen in deiner Schulter kann natürlich ein Knorpelschaden leichter entstehen, wobei ich 50 kg allein nicht als sicher ausreichend erachte, wiewohl ein Abfangen eher. Ebenfalls wegen der Exzision des mittleren Bandes. Fällt ein stabilisierendes Band weg, kommt es oft, wie wir vom Knie kennen, eher innerhalb von bis 10 Jahren zur Arthrose.
Aktuell habe ich ein kleines Problem auch in der Schulter, stammend von einem Schlüsselbeinbruch mit dringebliebener Platte, welcher mir jetzt beim Schwimmen je nach Stil Schmerzen aufbauen kann, die aber schnell wieder weggehen.
2. Antwort
von am 29.05.2017
B.H54, erstmal Danke für deine Antwort und dein Interesse. Auf deine Fragen zu antworten: Die erste OP 2015 wurde arthroskopisch durchgeführt. Hier ein Auszug der OP: 'Älterer glenohumeraler und subakrominaler Infekt rechte Schulter (anamnetisch unklare Fieberschübe) Kartilaginäre Raumforderung am Tuberculum glenoidale susperius'. Ich hoffe, Du hast schon gegessen: 'Aus dem Gelenk entleert sich nach Entfernung des Trokars eine gelblich-sulzige Flüssigkeit von der ein Abstrich angefertigt wird. Das Gesamtbild spricht für eine ältere Infektion, möglicherweise eine Low-Grade-Infektion. Die Knorpelzüge sind absolut intakt. Es finden sich keinerlei Knorpelschäden. Die Verdachtsdiagnose einer Omarthrose kann somit nicht gehalten werden. Vollständig intakte Rotatorenmanschette in allen Bereichen. Im Subakromialraum findet sich eine ausgeprägte Bursitis, die den Raum unter dem Schulterdach deutlich einengt. Damit erfolgt jetzt eine ausgiebige Bursektomie. Aus der bursaseitigen Perspektive ist die Rotatorenmanschette vollständig intakt. Das Schulterdach ist nicht spornbildend. Einzelknopfnähte etc.' Nach dem Arbeitsunfall am 12.09.2016 wurde erst am 29.11.2016 operiert. Dabei wurde dann folgendes fetsgestellt:' Massive intraartikuläre Synovialitis, intraartikuläre Rotatorenmanschettenruptur (A1 bis A2) Zone B nach Habermeyer; grossflächiger 2-3 gradiger Knorpelschaden Hauptbelastungszone humeral, 2 gradiger Knorpelschaden glenodial, massive Verwachsungen subacromial.' Wenn Du dich für die Bedeutung der Fachbegriffe interessierst: Internet; Befunddolmetscher. Das Gelenk konnte während der OP nicht durchbewegt werden. Somit bleibt mir eine Schultersteife von ca. 30 Grad. Wenn Du dir die Daten anguckst, wirst du feststellen, dass ab Datum (15.02.2016) volle Arbeitsbelastbarkeit bis zum Unfalltag 12.09.2016 gerade 7 Monate bleiben, um so einen 'Verschleiss' zu verursachen. Übrigens wurde mir in der 2016Žer OP das mittlere Schulterband entfernt, um die Schulter wieder 'geradezustellen'. Ich habe ja jetzt die ganze Zeit von mir geschrieben. Wie sieht es denn bei Dir aus? Schreibe mir ruhig. Ich würde mich sehr darüber freuen.
und
1. Antwort
von am 27.05.2017
Worin bestand die erste Operation? Aufschneiden oder arthroskopisch? Davon sollten noch Bilder bestehen. Der Operateur hätte auch schriftlich festhalten sollen, was zu sehen war.
Denkbar ist auch, dass der Knorpel durch die Infektion vorgeschädigt (aufgeweicht) war, so dass er nachher bei Belastung durch Arbeit schnell verschliss.
Schulteromarthrose von Stufe 0 bis zur Zeit Stufe 3 innerhalb von 7 Monaten
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